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Riku Rajamaa am 6. Oktober in der Groovestation

Alaunstraße heute und früher

Alaunstraße historisch
Alaunstraße historisch

Ray hat mit eine Postkarte geschickt. Diese wunderbare alte Ansicht der Alaunstraße möchte ich den Lesern nicht vorenthalten.

Zur Besseren Einordnung stelle ich mal ein zeitgenössisches Foto aus fast der gleichen Perspektive unten drunter.

Alaunstraße 2013
Alaunstraße 2013

Spannend zu sehen, was für ein Ladenmix damals auf der Alaunstraße vorherrschte. Puppenklinik, Fleischer und Fischwaren – so groß ist der Unterschied zu heute nicht. Die Alaunstraße an der Ecke zur Katharinenstraße wirkt in der historischen Ansicht breiter.

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Lesetheater

43 Kommentare

  1. In den 80ern hat mir in der Neustadt ein alter Mann mal erzählt, dass es vor dem Krieg 23 Kneipen auf der Alaunstraße gegeben hätte. Man habe ich vielleicht gestaunt!

  2. Insgesamt sollen es vor dem Krieg in der Äußeren Neustadt rund 100 gewesen sein. Und wahrscheinlich alle vom Schlage „Konzertklause“, „Goldquelle“, „Goldenes Hufeisen“ …

  3. Leider haben auch hier nicht alle Gebäude den Bombenterror überlebt. Man kann aber letztendlich froh sein, dass die Neustadt trotz alledem noch sehr urban ist. So muss Stadt sein!

  4. …….. hier noch etwas geschichtliches von meiner Oma, Urdresdnerin Baujahr 1918,selbständige Unternehmerin bis 1998 …… es gab vor dem II. Weltkrieg weit über
    250 000 Biergartenplätze in Dresden!!!!
    Wieviele es wohl heute sind ????

  5. Meine kühne These: Die Alaunstraße wirkt in der alten Ansicht breiter, weil da keine Autos parken. Einfach mal die parkenden Autos hindenken und schon siehts für meine Begriffe gleich aus.

  6. Da das Fass nun einmal wieder offen ist… Gezielte Bombardierung von Bevölkerungszentren zur Untergrabung der Moral des Feindes. Was für Begriffe könnte man dafür nehmen? Terror wäre da nicht völlig unpassend, würde ich sagen. Das sagt ja erst mal noch nichts darüber aus, in welchen Kontext man das ganze stellt.

  7. Ich will mit dem Begriff „Bombenterror“ nur auf die sinnlose Zerstörung Dresdens hinweisen. Genauso sinnlos wie alle anderen Zerstörungen und Verbrechen im 2. WK. Also hört auf mich als Nazi zu beleidigen.

  8. Mit dem Polenfeldzug im September 1939 löste die nationalsozialistische Regierung des Deutschen Reiches den Zweiten Weltkrieg in Europa aus. Dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg wird in Deutschland oft als Überfall auf Polen, in Polen als Septemberfeldzug (Kampania wrześniowa) oder Verteidigungskrieg von 1939 (Wojna obronna 1939 roku) bezeichnet.

    Er begann am 1. September 1939 ohne vorherige Kriegserklärung mit dem Einmarsch der Wehrmacht in den Westteil der Zweiten Polnischen Republik und endete am 6. Oktober mit der Kapitulation der letzten polnischen Feldtruppen, nicht jedoch der ins Exil geflohenen polnischen Regierung.
    (quelle wiki)

    Stehen paar Sachen drin, die im Grunde alles erklären.

    MfG
    Opa, Oma, Hans-Peter

  9. @jan: geht ja munter weiter:

    „Bombenterror“
    „sinnlose Zerstörung“
    „alle Verbrechen im 2. WK“

    Das ist Geschichtsrevisionismus vom Feinsten, Glückwunsch zu dieser intellektuellen Glanzleistung.

    Du schreibst zwar das Gleiche wie die Nazis, die jedes Jahr ihren beschissenen Trauermarsch abziehen wollen, willst aber keiner von denen sein? Du fühlst dich davon beleidigt?

  10. Wie wäre es einfach mit „Bombardierung“ – ohne zu provozieren?
    Ich unterstelle jetzt einfach mal vorsätzliche Provokation oder alternativ ziemliche Naivität, mangelndes Fingerspitzengefühl oder extreme Unkenntnis.
    Dass dann jemand voll darauf einsteigt, s.o..

