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Friedrich Boltz ist gestorben

Am Mittwoch ist der ehemalige Neustädter Ortsbeirat Friedrich Boltz nach einer schweren Erkrankung gestorben. Das bestätigte heute auf Nachfrage der Holderbusch e. V. in Jänkendorf, dort hatte sich Boltz zuletzt engagiert.

Friedrich Boltz in der Neustadt - Foto: Archiv Anton Launer 2008
Friedrich Boltz in der Neustadt – Foto: Archiv Anton Launer 2008

Friederich Boltz war lange Jahre Mitglied des Ortsbeirates Neustadt für die Bürgerliste, 2008 war Boltz sogar Kandidat für den Oberbürgermeister-Posten (Interview mit Boltz von 2008 im Neustadt-Geflüster).

Boltz, geboren 1953, kam 1978 nach Dresden und war bis 1990 Entwicklungsingenieur beim Zentrum für Mikroelektronik Dresden (ZFTM). Im Herbst 1989 gehörte er zu den Gründungsmitglieder der Gruppe der 20. Gemeinsam mit unter anderem Frank Richter (heute SPD) und Herbert Wagner (von 1990 bis 2001 Dresdner Oberbürgermeister) versuchte Boltz den Dialog mit der Dresdner SED-Führung unter dem damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer zu führen. Ein interessantes Interview mit Boltz zu dieser Zeit gibt es auf der Seite Portal e.V.. Nach 1990 saß Boltz für die PDS im Dresdner Stadtrat.

In der Neustadt war Boltz ziemlich bekannt, vor allem aufgrund seiner Ausflüge mit einem schwarzen Schaf an der Leine durch die Neustädter Gassen. In der Politik war er stets ein Kämpfer für Bürgerrechte und dabei durchaus streitbar. So sehr, dass die Bürgerfraktion 2008 versucht hatte, ihn im Ortsbeirat abzulösen, was allerdings mehrfach misslang.

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Thomas Jaekel, ein naher Bekannter von Boltz schildert ihn als wahnsinnig hilfbereit. „Er war ein großer Philosophierer, ein Edelkommunist, er hat immer gern gegeben und diskutiert“, sagt Jaekel, der ihn aus den frühen 2000er Jahren kennt. Boltz habe schon ein recht großes Gewicht in der Neustadt gehabt. Auch ehemalige Ortsbeiräte erinnern sich an seine Debattier-Freude.

Friedrich Boltz mit scharzem Schaf im Jahre 2008
Friedrich Boltz mit scharzem Schaf im Jahre 2008

Seit einigen Jahren hatte sich Boltz aber aus der Neustadt zurück gezogen, um in Jänkendorf, nahe Görlitz sich in dem Verein „Hollerbusch“ dem Naturschutz und der Landschaftspflege zu widmen. Auch dort setzte er sich in der Lokalpolitik ein.

2020 veränderte sein Leben. Hinter der Corona-Pandemie sah er eine große Verschwörung, er nannte sie Panikdemie. Boltz nahm an diversen Demonstration teil und kam bei einer Demo in Görlitz auch in Polizeigewahrsam.

Am Mittwoch ist Friedrich Boltz im Alter von 69 Jahren verstorben.

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