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Corona-Fälle in Dresden – 4. Oktober

In Dresden wurden in der vergangenen Woche 74 Neuinfektion und zwei Todesfälle gemeldet, sieben Personen werden stationär in einem Krankenhaus behandelt. Weltweit sind inzwischen mehr als 34 Millionen Infizierte gemeldet, mehr als eine Million Todesfälle wurden in Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet, Details in der Übersicht der Johns-Hopkins-Universität.

Covid-19-Erreger - Modell
Covid-19-Erreger – Modell
In Deutschland sind die Meldungen in der vergangenen Woche gestiegen. Auch die Quote positiver Fälle pro Test ist in der 39. Kalenderwoche gestiegen – auf 1,22 Prozent. Zum Vergleich, zu Höchstzeiten im April lag die Positiv-Quote bei knapp 10 Prozent.

Das Robert Koch-Institut (RKI) fasst die Situation so zusammen: „Nach einer vorübergehenden Stabilisierung der Fallzahlen auf einem erhöhten Niveau ist aktuell ein weiterer Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung zu beobachten. Der Anteil der COVID-19 Fälle in der älteren Bevölkerung nimmt aktuell leicht zu, der Anteil der Fälle unter Reiserückkehrern nimmt seit Kalenderwoche 34 ab. Der R-Wert liegt aktuell gering über 1.“

Die wichtigsten Zahlen für Dresden

74 neue Fälle in den vergangenen 7 Tagen. 763 Genesene (Schätzung), nach dieser Schätzung gibt es aktuell 119 Infizierte. 13,3 Fälle pro 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen. 892 bestätigte Fälle insgesamt. 12 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona. Quelle: Gesundheitsamt Dresden
74 neue Fälle in den vergangenen 7 Tagen. 763 Genesene (Schätzung), nach dieser Schätzung gibt es aktuell 119 Infizierte. 13,3 Fälle pro 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen. 892 bestätigte Fälle insgesamt. 12 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona. Quelle: Gesundheitsamt Dresden

In der vergangenen Woche wurden sieben Covid-19-Patienten in Krankenhäuser aufgenommen, sieben Patienten werden stationär behandelt. Insgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie in Dresden 93 Patienten stationär behandelt. Die Stadtverwaltung zeigt auf dresden.de eine sogenannte Corona-Ampel. Dort sieht man auf den ersten Blick, wie viele Fälle es pro 100.000 Einwohner in Dresden in den vergangenen sieben Tagen gab.

Corona-Ampel des Gesundheitsamtes - Stand: 3. Oktober 2020
Corona-Ampel des Gesundheitsamtes – Stand: 4. Oktober 2020
Am Sonntag, dem 4. Oktober zeigt die Ampel weiterhin Grün mit dem Wert 13,3. Das ist der höchste Wert seit Einführung der Corona-Ampel in Dresden. Zur Verdeutlichung: Bund und Länder hatten sich auf einen Wert von 50 geeinigt, bei dem die Maßnahmen wieder verschärft werden müssen. Dieser Wert wird aktuell bundesweit in vier Landkreisen überschritten. In Hamm, Cloppenburg, Remscheid und Vechta. Eine gute grafische Übersicht gibt es auf zeit.de. In Dresden wurde dieser Wert seit Beginn der Pandemie noch nie erreicht.

Todesfälle in Zusammenhang mit Corona

In Dresden sind in der vergangenen Woche zwei Männer im Alter von über 80 Jahren verstorben. Das sind die ersten Todesfälle seit Ende Mai. Bei einem traten die ersten Krankheitssymptome bereits am 19. September auf. Am 30. September erhielt das Gesundheitsamt dann Kenntnis vom Tod des Mannes. Insgesamt werden bislang zwölf Todesfälle in Dresden auf das Coronavirus zurückgeführt. Bei mindestens acht Verstorbenen ist außerdem bekannt, dass sie an Vorerkrankungen litten, unter anderem an Herzschäden, Diabetes oder entzündlichen Erkrankungen. Alle Verstorbenen sind über 60 Jahre alt und größtenteils Männer.

