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Wohnungen statt Leerstand

Edle Uhren hinter dicken Scheiben

Gernot Galli und Johannes S. Müller
Gernot Galli und Johannes S. Müller
Auf der südlichen Seite der Bautzner Straße hat in der vergangenen Woche ein Uhrengeschäft eröffnet. Die Betreiber des Online-Shops uhrenlounge.de haben sich für einen richtigen Laden mit Schaufenster und Eingangstür entschieden. “Wenn Kunden 1.000 Euro für eine Uhr ausgeben, wollen sie diese vorher auch mal anfassen”, sagt Gernot Galli, einer der beiden Geschäftsführer. Gemeinsam mit Johannes S. Müller hatte er vor fünf Jahren die Idee mit dem Uhrenverkauf im Internet und seit gut anderthalb Jahren sind sie auch schon hier an der Bautzner Straße.

“Der Ausbau hat dann noch ein bisschen gedauert”, sagt Müller, aber dafür sei es nun auch richtig schön geworden. Der Laden erinnert tatsächlich ein bisschen an eine Lounge, fehlt nur noch, dass ein bisschen Bossa-Nova-Musik aus den Lautsprechern tröpfelt. Viel Zeit haben auch die Sicherungseinrichtungen in Anspruch genommen, “Schreib, dass wir ganz dicke Scheiben haben”, sagt Müller und lacht.

Das Angebot ist vielfältig. Es gibt Uhren zum Beispiel von Festina schon für unter 100,- Euro bis hin zu teuren Uhren von Union Glashütte oder Oris für mehrere tausend Euro. Wenn Gernot Galli die Uhren vorführt, dann blitzen seine Augen, ganz besonders bei den Modellen von Victorinox. Die Schweizer Marke ist sonst eigentlich für multifunktionale Klappmesser bekannt. Stolz ist er aber auch auf die umfangreiche Kollektion der Marke MeisterSinger. Diese Uhren geben sich sehr bescheiden und kommen mit einem einzigen Zeiger aus.

“Auf der anderen Elbseite gab es schon genügend Uhrenläden”, erklärt Galli, ihr Angebot hier richte sich eher an die Dresdner, die sich nicht mit den Touristen in den Läden rund um die Frauenkirche drängeln wollen. Neben dem Verkauf werden auch Reparaturen und Service wie Batterie- oder Armbandwechsel angeboten.

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  • Uhrenlounge: Bautzner Straße 6, Montag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr, Sonnabend: 10 bis 14 Uhr

9 Kommentare

  1. Der Laden ist wirklich ein Schmankerl der Dresdner Uhrenszene. man wird stehts höflich und trotzdem mit einer angenehm jugendlichen, aber professionellen Art empfangen und in Begleitung eines hervorragenden Kaffees beraten.
    Das Onlineportal (http://www.uhrenlounge.de/), was die Grundlage des Geschäftes darstellt, bietet wirklich alles was das Herz aufblühen lässt. Da kann man gern schon mal stöbern, bevor man die Uhr der Wahl vor Ort besichtigt.

    Vielen Dank für die stets angenehm und erfrischenden Stunden in Ihrer Begleitung.
    Georg

  2. die jungs sind neustadtliebhaber, vielleicht kannst du “k” dich ja mal von ihrem neustädter-charme (mit E!!)überzeugen lassen?!

  3. Die Neustadt zeichnet sich durch Ihre Gegensätze aus. Ein Luxusuhrengeschäft neben einem Buchhandel, neben einem Tattoostudio, neben einem Kosmetikstudio.
    Was ist daran so verkehrt?
    Dieser Laden ist eine Bereicherung, auch kulturell gesehen. Hier entsteht etwas, was es in diesem Stil in der Neustadt noch nicht gibt.
    Die Geschäftsführer sind jung, dynamisch und aufgeschlossen. Immerhin rühmt sich die Neustadt damit, für jeden Typ, von Alternativöko über Punk bis Rechtsanwalt, etwas bieten zu können.
    Auch so bewahrt sich die Neustadt ihre Vielfalt und vor allem Ihre Aufgeschlossenheit.

  4. Weiß nicht, ob Leute, die Monats- bis Jahresgehälter am Handgelenk tragen, die Neustadt bereichern oder nicht eher sich in der Neustadt…(scnr, und damit mein’ ich jetzt nicht die jungen, dynammischen Herren, was weiß ich, was die an ihren Handgelenken tragen…) Aber wie auch immer: wer ist diese “Neustadt”, die sich rühmt

    für jeden Typ, von Alternativöko über Punk bis Rechtsanwalt, etwas bieten zu können.

