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Tripkid am 26. April im Puschkin Dresden

Von einer neuen Kirche und einem alten Schleudergang

Es ist heiß hier. Die Luft stickig und feucht. Und vor mir stehen noch mindestens zwei Reihen Menschen am Tresen. Kein Durchkommen, der Hals wird immer trockener. Da, eine Lücke. Leicht gehechtet werfe ich mich hinein, remple einen gefährlich dreinblickenden Langhaarigen an. Doch der bekommt davon glücklicherweise gar nichts mit, schwatzt er doch verzückt mit einem jungen Mädchen. Obwohl schwatzen hier vielleicht nicht so das richtige Wort ist, die Umgebungslautstärke zwingt ihn zum Brüllen. Das Mädchen, mit wilden Ringen hat sie ihr Gesicht verziert, versucht zu lauschen, doch ihrem Gesichtsausdruck entnehme ich, dass sie kein Wort versteht.

“Was soll´s denn sein?” Die Bardame klopft mir auf die Schulter und ich kann endlich ein Bierchen bestellen. Mit der Flasche in der Hand suche ich mir einen günstigeren Punkt, jetzt brauche ich Übersicht. Ich bin auf der Eröffnungsparty im neuesten Neustädter Rock-Club: The Church. Der Name hört sich ziemlich mächtig an, das Publikum drinnen kommt mir aber aus Scheune und Groovestation sehr bekannt vor. Jetzt aus ein paar Metern Entfernung erkenne ich auch den langhaarigen Rocker wieder, der ist mir auf der Görlitzer Straße schon des Öfteren über den Weg gelaufen. Ansonsten viele junge Leute, zu viele für den heutigen Abend, ein Großteil musste draußen bleiben. Am Ende der Bar hinter einer kleinen Treppe steht die Bühne. Von dort dröhnt die Musik, doch da es dort oben noch wärmer ist und ich nicht so recht weiß, wo ich meine Jacke ablegen kann, bleib ich in der Nähe der Tür stehen und beobachte das Treiben.

Das Mädchen mit den Ringen im Gesicht quetscht sich gerade in Richtung Bühne, offensichtlich ist ihr das Gespräch dann doch zu anstrengend geworden. Die Mädels hinter dem Tresen haben alle Hände voll zu tun und Uli, einer der Chefs bemüht sich höchstpersönlich um herumliegendes Leergut. Naja, dabei sieht er schön geschäftig aus, so kennt man ihn ja auch. Auf dem Heimweg versuche ich mich zu erinnern. Ich war schon früher mal in dem Club, da hieß er noch Schleuder. Und aus den Boxen drang damals elektronische Popmusik, doch wie war der Club nur eingerichtet? Egal, gefallen hatte es mir damals nicht, doch nun werde ich wohl öfter mal in die Kirche, Entschuldigung The Church, gehen.

—–
Anmerkung 2004: The Church hat leider nicht durchgehalten, der Club hat in diesem Jahr wieder seine Pforten geschlossen. Später ist dann ein Blumenladen eingezogen.

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