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Neue Regelungen seit September

Seit 1. September 2020 gilt eine neue Verordnung zum Schutz vor dem Coronavirus SARS-CoV-2 und COVID-19 (Sächsische Corona-Schutz-Verordnung). Wichtigste Neuerung: Ein Verstoß gegen die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Geschäften und Läden wird mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro geahndet.

In der neuen Verordnung gibt es auch Regelungen für Groß- und Sportveranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern. Diese dürfen stattfinden, sofern eine datenschutzkonforme und datensparsame Kontaktverfolgung möglich ist und ein genehmigtes, auf die Veranstaltungsart bezogenes Hygienekonzept vorliegt. Ab 20 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen vor Beginn der Veranstaltung sind Groß- und Sportveranstaltungen ohne weitere behördliche Entscheidung untersagt.

Die aktuelle Corona-Schutz-Verordnung gibt es hier als PDF.

Test- und Quarantäneregelungen

Betroffene mit Symptomen sollen sich an ihren Hausarzt oder die Corona-Ambulanz am Universitätsklinikum. Für gesetzlich Krankenversicherte übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Wenn ein positives Testergebnis vorliegt, erhält das Gesundheitsamt die Meldung vom Labor, ermittelt die Kontaktpersonen und legt fest, welche Personen zu testen sind. Das Gesundheitsamt selbst führt Corona-Tests ausschließlich im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen durch. Die Kosten trägt die öffentliche Hand. Die Möglichkeit zur kostenlosen Testung für Einreisende aus Nicht-Risikogebieten lief zum 15. September 2020 aus. Wer dennoch einen Test durchführen möchte, muss für die Kosten selbst aufkommen.

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Fragen zu Testpraxen werden auch telefonisch unter 116117 beantwortet. Corona-Tests für Personen ohne Symptome führen darüber hinaus niedergelassene freie Labore in Sachsen durch. Die Kosten sind selbst zu tragen.

Personen, die ein positives Testergebnis erhalten, unterliegen einer Absonderungspflicht, die vom Gesundheitsamt immer für den Einzelfall und in Abhängigkeit vom Vorliegen von Symptomen festgelegt wird. Bei der Kontaktpersonenermittlung wird nach drei bundeseinheitliche Kategorien unterschieden, die das Robert Koch-Institut festgelegt hat. Die Kategorie I (höheres Infektionsrisiko) hatte den engsten Kontakt: so beispielsweise aufgrund eines mindestens 15-minütigen unmittelbaren Kontaktes („face-to-face“) mit einem bestätigten COVID-19-Fall. Personen im Haushalt der erkrankten Person gehören auch zu dieser Kategorie. Menschen in beengten Räumen oder schwer zu überblickender Kontaktsituation mit dem bestätigten COVID-19-Fall wie in einer Kindergartengruppe oder Schulklasse sind unabhängig von der individuellen Risikoermittlung ebenfalls Kontaktpersonen der Kategorie I. Aufgrund der langen Inkubationszeit wird in diesen Fällen eine 14-tägige Quarantäne verordnet, die auch nicht mit einem negativen Corona-Test verkürzt werden kann.

Anders ist es bei Ein- und Rückreisenden, die sich in den letzten 14 Tagen in einem vom Robert Koch-Institut definierten Risikogebiet aufgehalten haben. Hier schreibt die Sächsische Corona-Quarantäne-Verordnung neben der Meldepflicht gegenüber dem Gesundheitsamt eine unverzügliche 14-tägige Quarantäne vor, die jedoch mit einem negativen Testergebnis verkürzt werden kann. Die Reisenden sind nach Rechtsverordnung des Bundes verpflichtet, dem Gesundheitsamt auf Anforderung einen Test vorzulegen, der bis zu 48 Stunden vor oder in den Tagen nach der Einreise abgenommen wurde. Aktuell ist die Testung für Einreisende aus Risikogebieten bis zu zehn Tage nach Einreise kostenfrei.

Urlaubsrückkehrer

Einreisende aus Risikogebieten sind seit dem 8. August zu einem Corona-Test verpflichtet. Eine Übersicht über aktuelle Risikogebiete gibt es auf der Seite des Robert-Koch-Instituts. In unmittelbarer Nachbarschaft ist inzwischen ganz Tschechien als Risikogebiet eingestuft. Infos dazu.

