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Offline-Shop poppt auf – buy or diy

Der temporäre Offline-Shop versüßt auf der Hauptstraße ab Dienstag die kalte Jahreszeit und verlängert voraussichtlich Wunschzettel. Hier gibt es fein Designtes von Dresdner Künstler*innen. Ein Kleinod, das einzelnen Schick statt Massenschnick feil bietet.

Anett Bauer liebt Wintermärkte so sehr, dass sie selbst welche veranstaltet. Die Grafikerin vom Societaetstheater gestaltet mit ihrem Label MUAH! freakige Shirts, Masken und Siebdrucke und ist damit selbst auf Veranstaltungen wie dem T-Shirt-Festival der Scheune stets vertreten gewesen. Aber dieser fällt wegen des Umbaus aus. Auch der Nikolaus-Markt in der Kunsthofpassage schwächelt etwas seit Corona, musste sie feststellen. Also nahm sie mit der Unterstützung von Freund*innen selbst einen Markt in die Hand: Er eröffnet kommenden Dienstag ab 17.30 Uhr als zweimonatiger Pop-up-Store an der Hauptstraße: den Offline-Shop.

Drucke von BrimBorium
Drucke von BrimBorium

Volle Regale und Workshops

Noch sind die Schaufenster verhangen, aber im Inneren wuselt es. Zwei Monate hatte das Team für die Planung. Die Organisator:innen des Offline Shops sind ein loser Zusammenschluss aus Künstler:innen, Projektmanager:innen und Engagierten: Yvonne Bonfert (Finanzen, Rechtliches), Nane Krüger (ÖA und Künstlerkommunikation), Nora Scheve (ÖA, Ausstattung), Robert Jäger/MOKOST (Grafik), Stefanie Zúñiga Chongo (Innenausstattung), Bimmi Breidel (Aufbau, Kasse).

Zu 80 Prozent ehrenamtlich

Kurz vor Eröffnung schaffen Dresdner Designer*innen und Künstler*innen ihre Waren heran. Sie wurden von einer Jury ausgewählt, ihre Schätze bis zum 30. Dezember hier zum Verkauf anzubieten. „Mit fast 100 Bewerbungen von talentierten Künstlerinnen und Künstlern sowie Kreativschaffenden war die Resonanz im Vorfeld sehr groß. Doch der Pop-up-Store ist nicht nur zum Einkaufen da, er ist auch ein Ort der Begegnung und ein inspirierendes Schaufenster der Dresdner Kultur- und Kreativwirtschaft“, kommentiert der Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz, Dr. David Klein.

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Kleidung, Karten, Keramik, Drucke, Schmuck – schon jetzt zieht Farbenfrohes von Glitzer bis Punk die Blicke des Laufpublikums auf sich. Anett reibt sich die Stirn: „Erst hatte ich Sorge, dass wir den Laden nicht voll bekommen“, gesteht sie. „Und jetzt stapeln sich die Sachen!“

Anett (links) und das Team vom Offlineshop.
Anett (links) und das Team vom Offlineshop.

Der Projektraum kurz hinter dem Restaurant „Löwe“ wird seit einiger Zeit von „Wir gestalten Dresden“ und „Dresden findet InnenStadt“ bespielt. Seine dynamische Nutzung soll die Innenstadt beleben und Dresdner Kreativen eine Plattform bieten. Er wird mit Fördermitteln betrieben, die hauptsächlich in die Miete fließen. Mit dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ unterstützt der Bund die ausgewählten Städte und Gemeinden bei der Entwicklung und dem Erhalt attraktiver, zukunftsfähiger Zentren. Dresden ist eine von 223 Kommunen, die mit Bundesmitteln dabei unterstützt werden, Strategien und Konzepte zu entwickeln sowie erste Maßnahmen umzusetzen.

„Der Offline-Shop funktioniert zu 80 Prozent ehrenamtlich“, schätzt Anett. Neben dem Verkauf werden Workshops angeboten: von Stickerei, über Buchbinden, Siebdruck mit Colored Gigs bis hin zu selbst hergestellten Fanzines und Comic-Heften. Passant*innen können den Teilnehmenden dabei durch die großen Schaufenster über die Schulter schauen. Auch Kurzfilmabende finden sich im Programm.

Eröffnung am Dienstag, 7. November

Am 9. und 10. Dezember schaut der Offline-Market dann in der Gehestraße 8 vorbei. Doch erst einmal räumt das Team des Offline-Shops emsig Regale ein und drapiert geschickt die vielen Produkte. Der benachbarte Hot Dog-Laden „Goldene Platte“ wird zur Eröffnung am Dienstag Kulinarisches beisteuern. Der „Löwe“ an der Ecke habe schon angekündigt, dem nahenden Weihnachtsmarkt an der Hauptstraße mit DJ-Mukke einen etwas anderen Anstrich zu verleihen – zumindest streckenweise.

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Bezahlt werden kann nur in bar – das verlangt das ausgeklügelte Verkaufssystem, nach dem alle Herstellenden 100 Prozent des Verkaufspreises erhalten. Dafür muss alles säuberlich etikettiert, dokumentiert und ausgezahlt werden – und das funktioniert bislang nur händisch, schildert Anett. Ebenso wie das Einräumen. “Wir haben die Aussicht, den Laden nächstes Jahr wieder hier zu eröffnen”, schaut Anett voraus. In diesem Sinne könne man sich ja direkt eine gute Routine aneignen. Und wer weiß, vielleicht bietet sich dem Offline-Shop auch übers Jahr an anderen Orten eine Ladenfläche.

Offline-Shop – buy or diy

  • vom 7. November bis 30. Dezember 2023
  • Eröffnung am 7. November ab 17.30 Uhr
  • Hauptstraße 42 bis 44, 01097 Dresden
  • geöffnet immer mittwochs bis sonnabends 11 bis 18 Uhr
  • Workshops am Sonnabend und Sonntag
  • zur Internetseite
Temporäre Plattform: Der Offlineshop an der Hauptstraße.
Temporäre Plattform: Der Offlineshop an der Hauptstraße.