Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) hat gestern angekündigt, dass ab heute bis zum 12. März die Beschäftigten der Dental-Kosmetik die Arbeit niederlegen werden. Laut einer Pressemitteilung der Gewerkschaft wolle die Belegschaft damit für höhere Löhne kämpfen.
Bisherige Warnstreiks im November und Dezember 2020 hatten bisher nicht zu einer Einigung geführt.
Die IG BCE fordert, jede Vergütungsgruppe rückwirkend ab Januar 2021 um 105,50 Euro pro Monat zu erhöhen und die nicht erfolgte Tariferhöhung im Jahr 2020 zu kompensieren. IG BCE-Bezirksleiter Gerald Voigt informierte die Belegschaft im Februar 2021, dass die IG
BCE den Verhandlungsweg noch immer favorisiere und dem Unternehmen wirtschaftlich nicht unbedingt schaden will.
Eine Sprecherin der Dental-Kosmetik erklärte dazu, dass die IG BCE bestens darüber informiert sei, dass das Unternehmen seit rund 12 Monaten intensiv mit einem Großkunden verhandelt. „Bisher gibt es kein Ergebnis, um die Produktion für 2021 belastbar zu planen“, so die Sprecherin. Deshalb sei die Forderung der Gewerkschaft abenteuerlich. „Wir werden die wirtschaftliche Zukunft unseres Traditionsunternehmens jedoch nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, sagt die Dental-Sprecherin.
Indes kündigte der Gewerkschaftsbezirksleiter Voigt an: „Sollte erneut der Anschein des Hinhaltens entstehen, werden geeignete Maßnahmen eingeleitet.“ Welche das sein könnten, ließ er offen.
Mitte 2019 wurden die Tarifverhandlungen mit einem Kompromiss abgeschlossen. Vereinbart wurde dabei aber auch, die Verhandlungen im 3. Quartal 2019 fortzusetzen. „Das Unternehmen ist bisher gut durch die Pandemie gekommen und die Beschäftigten haben viel geleistet“, sagt Bezirksleiter Voigt. „Jetzt wollen wir endlich eine spürbare Vergütungserhöhung sehen.“
„Obwohl die IG BCE bestens im Bilde über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens ist, erhöht sie mit Warnstreiks den Druck auf uns“, sagt eine Sprecherin des Unternehmens, die sich die Frage stellt, ob die Forderung der Gewerkschaft wirklich im Interesse der Arbeitnehmer*innen sei.