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Unser Jörg

Er ist drin. Unser Jörg ist drin. Endlich wird die Dresdner Neustadt mal würdig im Fernsehen vertreten. Am Einzugstag haben fast drei Millionen Deutsche verfolgt, wie er total schüchtern und aufgeregt als Erster in den Blechcontainer eintrat. Jetzt wird er täglich vom großen Bruder beobachtet. Unser Jörg ist bei der Big-Brother-Show auf RTL2 mit von der Partie.

Wieso eigentlich unser Jörg? Der schöne, gut gebaute junge Mann wohnt ja noch nicht mal in der Neustadt. Und doch ist es unser Jörg, halte ich hier allen Kritikern und Skeptikern entgegen. Immerhin ist er so was wie eine kleine Legende. Seine jahrelange Kellner-Tätigkeit im Alimentari (Neustädter Frühstückscafé und im ReiterIn, einer Neustädter Szene-Kneipe, hat ihn berühmt und zum Teil sogar berüchtigt gemacht.

Kleine Mädchen, Abiturientinnen, haben ihn gehasst, wenn er den bestellten Tee, mit dem gelangweiltesten und Verachtung ausdrückenden „Bitte“ so auf den Tisch stellte, dass mindestens die Hälfte des aromatisierten Heißgetränks nun auf der Untertasse schwamm.

Geliebt haben ihn die größeren Mädchen, Soziologie-Studentinnen, die so gerne tolerant sein wollen. Sie liebten ihn für seine theatralischen Auftritte: Tür auf, Vorhang zur Seite, ein lautes und kräftige „Hi Mädels“ zu dem Vierertisch mit den gesetzten Herren im mittleren Alter beim Skat, ein Knicks und braves Pfötchen reichen zur Chefin, ein prüfender Blick in die Runde, ob auch alle den Auftritt mitbekommen haben. Dafür liebten ihn die größeren Mädchen und die Skat-Gemeinde schmunzelte gnädig.

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Dann gab es noch die anderen, die Zufallsgäste, die Jörg gekonnt verwirrte. Eines Abends schaute ein leicht verwitterter Norddeutscher herein. Unsere Diva saß auf dem Tresen und ignorierte das Bartgestrüpp mit Mann dahinter ziemlich lässig. Nachdem dieser einige Minuten ungeduldig an einem Tische saß, baute er sich demonstrativ vor dem Tresen auf. Jörg, ganz und gar Diva, fuhr herum, musterte den Eindringling abwertend und sagte mit seiner zuckersüßen Stimme: „Na, erst küssen oder erst trinken.“ Der Norddeutsche und sein Bartgestrüpp verschwanden blitzartig aus der Kneipe und waren seitdem nie mehr gesehen.

Mal sehen, ob unser Jörg diesen Trick auch im Big-Brother-Container einsetzen kann.

—–

Anmerkung 2006: Jörg musste am 22. Oktober den Container verlassen und tauchte dann wieder in der Dresdner Szene unter. Anfang 2006 versuchte er sich als Moderator bei Dresden Fernsehen, aber auch das war nur von kurzer Dauer.

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