    Und was wird da geboten? Zustimmung natürlich, dass ein Uhrenladen allemal besser “kommt” als der x-te Szeneklamotten- oder Dönerladen. Auch sind Uhren im Wert eines (gebrauchten) Kleinwagens ganz sicher weniger störend als diese und gleichzeitig ein interessantes und teilweise ästetisch ansprechendes Produkt. Was da für Arbeit drinsteckt:

    Aus dem individuellen Werk eines Nürnberger Handwerkers verwandelte sich die Uhr in das gesellschaftliche Produkt einer Unzahl von Teilarbeitern, wie Rohwerkmacher, Uhrfedermacher, Zifferblattmacher, Spiralfedermacher, Steinloch- und Rubinhebelmacher, Zeigermacher, Gehäusemacher, Schraubenmacher, Vergolder, mit vielen Unterabteilungen, wie z.B. Räderfabrikant (Messing- und Stahlräder wieder geschieden), Triebmacher, Zeigerwerkmacher, acheveur de pignon (befestigt die Räder auf den Trieben, poliert die facettes usw.), Zapfenmacher, planteur de finissage (setzt verschiedne Räder und Triebe in das Werk), finisseur de barillet (läßt Zähne einschneiden, macht die Löcher zur richtigen Weite, härtet Stellung und Gesperr), Hemmungmacher, bei der Zylinderhemmung wieder Zylindermacher, Steigradmacher, Unruhemacher, Requettemacher (das Rückwerk, woran die Uhr reguliert wird), planteur d’échappement (eigentliche Hemmungmacher); dann der repasseur de barillet (macht Federhaus und Stellung ganz fertig), Stahlpolierer, Räderpolierer, Schraubenpolierer, Zahlenmaler, Blattmacher (schmilzt das Email auf das Kupfer), fabricant de pendants (macht bloß die Bügel des Gehäuses), finisseur de charnière (steckt den Messingstift in die Mitte des Gehäuses etc.), faiseur de secret (macht die Federn im Gehäuse, die den Deckel aufspringen machen), graveur, ciseleur, polisseur de boîte usw., usw., endlich der repasseur, der die ganze Uhr zusammensetzt und sie gehend abliefert. Nur wenige Teile der Uhr laufen durch verschiedne Hände, und alle diese membra disjecta sammeln sich erst in der Hand, die sie schließlich in ein mechanisches Ganzes verbindet. Dies äußerliche Verhältnis des fertigen Produkts zu seinen verschiedenartigen Elementen läßt hier, wie bei ähnlichem Machwerk, die Kombination der Teilarbeiter in derselben Werkstatt zufällig. Die Teilarbeiten können selbst wieder als voneinander unabhängige Handwerke betrieben werden, wie im Kanton Waadt und Neuchâtel, während in Genf z.B. große Uhrenmanufakturen bestehn, d.h. unmittelbare Kooperation der Teilarbeiter unter dem Kommando eines Kapitals stattfindet. Auch im letztren Fall werden Zifferblatt, Feder und Gehäuse selten in der Manufaktur selbst verfertigt. Der kombinierte manufakturmäßige Betrieb ist hier nur unter ausnahmsweisen Verhältnissen profitlich, weil die Konkurrenz unter den Arbeitern, die zu Hause arbeiten wollen, am größten ist, die Zersplittrung der Produktion in eine Masse heterogener Prozesse wenig Verwendung gemeinschaftlicher Arbeitsmittel erlaubt und der Kapitalist bei der zerstreuten Fabrikation die Auslage für Arbeitsgebäude usw. erspart. Indes ist auch die Stellung dieser Detailarbeiter, die zu Hause, aber für einen Kapitalisten (Fabrikant, établisseur) arbeiten, ganz und gar verschieden von der des selbständigen Handwerkers, welcher für seine eignen Kunden arbeitet.

    (aus Quelle)

    ;)

    Irgendwie hab’ ich grad’ gar keine dezidierte Meinung dazu…

    Aber der zitierte Text ist doch auch ganz schön…

  5. Die Uhren im Verkauf gehören eher in das mittlere Preissegment, in dem auch “Otto Normalverbraucher” etwas findet. Es werden eher sogenannte “Trend-Uhren” verkauft, die keinen großen Wert darstellen. Rolex, IWC oder die anderen Schweizer Legenden, sucht man in der “Uhrenlounge” vergebens. Insofern passt der Laden doch ganz gut in die Neustadt.

  6. “(…)Rolex, IWC oder die anderen Schweizer Legenden, sucht man in der “Uhrenlounge” vergebens. Insofern passt der Laden doch ganz gut in die Neustadt. Die oben genannten Marken sucht man dort gar nicht “so” vergebens, denn die Firma ist einer der größten Grauhändler, die ganzen Grauangebote wurden einfach auf uhrenselect.de verlagert.

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