Erläuterungen

  • Fallzahl: Anzahl aller labordiagnostisch bestätigten SARS-CoV-2-Fälle, die der Falldefinition gemäß § 11 Abs. 2 IfSG entsprechen und gemäß § 11 Abs. 1 IfSG an die Landesuntersuchungsanstalt Sachsen bzw. an das Robert Koch-Institut übermittelt werden.
  • Sterbefall: Anzahl aller labordiagnostisch bestätigten SARS-CoV-2-Fälle, welche laut Totenschein an einer COVID-19-Erkrankung verstarben.
  • Annahmen zur Schätzung genesener Fälle: Die Zahl der genesenen Fälle stellt lediglich eine Schätzung dar. Eine entsprechende Meldung an das zuständige Gesundheitsamt erfolgt nicht. Die zugrunde liegenden Annahmen entsprechen den Schätzparametern auf Landesebene (Sachsen). Es wird von einer Genesung 14 Tage nach Meldedatum bei Fällen ohne gemeldete Hospitalisierung und von einer Genesung 30 Tage nach Meldedatum bei Fällen mit gemeldeter Hospitalisierung ausgegangen.
  • Annahme zur Schätzung der aktuell Infizierten: Die Zahl resultiert aus den gemeldeten Fällen abzüglich der Sterbefälle und der Genesenen. Somit kann es sich auch hier nur um eine Schätzung handeln.

Interessante Links

  • Antworten auf häufig gestellte Fragen auf der Seite des Sozialministeriums von Sachsen.
  • Kontaktpersonen-Nachverfolgung, Hinweise des RKI
  • „Fünf Gründe für Hoffnung in diesem Herbst“ – informativer Text auf krautreporter.de
  • Wie verteilen sich die Todesfälle in Deutschland. Die große Mehrheit der Verstorbenen war über 80 Jahre alt, aber es gibt auch Todesfälle jüngerer Menschen. Alle Zahlen auf statista.de. Von den zwölf in Dresden Gestorbenen, waren sieben Personen über 80, die anderen fünf in der Altersgruppe zwischen 60 und 79 Jahren. Der letzte Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 wurde in Dresden am 30. September gemeldet. Die meisten der in Dresden Verstorbenen litten an Vorerkrankungen, etwa an Diabetes oder Herzschädigungen. Bei den Verstorbenen war Covid-19 die entscheidende Todesursache.
  • Lagebericht des Robert Koch-Instituts vom Sonnabend, 3. Oktober.

13 Kommentare

  1. Es wird hier keine Diskussion mehr mit mir geben. Solange ich hier aber noch ab und zu was zum Thema posten darf, werde ich das tun. Antithesen und Gegenrede vorzugsweise versteht sich. Wegen Meinungsspektrum und so. Sowas hier zum Beispiel.

    https://www.br.de/nachrichten/amp/bayern/corona-gesundheitsamtsleiter-kritisiert-staatsregierung,SCRLYkJ

    Der Widerstand wird größer und vorallem sichtbarer. Auch die Ausführenden wollen nicht mehr so recht alles ausführen. Das stimmt mich hoffnungsvoll.

    https://www.berliner-zeitung.de/news/keine-uebersterblichkeit-trotz-corona-amtsarzt-fordert-diskussion-ueber-die-mittel-der-pandemie-bekaempfung-li.108672

  2. Um den von Phili verlinkten Text der BZ besser einordnen zu können, empfiehlt sich ein Blick ins hessische Ärzteblatt vom Oktober (z.B. https://www.laekh.de/heftarchiv/ausgabe/artikel/2020/oktober-2020/die-covid-19-pandemie-bisherige-erkenntnisse-und-empfehlungen-fuer-das-weitere-vorgehen).
    Der ist aus erster Hand und wesentlich sachlicher. Und der darin aufgestellte Maßnahmenkatalog klingt nicht wirklich nach „wollen nicht mehr so recht alles ausführen“ sondern wesentlich konstruktiver.

