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Polizei berichtet von Ermittlungen

Diese weißen Turnschuhe trug die mutmaßliche Täterin.
Diese weißen Turnschuhe trug die mutmaßliche Täterin.
Im Falle der vier Tankstellenüberfälle haben Staatsanwaltschaft und die Dresdner Polizei heute Beweismaterial präsentiert und die Details der Fahndung geschildert.

Kriminalhauptkommissar Olaf Dalicho berichtet: nach dem zweiten Überfall ging die Polizei von einer Serie aus. Wegen der Art und Weise, wie die Überfälle abgelaufen waren. Die junge Frau, die stets schwarz gekleidet war und weiße Turnschuhe und einen dunklen Rucksack trug kam in die jeweilige Tankstelle mit einem Tuch vor dem Gesicht. Sie ignorierte eventuelle andere Besucher und zog die Pistole und forderte Geld. Jedes Mal erbeutete sie zwischen 300 und 400 Euro.

Vier Raubüberfälle

Anschließend verschwand sie wieder. Viermal konnte sie entkommen. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen hatte sie außerhalb der Videoüberwachung ihren Komplizen getroffen und ihre Jacke in ihrem Rucksack verstaut. Als Pärchen fielen sie dann wohl in der Fahndung nicht so sehr auf.

Mit dem Foto hatte die Polizei nach der Räuberin gefahndet.
Mit dem Foto hatte die Polizei nach der Räuberin gefahndet.
Am Nachmittag des 31. Januar (Donnerstag) stellte sich der erste Ermittlungserfolg ein. In der Zwischenzeit war die Polizei mit einem Fahndungsfoto an die Öffentlichkeit gegangen. An dem Donnerstag gab es einen Hinweis aus dem Rewe-Markt an der Prager Straße. Dort war eine Frau aufgefallen, die der Gesuchten sehr ähnlich sah und auch die gleichen Sachen trug. Die Frau war in Begleitung eines jungen Mannes.

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Auffällige Jacke

Kriminalisten sicherten die Videoaufzeichnungen des Marktes und werteten sie aus. Dieser Ansatz deckte sich mit einem weiteren Hinweis, wonach ein verdächtiges Pärchen kurz nach dem Überfall auf die Tankstelle an der Wiener Straße gesehen worden war. Der Begleiter trug eine Jacke mit auffälligen Schriftzügen an den Ärmeln. Bei der Sichtung von Videomaterial aus der Linie 13 (kurz nach dem letzten Überfall der Tankstelle an der Dohnaer Straße) fiel den Ermittlern wieder diese auffällige Jacke ins Auge. Der Mann war in Begleitung einer jungen Frau, die der Tatverdächtigen stark ähnelte. Nun hatten die Polizisten ein viel besseres Bild der Gesuchten, das sofort intern verbreitet wurde.

Mit diesem Tuch hatte sich die mutmaßliche Räuberin maskiert.
Mit diesem Tuch hatte sich die mutmaßliche Räuberin maskiert.
Am Freitagabend kam der entscheidende Hinweis von einer Polizistin. Sie bemerkte am Pirnaischen Platz ein Pärchen. Das Duo, welches sie als die Gesuchten wiedererkannte, stieg in eine Bahn der Linie 3. Die Mitarbeiterin verständigte sofort die Kollegen und heftete sich gleichzeitig an die Fersen der mutmaßlichen Räuber. Wenige Zeit später konnten Einsatzbeamte der Dresdner Polizei das Duo vor einem Wohnhaus an der Hauptstraße dingfest machen.

Die Frau wurde als Haupttäterin festgenommen. Bei ihrer Festnahme trug sie die Hose sowie die Schuhe, die sie auch bei den Überfällen an hatte. Da der 18-Jährige ebenfalls im Verdacht stand, an den Überfällen beteiligt gewesen zu sein, wurde auch er festgenommen.