    Heutzutage machen die Leute Terror, wenn es jemand wagt, die Lücken zu schließen…

  11. Ich bin sehr gut über das Baugeschehen in Dresden informiert. Keine Sorge. Für mich war es Terror und dabei bleibe ich auch. Ja die Leute regen sich zurecht über die Lückenfüller auf, weil es architektonischer Schund ist. Daher trauer ich dem alten Dresden auch so hinterher.

  12. Der militärische Fachbegriff „Kollateralschaden“ (von englisch collateral damage; aus dem Lateinischen collateralis für seitlich oder benachbart) bezeichnet in der räumlichen Umgebung eines Ziels entstehende – an sich unbeabsichtigte – Schäden aller Art durch ungenauen oder überdimensionierten Waffeneinsatz bei nicht-zivilen Aktionen. Beabsichtigte Schädigungen werden im Gegensatz zu Begleitschäden der militärischen Zieldefinition zugeordnet.

  13. Für mich sieht das Haus auf dem alten Foto eher aus wie „Wein und Spiriuosen Bethe“, also Ecke Böhmische Straße.
    Allerdings passt dann das eingerückte Gebäude am Ende nicht. Wer weiß, was das für ein Gebäude war? Müsste ja dann am Albertplatz gewesen sein.

  14. @Felix. Wie es aussieht bist du von rotfaschistischem Gedankengut genauso verblendet wie die braunen Faschisten es ebenfalls sind. Ich trauer der sinnlosen Zerstörung durch Bomben nach. Nicht nur der von Dresden. Auch Berlin, Coventry usw. Ja und ich fühle mich beleidigt, wenn man mich als Nazi bezeichnet.

  15. @felix
    Der Kommentar in der Tagesschau enthält einiges, erklärt aber längst nicht alles.

    Z.B. dass KZ-Außenlager weder Ziel noch Grund der Bombardierung waren. Genauso wenig waren militärische Anlagen, noch große Rüstungsfabriken noch Gleisanlagen das Ziel vom britischen Bomber Command. Die Bombardierung hatte denselben Zweck wie das Moral Bombing sonst überall auch. Das Ziel waren die Wohngebiete und nichts anderes. Das hat nichts mit Kollateralschäden zu tun. Zumindest was den generellen Angriff am 13. Februar angeht. In der Alaunstraße könnte man dann tatsächlich von Kollateralschäden sprechen, da die Wohngebiete der äußeren Neustadt im Gegensatz Innenstadt nie direkt Angriffsziel waren.

    Würde jemand heute so etwas wiederholen, würde es zweifelsohne als Kriegsverbrechen weltweit verurteilt werden. Klar ist natürlich, dass die Dinge in den Kontext gestellt werden müssen. Die reine Feststellung was hier passiert ist, muss noch lange kein Aufrechnen von irgendwas bedeuten. Zuallererst sind an dem Tag viele Menschen durch einen brutalen Akt in einem brutalen Krieg zu Tode gekommen, den Deutschland begonnen hat.

    Wenn man sich bei dem Thema aus dem Fenster lehnt, sollte man sich schon mal mit den Fakten beschäftigt haben und wenigstens die Standardwerke gelesen haben. Das sind „Dresden im Luftkrieg“ von Götz Bergander oder auch Frederick Taylors „Dresden, Dienstag, 13. Februar 1945“, wo von Fakten her dasselbe drin steht, nur noch mehr drumherum. Beides keine Nazis sondern anerkannte Historiker, Götz Bergander ist auch Teil der Historikerkommission gewesen. Hat den Angriff selbst erlebt und trotzdem nie die ganzen Übertreibungen mitgemacht, sondern sie im Gegenteil schon sehr früh angefangen zu widerlegen. (Schlimm dass man das heutzutage alles dazuschreiben muss…).

  16. S.Ebnitzer: Das frage ich mich auch gerade. Das Gebäude, was da am Ende in die Alaunstraße reinschaut, müsste wohl das Theater sein, was anderes stand da vorne m.W. nicht. Aber es sieht eigentlich nicht nach Theater aus…

    Vielleicht war das Eckgebäude rechts auch mal niedriger, die zweigeschossigen Häuser wie Bethe gibts ja häufiger, und die wurden dann gelegentlich auch mal aufgestockt. Bethe müsste auf dem alten Bild lins das vierte, recht helle Gebäude sein.
    Und die alte Alaunstraße wirkt sicher wegen der fehlenden Autos breiter – der Parkstreifen frißt einiges an Platz. Straßenbeleuchtung, Schilderwald und der Baum tun ein übriges.