  3. Der Hammer ist ja dieses Interview, dass Chefvirologe Drosten 2014 der Wirtschaftswoche gab:
    https://www.wiwo.de/technologie/forschung/virologe-drosten-im-gespraech-2014-der-koerper-wirdstaendig-von-viren-angegriffen/9903228.html

    Zur vermeintlich zeitgemäßen Verwendung von PCR-Tests zum Nachweis von Mers (ebenfalls ein Corona-Virus) sagt er: „Ja, aber die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall. Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. Auch so ließe sich die Explosion der Fallzahlen in Saudi-Arabien erklären. Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben.“

    Hat er das wirklich alles vergessen?

  4. @das Philosovieh
    Schade, ich dachte die Konterrevolution war erfolgreich. Aber schon bisschen inkonsequent, keine Diskussion zu wollen und gleichzeitig Dinge ins Netz zu ballern. Zudem: Geht es hier überhaupt um Meinungen? Ich kann im Artikel nämlich keine Meinung entdecken. Und was will man ausdrücken, wenn man Begriffe wie „Widerstand“ benutzt?

  5. Keine Diskussion mehr mit „Querdenkern, QAnon Hirngeschädigten, etc.
    Nichts mehr zum Ablachen :-)

    *LOL*

  6. Aber Anton, der Artikel auf tagesschau.de ist ja erst richtig absurd. Er widerlegt Drostens argumentative Kehrtwende überhaupt nicht, sondern macht alles noch schlimmer.
    „So kann es passieren, dass der PCR-Test auf einzelne Virenbruchstücke anschlägt, obwohl in der Probe keine aktiven Viren mehr vorhanden sind.“ Ja genau, das ist ja das Problem! Genau deshalb haben wir immer noch eine „Pandemie“. Das ist das ultimative Eingeständnis, dass das PCR-Verfahren nicht zum Nachweis einer Infektion bzw. Infektiösität geeignet ist.
    Und nach Millionen von gemachten PCR-Tests fällt Drosten ein, dass der Test bezüglich des überaus wichtigen cT-Werts überhaupt nicht standardisiert ist? Jedes Labor kann quasi machen was es will, das eine macht 30 Zyklen, das andere 37, das nächste 40. Keiner weiß mehr, was hier eigentlich gemessen und gemeldet wird. Von wegen positiver PCR = Infektion… Das Ganze ist so absurd und völlig unverantwortlich bei einem Test, der für politische Entscheidungen und tiefgreifende Grundrechtseinschränkungen herangezogen wird. Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun. Man hat sich verrannt. Ich denke, das wird Drosten noch gewaltig auf die Füße fallen.

  7. Liebe Gartenbank, nein, das ist nicht das ultimative Eingeständnis. Der Absatz geht ja noch weiter.

    „Das Phänomen ist den Wissenschaftlern bekannt: Sie setzen daher einen Schwellenwert (cycle Threshold, cT), wie viele Zyklen notwendig sind, bis eine wirklich relevante Anzahl von Virusspuren festgestellt werden kann.“

  8. @Dresdner Gartenbank

    Nehmen Sie es mir nicht übel, aber was wissenschaftlich ist und was nicht, überlassen Sie mal bitte den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder Sie stellen Ihre Qualifikation dar. Einen Artikel bei der Tagesschau gelesen zu haben, ist nicht unbedingt in Einklang mit der Aussage „Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun.“ zu bringen.

  9. Lieber Anton,
    der Absatz geht weiter, ja. Aber das darin geschriebene ist ja ebenfalls Teil des Problems, nicht der Lösung. Die willkürliche Festlegung des cT-Wertes durch jedes einzelne Labor führt nicht zu vergleichbareren Ergebnissen oder einer belastbaren Aussagekraft zur Infektion oder Infektiosität von Probanden. Dass Drosten in der ZEIT so nonchalant ganz nebenbei erwähnt, dass es schön wäre, wenn sich mal ein „Expertengremium“ mit der Festlegung eines einheitlichen cT-Werts verständigt, ist ein schlechter Witz. Denn das hätte natürlich bereits VOR dem flächendeckenden Einsatz der PCR-Tests in Deutschland und weltweit erfolgen müssen! Nicht, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist. Die New York Times mutmaßt in einem Artikel, dass möglicherweise über 90% der in den USA gemachten Tests negativ gewesen wäre, wenn der PCR-Wert auf 30 Zyklen festgelegt worden wäre. (Der von der WHO empfohlene Drosten-Test hat meines Wissens aber einen cT-Wert von 45).
    Mit einem so hoch empfindlichen Test und der gegenwärtigen Teststrategie werden wir somit immer alles mögliche nachweisen können, was uns mal gestreift hat, wenn wir den cT-Wert nur hoch genug einstellen und die „Pandemie“ wird nie enden. Besonders, weil Virus-Bruchstücke auch Wochen nach einer vielleicht milden Infektion noch vorhanden sein können.

