Vom 13. bis 16. November 2025 zeigt das Staatsschauspiel Dresden erneut junge Theaterkunst aus Europa. Die neunte Ausgabe des Festivals „Fast Forward“ präsentiert acht Inszenierungen aus Italien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Slowenien und den Niederlanden. Der Fokus liegt auf Regisseurinnen und Regisseuren, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen.
Ziel des Festivals ist es, dem europäischen Theaternachwuchs eine Bühne zu bieten. Die Arbeiten reichen von realistisch bis experimentell und zeigen aktuelle künstlerische Haltungen zur Gegenwart.
Festival an vier Tagen in vielen Räumen
Die Aufführungen finden im Kleinen Haus des Staatsschauspiels, in Hellerau, im Probenzentrum an der Charlotte-Bühler-Straße und im Labortheater der Hochschule für Bildende Künste statt. An allen vier Tagen lassen sich zwei bis fünf Stücke hintereinander sehen. Die Stücke sind mit deutschen und englischen Übertiteln ausgestattet.
Das Festival eröffnet mit „Bidibibodibiboo“ von Francesco Alberici, ausgezeichnet mit dem italienischen Ubu-Preis. Das Stück erzählt von den Herausforderungen einer jungen Generation im Arbeitsleben. Pauli Patinen aus Finnland beschäftigt sich in „Steal This Performance“ mit dem Originalitätsbegriff in der Kunst.
Im Kleinen Haus 3 inszeniert das italienische Kollektiv Malmadur unter der Regie von Jacopo Giacomoni ein Spiel um die „größte Tragödie der Menschheit“. Das Publikum entscheidet per Handzeichen, welche Tragödie in die nächste Runde kommt. In Hellerau lädt Nolwenn Peterschmitt mit der Groupe Crisis zu einem Stück über die Tanzepidemie von 1518.
Merle Zurawski zeigt eine eigene Lesart von Kleists „Michael Kohlhaas“ mit dem Titel „I Love Horses (Genau wie Michael Kohlhaas)“ im neuen Kleinen Saal in Hellerau. Živa Bizovičar aus Slowenien inszeniert mit „Boško & Admira“ eine Geschichte über Erinnerung und mediale Erzählungen.
Ashley Ho und Domenik Naue verweben in „Last Portrait“ ihre Familiengeschichten zu einer Landschaft aus Erinnerung. Aleksandr Kapeliush erzählt in „Das Wetter Zuhause. Ein Wohnzimmerballett“ mit Motiven aus „Schwanensee“ seine eigene Lebensgeschichte.
Begleitend findet in Kooperation mit der European Theatre Convention ein Forum für Theaterfachleute und Studierende statt. Kurzeinführungen und eine Festivalbar bieten Raum für Austausch.
Am letzten Abend vergibt eine internationale Jury einen Festivalpreis in Form einer Arbeitsresidenz in Dresden. Auch Publikum und Jugendjury wählen ihre Favoriten. Der Vorverkauf läuft. Karten kosten elf Euro, ermäßigt sieben Euro, für Erstsemester fünf Euro.
In diesem Jahr wird das Festival vorerst zum letzten Mal stattfinden. Da sich das Staatsschauspiel mit erheblichen Mittelkürzungen konfrontiert sieht, ist eine Fortsetzung im nächsten Jahr unmöglich. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Festival 2027 wieder stattfindet, ist gering.