  17. @Jan & Felix: Bitte etwas sachlicher im Umgang miteinander.

    @Felix: Du willst doch nicht den Nazis die Deutungshoheit der Worte überlassen. Nur weil diese den Begriff „Bombenterror“ verwenden, ist er doch nicht falsch. Und willst Du behaupten, dass die Bombardierung Dresdens sinnvoll war? Gibt es in einem Krieg gute und schlechte Zerstörungen?

    Wieso wird man zum Geschichtsrevisionisten, wenn man alle anderen Zerstörungen und Verbrechen im 2. WK als sinnlos bezeichnet?

  18. @Anton:
    Danke für Deinen letzten Kommentar. Full ack.

    Peter (missverständnisvorbeugend: absolut ironie/sarkasmusfrei)

  19. @Anton & ein anderer Stefan: Jetzt sehe ich es (ein). Und doch, ja, das am Ende der Straße könnte das Theater gewesen sein. Sieht nach einem höheren, freistehenden Gebäude aus, wie sie am Albertplatz noch zu finden sind.

    @Jan & Felix: Das was ihr hier veranstaltet, bezeichne ich jetzt einfach mal als (umgangs-)sprachlichen Terror. Was euch außerdem verbindet ist, dass ihr dem anderen jeweils das Schlimmste unterstellt.

    Mein Verständnis von Sprache geht dahin, dass man sich nicht an einzelnen Begrifflichkeiten aufgeilt, sondern versucht, zu verstehen, was gemeint ist. Das sollte ganz einfach sein, in dem man sich erklärt, ohne sich dabei mit immer neuen Schlagworten zu bombardieren.

  20. @ Ray: Coole Postkarte.

    @ ein anderer Stefan: Es handelt sich mit ziemlicher Sicherheit um das Alberttheater. Ich habe mich vor einiger Zeit auf meinem Blog damit beschäftigt und mir etliche Ansichten und Stadtpläne dazu angesehen. Auf die Schnelle kann ich online nur auf den entsprechenden Wikipedia-Eintrag verweisen, der eine Abbildung im Besitz der Deutschen Fotothek enthält, anhand deren sich die die stilistischen Ähnlichkeiten ganz gut vergleichen lassen.

  21. Interessant ist auch im Vergleich, dass auf dem historischen Photo kaum Straßenbeleuchtung zu sehen ist. Ich erkenne nur eine Gasleuchte.

  22. @Anton Launer
    Ich würde sagen, dass man auch argumentieren könnte, dass die Zerstörungen welche zur Abwehr bzw. Zerschlagung des sogenannten 3.Reiches aus Sicht der Alliierten notwendig waren, also Zerstörungen, welche die Nazis, aufgrund ihres aggressiv zerstörerischen so wie ihres überaus menschenverachtenden Verhaltens, ja überhaupt erst notwendig machten, nicht wirklich sinnlos gewesen sind. Das ist natürlich stark verkürzt und übersieht, dass auch die wirtschaftlichen Interessen einzelner Konzerne, deren Besitzer vielfach offen antisemitisch waren so wie z.B. Henry Ford, auch aufgrund ihrer gelegentlichen finanziellen Zuwendungen an die Nazis, ein nicht ganz unbedeutender Faktor gewesen sind, die aktiv bei dem Zustandekommen von Verhältnissen mitwirkten, welche den Nazis erst die ernsthafte Planung und Durchführung des Krieges ermöglichten. Einen kleinen Einblick, wie bizarr das im Einzelnen ist, gibt die bei der ARD gelaufene Doku: „Hitlers amerikanische Geschäftsfreunde – US Firmen verdienten am Krieg“
    https://www.youtube.com/watch?v=mk32tg5pHL8

  23. @Heiko: dazu habe ich im Drewag-Museum mal einen interessanten Vortrag gehört. Anfangs sträubte sich die konservative Dresdner Klientel gegen Straßenlaternen, da sich anständige Leute ja nicht im Dunkeln auf der Straße herumtreiben würden. ;-)
    @HinzundKunz: “auch argumentieren könnte” – genau das sind die Vokabeln, die ich mit in einer solchen Diskussion wünsche.

