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Rohbau mit Farbe beworfen

Wie die Dresdner Polizei meldet ist am Wochenende ein Rohbau an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße mit mehreren Farbbeuteln beworfen worden.

An dieser Stelle wird die Fassade noch fertig verkleidet.
An dieser Stelle wird die Fassade noch fertig verkleidet.

Die bislang unbekannten Täter*innen warfen mindesten drei mit roter Farbe gefüllte Beutel an die Fassade und hinterließen einen Sachschaden n bislang unbekannter Höhe.

Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Zumindest an einer Stelle haben die Farbbeutelwerfer eine Stelle getroffen, die noch gar nicht richtig verkleidet ist, denn wie man um die Ecke sehen kann erhält die Fassade weiße und hellblaue Schindeln.

Das Eckhaus an der Stetzscher Straße, Friedrich-Wolf-Straße ist noch nicht fertig. Zur Baustellenabsicherung steht eine mobile Kameraüberwachungseinheit auf dem Gelände.
Das Eckhaus an der Stetzscher Straße, Friedrich-Wolf-Straße ist noch nicht fertig. Zur Baustellenabsicherung steht eine mobile Kameraüberwachungseinheit auf dem Gelände.

Die Neubauten nehmen die alte Linie der Bebauung wieder auf. Bis kurz nach der Wende standen hier mehrgeschossige Gründerzeithäuser, die allerdings im Lauf der Jahre immer weiter verfielen und bis auf eine kleine Mauer abgetragen wurden. In einer Aufnahme von Google-Streetview vom August 2008 ist noch ein altes Gebäude zu sehen. Von dem Gelände dahinter hatte man eine zeitlang einen ziemlich verwunschenen Blick auf den Bahnhof Neustadt.

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In einem der alten Häuser befand sich auch das berüchtigte “Café Spitz”. Zeitgenossen sind sich uneins, ob man die im Dezember 1989 eröffnete Spelunke als eines der ersten Szene-Cafés bezeichnen kann. Die Häuserzeile (hier ein Bildeindrück von 1990 in der Fotothek) selber bekam dann noch einmal ein gewissen Ruhm, als Kulisse in dem ZDF-Fernseh-Zweiteiler “Dresden”.

Früher stand entlang der Friedrich-Wolf-Straße eine Häuserzeile, die um die Jahrtausendwende abgetragen wurde, das Foto entstand 2009.
Früher stand entlang der Friedrich-Wolf-Straße eine Häuserzeile, die um die Jahrtausendwende abgetragen wurde, das Foto entstand 2009.

7 Kommentare

  1. Wenn schon nicht Spelunke, so doch sicherlich Bahnhofsabsteige im üblichen Sinne. Nungut, war vor meiner Zeit.

    Zum Neubau: Im Prinzip würde ich die zuletzt zahlreichen und schon zuvor immer mal wieder auftretenden Farbattacken auf diverse Neubauten als eindeutige Kritik auch an der architektonischen Gestaltung subsummieren, denn mal ausgehend von der ebenso zugrunde liegenden Gentrifi-Debatte ergo hilflosen Aufwertungsbremsversuchen, handelt es sich bei jenen Neubauopfern doch zumeist um geschmacksverwirrten Ortsbildzuwachs.
    Daß es nicht zwingend um “mehr Farbe” an sich gehen muß, zeigt obiger Fall, wo, wie bereits erwähnt, ja eine ziemlich farbige und zugleich gewöhnungsbedürftig-neuartige Farbschuppenhaut um den trivialen Hotelschuppen gelegt wird, was sogar auch noch den Dachschrägenbereich umfaßt. Effekthaschmich-Architektur halt.

  2. Egal wieviel Mühe man sich bei der Gestaltung gibt, insbesondere in vorgeblich toleranten Neustadt wird alles zerstört bzw. beschädigt, was neu errichtet wird. Selbst Blindenleittafeln (Alaunpark) sind “kritikwürdig”.
    Ich vermutet, dass das durch Leute passiert, die selbst noch nicht so viel im Leben auf die Reihe bekommen haben. Kritik ja bitte, aber dann an richtiger Stelle und vielleicht bauen die ewigen Kritiker einfach mal selbst.