Kriminalhauptkommissar Olaf Dalicho und Kriminalrat Olaf Richter mit den Beweismitteln
Kriminalhauptkommissar Olaf Dalicho und Kriminalrat Olaf Richter mit den Beweismitteln
Olaf Richter, zuständiger Dezernatsleiter der Dresdner Kriminalpolizei: „Im Vorfeld haben wir bereits gesagt, dass wir für die Festnahme der Tatverdächtigen sicher auch etwas Glück brauchen. Hier war es das Glück des Tüchtigen. Unsere Kollegin war sehr aufmerksam und hat große Umsicht bewiesen.“

Cannabisplantage in der Wohnung

Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung des Pärchen stellten die Beamten eine Jacke sowie ein Tuch sicher. Mit den Sachen hatte sich die Frau bei den Überfällen vermummt bzw. maskiert. Zudem stellten die Polizisten in den Räumen eine kleine Indoor-Plantage mit mehreren Cannabispflanzen fest. Olaf Richter: „Damit haben wir mit unserer Einschätzung, dass die Tatverdächtige sich im Drogenmilieu bewegt, recht behalten. Letztlich haben sich unsere Anstrengungen ausgezahlt. Meine Kollegen und ich sind froh, den Fall geklärt und damit der Serie ein Ende gesetzt zu haben.“ Außerdem fanden die Ermittler vor Ort Patronen, die zu einer Schreckschusspistole gehören. Jedoch wurden weder die Tatwaffe noch das erbeutete Geld gefunden.

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Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt
Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt
Am Sonnabend wurde das Pärchen einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ gegen beide Haftbefehle und setzte sie in Vollzug. Die zwei 18-Jährigen befinden sich nunmehr in Justizvollzugsanstalten. Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt sagte, dass ein derartiger bewaffneter Raubüberfall mit einer Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft wird. Das gelte, so Schmidt auch für den Mittäter. Allerdings sei in diesem Fall zu bewerten, ob das Jugendstrafrecht zur Anwendung kommt, da die beiden mutmaßlichen Täter erst 18 Jahre alt sind. Bislang haben sich die beiden auch noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Ohne Vorstrafen

Die beiden sind bisher noch nicht vorbestraft, nur die Frau war bisher einmal wegen Schwarzfahrens aufgefallen. Die Polizei geht zwar weiterhin von Beschaffungskriminalität aus, ein Drogenschnelltest nach der Verhaftung blieb jedoch ohne Ergebnis.

Beweismittel
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7 Kommentare

  1. Angesichts einer ausdrücklich als klein bezeichneten Cannabisplantage von Drogenmilieu zu sprechen, ist seltsam. Bei vorhandenem Weinkeller oder Bierkasten wird ja auch nicht von Alkoholikermilieu gesprochen. Prost!

  2. @Torsten: Ich gehe davon aus, daß da noch weitere Drogen im Spiel sind. Das sollte ja in der Gerichts-Verhandlung zur Sprache kommen. Wenn ich den Verhandlung-Termin erfahre dann poste ich es hier.

  3. @Zuckerschnute: Das ist ja nett. Auch wenn ich stark davon ausgehe, dass bei der Verhandlung wahrscheinlich schon kurz nach der Eröffnung die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird, weil es ein Jugendstrafverfahren wird. Dass mit den anderen Drogen vermuteten die Ermittler ja auch, aber der Schnelltest hatte zumindest an dem Tag nichts ergeben. Bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt.

  4. @Horst
    Nicht unbedingt. Vielleicht auch die Gelegenheit, einiges zu korrigieren. Sie sind doch beide noch sehr jung und könnten in der JVA eine Ausbildung machen. Sie kommen aus dem bisherigen Umfeld raus und stehen mit 23 dann nicht so schlecht da.
    Je nachdem was man aus der Zeit in Gefangenschaft macht.

    @Torsten
    Ein Alkoholiker hat aber höchstens einen geleeren Bierkasten zu Hause. Also keine Beweismittel mehr.

Kommentare sind geschlossen.