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Feministischer Frauentag in Dresden

Am Freitag, dem internationalen Frauentag, gingen in der Dresdner Neustadt mehrere hundert Menschen auf die Straße, um für ihre Rechte einzustehen und auf Ungleichheiten in der Gesellschafts hinzuweisen. Vormittags startete die Gruppe „Schwarze Rose“ ihren Feministischen Schulstreik zum Frauentag, mittags gab es feministische Streikgespräche am Königsufer und gegen Nachmittag startete ein Versammlungszug zum feministischen Kampftag vor der Sächsischen Staatskanzlei.

Die Schwarze Rose Dresden zieht durch die Neustadt und hält an mehreren Schulen an. - Foto: Florian Varga
Die Schwarze Rose Dresden zieht durch die Neustadt und hält an mehreren Schulen an. – Foto: Florian Varga

So versammeln sich gegen 11 Uhr etwa 70 Personen auf dem Alaunplatz. Ihr Ziel: Darauf aufmerksam machen, womit sie beim deutschen Bildungssystem unzufrieden sind. Ihre genauen Forderungen sind genderneutrale Toiletten und Umkleidekabinen, den Aufklärungsunterricht zu verbessern und queere Themen einzubinden, Strukturen gegen sexualisierte Übergriffe schaffen, bedingungslose Umsetzung von Namens- und Pronomensänderungen, kostenlose Menstruationsartikel, kostenlose Bildung und Mindestlohn für Auszubildende.

Allgemein wollen die Aktivist*innen verdeutlichen, dass man lieber keine Schulpflicht hätte, als eine Schule mit Sexismus und Autorität.

Vor den Schulen werden Redebeiträge von verschiedenen Teilnehmerinnen gehalten, die Schüler werden aufgefordert, sich anzuschließen. - Foto: Florian Varga
Vor den Schulen werden Redebeiträge von verschiedenen Teilnehmerinnen gehalten, die Schüler werden aufgefordert, sich anzuschließen. – Foto: Florian Varga

Gegen 11.40 Uhr bewegt sich die Versammlung durch die Äußere Neustadt. Gestoppt wird an jeder Schule, die auf dem Weg liegt. Schüler und Schülerinnen werden eingeladen, sich dem Schulstreik anzuschließen. Vor jeder Schule findet eine Kundgebung statt, in der auf die Probleme im deutschen Bildungssystem hingewiesen wird. An den Fenstern und Höfen der Schulen finden sich junge Menschen, welche zuhören oder sich dem Streik anschließen wollen. Nicht im Sinne der Lehrkräfte, welche alles daran setzen, die Schüler und Schülerinnen davon abzuhalten. Gestoppt wird an der Semper-Oberschule, dem Gymnasium Dreikönigsschule, dem Romain-Rolland-Gymnasium und der 30. Oberschule.

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Letzter Halt ist das Kultusministerium neben der Staatskanzlei. Abschließend findet eine Kundgebung statt, eingeladen wird zum Feministischen Streikgespräch am Königsufer. Hier versammeln sich um die 200 Personen, um in den Austausch zu gehen und Banner für die folgende Versammlung zu bemalen.

Vor der Staatskanzlei wir dazu aufgefordert, sich gegen antifeministische Ideologien und den Aufstieg rechtsextremer Parteien zu wehren und feministische Errungenschaften aktiv zu verteidigen. - Foto: Florian Varga
Vor der Staatskanzlei wir dazu aufgefordert, sich gegen antifeministische Ideologien und den Aufstieg rechtsextremer Parteien zu wehren und feministische Errungenschaften aktiv zu verteidigen. – Foto: Florian Varga

Gegen 15.30 Uhr versammelten sich erneut Menschen zum Widerstand, um feministische Perspektiven zu erkämpfen und zu verteidigen. Frauen am Mikrofon berichten von ihrer tiefen Besorgnis über die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland, insbesondere über die drohende Wahl faschistischer Parteien in Sachsen und die zunehmende Verbreitung antifeministischer Ideologien.

Sie verweisen auf das Beispiel Polens, wo schnell Einschränkungen bei reproduktiven Rechten eingeführt wurden. So wollen sie die reale Gefahr für feministische Errungenschaften hervorheben.

Die Rednerinnen drücken ihre Wut über Gewalt gegen Frauen und die Unterstützung antifeministischer Einstellungen durch öffentliche Veranstaltungen aus. Sie kritisieren Antifeminismus als eine Ideologie, die Gleichberechtigung bekämpft, und fordern zum gemeinsamen Widerstand gegen Ungerechtigkeit und zur Verteidigung feministischer Errungenschaften auf.

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"Antifaschismus ist keine Alternative - Rotes Dresden" - Foto: Florian Varga
„Antifeminismus ist keine Alternative – Rotes Dresden“ – Foto: Florian Varga

Die Redebeiträge gehen bis etwa 17 Uhr. Nun haben sich um die 300 Menschen versammelt. Gemeinsam laufen sie zum Goldenen Reiter, über die Augustusbrücke, an der Schießgasse vorbei zum Rathaus und machen einen längeren Stopp. Mehrere Teilnehmerinnen halten Reden. Durch Berichterstattung in den sozialen Medien werden mehr Frauen auf die Versammlungen aufmerksam und schließen sich an. Einen Abschluss findet der Demonstrationszug gegen 18.20 Uhr vor dem Dresdner Kulturpalast. Hier wird sich für die Teilnahme bedankt und auf noch laufende Workshops hingewiesen.

Insgesamt waren anlässlich des Frauentags 21 Polizeibeamte im Einsatz. - Foto: Florian Varga
Insgesamt waren anlässlich des Frauentags 21 Polizeibeamte im Einsatz. – Foto: Florian Varga

Die Polizeidirektion Dresden war an diesem Tag mit 21 Beamten im Einsatz. Laut Pressestelle verlief das Versammlungsgeschehen friedlich ab. Straftaten wurden keine verzeichnet. Eine Zahl der Teilnehmer kann die Polizei selbst nicht nennen.