  3. ja, das mit der Blindenleittafel war PR-technisch nicht zu toppen. Da hat einer n A drüber gesprüht. Alles war kaputt. So wie damals 1945. Grund genug, diesen Scheiss Punks endlich die Meinung zu geigen. Wat willstn Du eigentlich?
    Bei dem Gebäude, das da vorher stand, wurde solange gewartet, bis es zusammengefallen und auf die Straße gekracht ist. Vorher ist da nix passiert.
    Musste auch nich verstehen, Hauptsache, wir haben schöne neue Häuser von USD aka unser schönes Dresden mit einem Qualitätsstandard von mindestens aus den 90ern: möglichst billig und nach 10 Jahren abschreiben, in der Zwischenzeit massiv abkassieren. (entfernt, bitte unterlassen Sie Beleidigungen)

  4. Die Gebäude sahen 1990 aber auch schon sehr marode aus und es hätte damals jemand richtig Geld in die Hand nehmen müssen, um noch etwas zu retten. Es kann vielfältige Gründe geben, warum das damals nicht passiert ist. An vielen anderen Stellen der Stadt hat es geklappt. Einige Jahre später war dann dort ganz sicher nichts mehr zu retten. Seien wir froh über die vielen Gebäude, wo es geklappt hat und die heute unser Straßenbild bereichern.
    Persönlich finde ich die Fassadengestaltung am Neubau auf dem Bild interessant, werde ich mir die nächsten Tage mal selbst anschauen gehen. Die Lage gegenüber dem Bahnhof finde ich nicht so prickelnd, aber da ist natürlich völlig egal, wie alt das Haus ist.

  5. @Lukas:

    Abschreibung bedeutet nicht, dass soviel Steuern gespart werden, bis das Haus davon bezahlt wurde… (auch nicht nach 10 Jahren)

    !!!

    Alle Häuser die zur Vermietung oder betrieblichen Nutzung gekauft werden, lassen sich 50 Jahre lang zu zwei Prozent der Anschaffungskosten absetzen.

    Da werden die Kosten gegen die Steuerschuld gerechnet, aber nur Anteilig. Setzt du einen Euro an, musst du evtl. 20 Cent weniger bezahlen…

    Abschreibung hört sich so schön an, aber hier wird das Anrechnen der Investition in die Länge gezogen….

    Kaufst du 2020 ein Wirtschsftsgut kannst Du die Kosten nur zum Teil Ansetzen, obwohl das Geld im Betrienergebnis weg ist.

    In der EÜR sieht es so aus, dass Du zwar z.B. 1000 € weniger in der Kasse hast, aber dieses Jahr nur 100 € als Ausgabe anrechnen kannst… die restlichen 900 € werden erst über die Jahre als Anschaffung anerkannt…

    Ich kann mir aber vorstellen dass Dich das nicht interessiert… war ein Versuch zu zeigen dass Abschreibung kein unternehmerischer Vorteil ist… der Irrglaube ist stark…

  6. Die Häuser entlang der Friedrich-Wolf-Straße waren schon 1990/91 faktisch Ruinen, ein Zustand ähnlich der Talstraße. Da stand nur noch die Fassade…
    Nach meiner Erinnerung lief in jenen Häusern so 1991 mal ein kleines, nicht-offizielles Konzert der FDIO, in deren Verlauf die Zwischendecke durchbrach. Es kam wohl niemand zu Schaden…

    Im Haus um die Ecke, Adresse war schon Stetzscher Str., stiegen bis 1992/93 immer mal Parties im ausgesuchten Kreis. Den Strom für die Anlage hatten wir vom Verteiler vorm Haus gezogen, so ziemlich “Beat Street”-mäßig :-)
    Das ist zum Glück verjährt, sonst könnte Anton ja leider auch nicht die alten Anekdoten in der “Früher war alles besser”-Serie zum Besten geben.

  7. Die Häuser entlang der Friedrich-Wolf-Straße waren das beste Beispiel für den schönen DDR-Spruch: Ruinen schaffen ohne Waffen.
    1989 waren die Häuser schon so runter, dass auch mit noch so viel guten Willen nichts mehr zu retten war.
    Selbst Besetzern war das Risiko zu groß, sich in die oberen Etagen zu wagen.
    Selbst der Spitz hatte sein Entablissement vorsichtshalber im Groundfloor und Basement eingerichtet.
    Zumindest konnte sich dadurch kein pleite gegangener Zocker aus große Höhe runter stürzen.
    @Lukas:
    Das weckt ja Interesse. Gibst Du auch Beispiele Deiner Bau- und Gestaltungstätigkeit preis?

Kommentare sind geschlossen.