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Die kleinen Tode haben sich vermehrt

Sie sind wieder da. Ende vergangenen Jahres hatte das Grünflächenamt die kleinen Tode von der Hauptstraße abgeräumt. Nun hat der Künstler McBone in einer Nacht- und Nebel-Aktion die leeren Sockel auf der Hauptstraße wieder mit seinen steinernen Figuren besetzt.

Kleiner Tod auf der Hauptstraße - Foto: Marius Noack
Kleiner Tod auf der Hauptstraße – Foto: Marius Noack

McBone hatte in der Corona-Zeit damit angefangen, diese Figuren zu gestalten. Dafür baut er ein Gestell aus Holz und Abflussrohren, stülpt ein Geschirrtuch drüber und lässt dann den Zement fließen. Im April 2023 konnte das Neustadt-Geflüster den Künstler in seinem Atelier besuchen.

In der neuesten Ausgabe haben die Tode wieder schicke Accessoires bekommen, wie Laternen und Stöcke. Putzigstes Modell ist vermutlich der Kleine Tod, der drei noch kleinere Tode an der Leine führt. Man muss dem Künstler schon eine gewisse Morbidität zugestehen.

Tod mit Laterne. Foto: Marius Noack
Tod mit Laterne. Foto: Marius Noack

Im Gespräch mit dem Neustadt-Geflüster beklagt der Künstler McBone, dass das Grünflächenamt die Tode zuletzt schon nach fünf Tagen entfernt hatte. Eine Figur hat es immerhin bis in die Amtsstube geschafft und steht jetzt dort zwischen Grünpflanzen. Für McBone geht das in Ordnung. „Solang sich jemand an ihm erfreut, soll er dort bleiben wo er ist“, sagt er.

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Eine erneute Entfernung ist jedoch nicht ratsam. Denn wie auf einem Schild steht, droht dann ein Fluch.

"Stiehlst Du mich, verfluch ich Dich." Wer will sich schon mit dem Tod anlegen. Foto: Marius Noack
„Stiehlst Du mich, verfluch ich Dich.“ Wer will sich schon mit dem Tod anlegen. Foto: Marius Noack

Die ersten Tode auf der Hauptstraße waren im Sommer 2021 aufgetaucht. Damals waren alle acht Sockel leer. Inzwischen stehen auf drei Sockeln wieder Nachbildungen der barocken Sandsteinfiguren (Neustadt-Geflüster vom 27. Februar 2024).

Solche versteinerten Tode werden auch Gargoyle bezeichnet, Phantasiegeschöpfe, die tagsüber zu Stein werden. Die bekanntesten ihrer Art sind wohl die Wasserspeier auf dem Dach der Kathedrale Notre Dame in Paris. Mit dem Tod beschäftigt sich auch der „Dresdner Totentanz“, ein Relief in der nahen Dreikönigskirche.

Tod mit Nachwuchs. Foto: Marius Noack
Tod mit Nachwuchs. Foto: Marius Noack

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Ein Kommentar

  1. Wie jetzt, die Verwaltung behält sich die Tode und stellt sie sich ins Büro?
    Wenn einer dort landete, wurden wohl auch die anderen verteilt.
    (wobei das draußen der Regiebetrieb abmontiert, wer und welche Amtsstelle holt sie denn ins Büro?)
    Hier sollte investigative NG-Recherche dem Abbleiben der Zwerge, anstatt immer sinnfreie Polizeimeldungen zu kopieren.
    Die Verwaltung sollte doch die Zwerge in ihren öffentlichen Versteigerungen darbieten, es lohnt sich eventuell gar finanziell. Oder wenigstens bekommt Oberförster Barth eine für’n Tisch.

    Die Tode an sich zeigen im Prinzip auch das allmähliche Absterben hier im Einzelhandel, aber gleichfalls in zahllosen weiteren Bereichen des Landes und Staatsgefüges, und letztlich im Miteinander der Menschen.

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