  24. @Anton:

    Das wäre eine Erklärung. In Erweiterung dazu:
    „Ähnlich unbegeistert scheinen die Pariser die 1667 unter Louis XIV. eingeführte Straßenbeleuchtung begrüßt zu haben. Dietmar Kammerer vermutet in der Süddeutschen Zeitung, es habe sich bei der häufigen Zerstörung dieser Laternen um einen Protest der Bürger gegen den Verlust ihrer Privatsphäre gehandelt, weil ihnen klar war, ‚das ist eine Maßnahme des Königs, um die Straßen unter seine Kontrolle zu bringen‘. “

    Revoluzzer erfreuen sind, dass die Neustadt wohl schon immer ein Hort der Unangepassten gewesen sein könnte, Nicht-Revoluzzer vermuten, dass es in der Natur des Menschen liegt, viele Neuerungen ersteinmal grundsätzlich abzulehnen.

    Zitatquelle: http://www.eurozine.com/articles/2009-12-01-passig-de.html (btw: sehr unterhaltsamer Artikel)

    Peter

  25. muyserin: Danke für den Hinweis. Allerdings ist die alte Postkarte für mich zu klein, um darauf Details des Theaters ausmachen zu können für einen Vergleich. Aber so ist es ja auch bestätigt. Von den Straßenlaternen seh ich ehrlich gesagt nicht mal eine…

  26. Ich bin auch fündig geworden:
    In meiner Ausgabe von Erich Kästners „Als ich ein kleiner Junge war“ befindet sich auf den Umschlagseiten ein Stadtplan von 1910, der zeigt, dass die Alaunstrasse direkt am Albert Theater anfängt bzw. endet.
    Ebenfalls im Buch enthalten ist eine Illustration des Theaters.
    Ich hätte das gerne noch gezeigt, aber irgendwie will mein Scanner heute Abend nicht mehr arbeiten. Gute Nacht!

  27. @ der andere Stefan… die Laterne ist direkt an der Hauswand des rechten Eckhauses, über dem Typen mit dem Lastenfahrrad

  28. hm, ich dachte immer, das Albert Theater hätte da gestanden, wo heute das Gebäude der Volksbank steht. Das ist in gewisser Weise ja auch vor der Alaunstrasse – nur eben gegenüber – auf der anderen Seite der Bautzner Strasse.. Nagut, sicher gibts jemanden der es genau weiß..

  29. @schnee: Das Alberttheater stand zwischen heutiger Haltestelle und Volksbank/Eschebach-Villa. Heute ist dort Parkplatz/Grünfläche. Direkt an der Nordseite der Volksbank läuft ein „toter“ Straßenarm auf den Albertplatz zu, zwischen dem und der Bautzner stand das Theater.

  30. Die heutige Volksbank ist die ehem. Villa Eschebach, um 1900 errichtet, 1945 ausgebrannt, in den 1990ern wieder aufgebaut.

    Das Alberttheater wurd um 1870 errichtet, brannte 1945 aus und wurde kurz nach dem Krieg abgerissen.

  31. Ei, was für ein Schätzchen :-)
    Kann man denn sagen, aus welcher Zeit die Aufnahme in etwa stammt? Falls es irgendwo in einem der 37 Kommentare schon mal geschrieben wurde – sorry, hab ich dann übersehen.

    Logisch übrigens, dass die alte Alaunstraße breiter wirkte, da gab’s noch keine Parkstreifen am Rand.

  32. Schwer zu sagen, die Postkarte gab nicht mehr Infos her. Ich würde auf frühes 20. Jh. tippen. Außerdem hat der Fotograf etwas weitwinkliger fotografiert, das trägt zur Breitenwirkung bei.

  33. Das genaue Datum wird sich nur schwer ermitteln lassen, aber um 1900 würde ich sagen. Die Kleidung, soweit erkennbar, deutet darauf hin. Das Haus links ist ein gründerzeitlicher Klinkerbau, der dürfte um/vor 1900 entstanden sein. Man könnte es evtl. genauer eingrenzen, wenn man im Archiv in den alten Adressbüchern nachschaut, von wann bis wann die erkennbaren Firmen dort jeweils ansässig waren. Aber das ist natürlich zeitaufwändig. In dem oben verlinkten Adressbuch von 1920 ist die Puppenklinik jedenfalls nicht aufgeführt – es sei denn, das ist der Schneidermeister.

  34. Sehr schöner Vergleich. Schau mir gern sollche Fotos an im direkten Vergleich damals und heute.
    Hat zufällig jemand Informationen über das Fabrikgelände welches dem Parkplatz weichen musste (zweites Bild links)? Ein Foto davon wäre natürlich der Oberhammer.
    Gruß

Kommentare sind geschlossen.