  10. @Konterrevolutionär:

    Um zu sehen, ob etwas wissenschaftlicher Methodik entspricht oder nicht, muss man kein Wissenschaftler sein. Ich habe beispielsweise ein Ingenieursstudium an einer Universität absolviert und bin daher kein Wissenschaftler. Da mein Studium aber z.B. über 400 Stunden Mathematik umfasste, bilde ich mir ein zu verstehen, dass es bei einem Test, der mit der schrittweisen Verdopplung des Ausgangsmaterials arbeitet, einen himmelweiten Unterschied macht, ob man die Verdopplung 30x oder 45x durchführt. Von exponentiellem Wachstum reden doch alle so gern heutzutage…
    Die abgeleiteten Schlussfolgerungen sind aber in beiden Fällen reine Ja/Nein-Aussagen zur „Infektion“, mit großen Folgen für die Betroffenen, obwohl diese Schlüsse auf völlig unterschiedlichen Ausgangsgrößen beruhen! Das nicht zu erkennen oder nicht erkennen zu wollen, ist m.E. entweder Blindheit oder Ignoranz.
    Einen schönen Tag noch.

  11. Geschätzte Gartenbank, das RKI spricht in der PDF zu Entlassungskriterien aus der Isolierung von einem „in Abhängigkeit von den spezifischen Testbedingungen (…) Ct-Wert >30 als Kriterium, (…) der nach bisherigen Erfahrungen mit einem Verlust der Anzüchtbarkeit einhergeht.“ Angaben zur Vergleichbarkeit und Interpretation von Ct-Werten sind unter http://www.rki.de/covid-19-diagnostik zu finden. Das Thema hatten gestern Abend auch die Tagesthemen aufgegriffen.

    Außerdem kommt es wohl darauf an, ob die Infektion beim Getesten ganz frisch ist oder wieder abklingt. Zu Beginn einer Infektion ist nur wenig Virus vorhanden. Trotzdem kann die Person in den nächsten Tagen hochansteckend sein. Hohe ct-Werte sind im Grunde nur von Bedeutung, wenn die Infektion schon bekannt ist und es darum geht, zu entscheiden, ob die Person noch weiter isoliert werden muss. Beitrag im Deutschlandfunk.

    Außerdem sind wohl die Ergebnisse in den einzelnen Laboren unterschiedlich. Gerade Drosten und Kollegen versuchen derzeit das zu standardisieren. Ich frage mich, wie das vor den bis jetzt gesammelten Erkenntnissen über die Anzüchtbarkeit des Virus überhaupt hätte möglich sein sollen.

  12. Hallo Anton,
    danke für die Links. Die Seiten vom RKI waren mir schon bekannt, den Beitrag von den Tagesthemen kannte ich nicht. Offensichtlich scheint die Problematik langsam doch zu einer breiteren Diskussion zu führen.
    Es bleibt allerdings spannend, denn wie ich inzwischen las, wurde bei großen Laboren nachgefragt, wie es denn „in der Praxis“ mit der vom RKI empfohlenen Anzüchtung von Virus-Zellkulturen zur Kontrolle eines PCR-Ergebnisses aussieht. Das Ergebnis war ernüchternd, es reichte von Gelächter wegen der scheinbar absurden Frage bis zur lapidaren Feststellung, dass die empfohlenen Kontrolltests allein wegen der Menge der PCR-Tests aus Zeitgründen nicht durchgeführt werden könnten.
    Dazu passt auch, dass einige große Labore nicht einmal standardmäßig auf eine zweite Genstelle untersuchen, was ja eigentlich die falsch-positiven minimieren soll…

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