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Eine Sommerwirtschaft für den Bischofsplatz

Die Bahn hat das Eckgrundstück zwischen Bischofsplatz, Eschenstraße und Bahndamm verkauft. Die neuen Eigentümer sind Rayko Nguyen und Adam Köhler. Die beiden kennt man schon, sie betreiben mit der „Kulturhaus scheune Service GmbH“ unter anderem das „Scheunecafé“ und das „Hierschönessen“ auf der Görlitzer Straße.

Auf dem alten Bahngelände am Bischofsplatz soll ein Biergarten entstehen.
Auf dem alten Bahngelände am Bischofsplatz soll ein Biergarten entstehen.

„Wir wollen das Objekt soweit wie möglich so belassen“, sagt Adam. Am liebsten würden sie schon im Sommer die ersten Biere ausschenken. „Seit Dezember sind wir mit den verschiedenen Zuständigen bei der Stadtverwaltung im Gespräch“, erzählt der Gastronom, dabei sei man mit den meisten Ämtern auf einem guten Weg, es gab sogar schon eine Begehung mit dem Grünflächenamt.

Das zweigeschossige Gebäude auf dem Gelände soll auch weiterhin zum Teil als Büro genutzt werden, in den Rest ziehen dann die Wirtschaftsräume der Gastronomie ein. „Wir hoffen auf Mieter aus der Kreativwirtschaft“, sagt Köhler, geprüft werde aber auch eine teilweise Wohnnutzung oder die Einrichtung von Ferienwohnungen – auch eine Innengastronomie ist aktuell nicht ausgeschlossen.

Anheizgebäude und Rundschuppen

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts befand sich auf dem Grundstück ein Lokschuppen mit Drehscheibe, damals waren die Gleisanlagen auch noch ebenerdig. Zwischen 1890 und 1901 wurden die Dresdner Eisenbahnanlagen dann nach oben gelegt, um das Straßen- und Bahnnetz zu entflechten. Das 1590 Quadratmeter große Grundstück befindet sich genau zwischen den Bahntrassen nach Norden und nach Westen. Vor den Toren am Bischofsplatz steht ein sogenannter Linienverzweiger des Telefonnetzes, der aktuell hauptsächlich als Litfaßsäule genutzt wird.

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Nutzungseinschränkungen durch die Bahn

Die Bahn hatte den Verkauf des Grundstücks an bestimmte Bedingungen geknüpft. So müsse der Fahrweg entlang der Bahntrasse frei bleiben, aus bahnbetrieblichen Gründen. Deswegen muss an der Eschenstraße eine neue Grundstückszufahrt angelegt werden. Auf dem Gelände sollen dann neben dem Biergarten auch großzügige Fahrradständer angelegt werden, geprüft wird die Einrichtung von Carsharing-Stellplätzen.

Biergarten mit Möbelwagen

Da die Beiden am Liebsten schon in diesem Sommer mit dem Biergartengeschäft starten wollen, wird es den Bierverkauf anfangs aus einem mobilen Stand heraus geben. Dafür nutzen sie einen umgebauten historischen Möbelwagen, der aktuell vor der Scheune steht. Ab dem kommenden Jahr soll dann das Nebengebäude schrittweise umgebaut werden, zum Schankhaus mit Lager und WC-Anlage.

In dem Haus sollen weiterhin Büros bleiben.
In dem Haus sollen weiterhin Büros bleiben.

Ausschuss für Stadtentwicklung

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften hatte beschlossen, für das Gebiet zwischen Bischofsplatz und Bahndamm einen Bebauungsplan aufzustellen. Mit der Beschlusskontrolle vom 24. Februar stellt der Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) fest, dass die im Aufstellungsbeschluss formulierten Planungszieie durch die Konzeption des Eigentümers weitestgehend umgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund sei festzustellen, dass bei tatsächlicher Umsetzung ein Planungserfordernis nicht mehr geben wäre.

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19 Kommentare

  1. Wie bitte können sich denn einfache Gastronomen solch ein Baugebietsareal leisten? Die müssen ja im Gelde schwimmen. Eigentlich sollte / mußte die Stadt hier das Vorkaufsrecht ausüben. Das ist ja nun die letzte Fläche, wo man mal was hätte machen können. Aber sowas kommt eben von sowas, wenn alles nur vor sich hindöst.

  2. Irgendwann isst du einen Apfel, der ist röter als meiner…
    Ich finde die Äußerungen, woher die das Geld haben, echt fehl am Platz.

    Als Privatpersonen können die doch machen, was sie wollen. Vielleicht fand Omi die Idee super und hat noch was übrig…

    Ich finde es gut!
    Denn eine BauAG würde da wohl kein Spaß machen.
    Biergarten hingegen, cool!

  3. Dresdner Eierschecke: wie muss die Stadt denn das Vorkaufsrecht ausüben? Damit überall Luxusapartments entstehen? Um gemeinwohlorientiert (d.h. besonders für die Anwohnenenden) Stadtentwicklung zu betreibene, bedarf es lokale(!) Eigentümer, die im Interesse vieler agieren. Stichwort: Konzeptvergabeverfahren, ist in Dresden leider echt noch super unbekannt, in anderen Städten der Usus.
    Oder was hätte man denn deiner Meinung nach „machen können“?

    Ich find’s toll, dass mal nicht die Hauptbietenden einen Zuschlag bekommen – Rarität in Dresden! Und dass sie dann sogar eine Mischnutzung wollen, sodass Stadtraum sogar für mehr als nur Wohnen genutzt werden kann. Prima – ich freu mich auf’s erste Bier!
    (besonders im Hinblick, da die scheune umgebaut wird und deswegen dort vorerst der Bierausschank brach liegt)

  4. @eierschrecke Was hätte man denn deiner Meinung nach machen sollen? Was ist denn gegen einen Biergarten mit geplanten Räumlichkeiten für Kreative auszusetzen? Teure Neubau-Wohnungen die auf allen Seiten von Bahnschienen umgeben sind, halte ich für kaum vermittelbar. Vielleicht ist das Bauland daher auch gar nicht so teuer. Ich find die Idee gut, viel besser kann man die Ecke kaum nutzen. Und stören tut man dort auch niemanden.

  5. @ Dresdner Eierschrecke:

    „…wo man mal was hätte machen können.“
    Und was bitte?
    Und warum auf Kosten aller Steuerzahler (Vorkaufsrecht)?

  6. Was bin ich erleichtert, dass das Gelände wenigstens zwei alteingesessenen Neustädtern überlassen wird und nicht irgendwelchen Spekulanten aus dem Westen, die das Viertel mit ihren „tollen modernen Immobilien“ dann noch mehr verschandeln.

  7. Liebe Eierschecke, haben Sie eine konkrete Vorstellung, was so ein Bahngrundstück kostet? Konkret, also in Zahlen?
    Und was würden sie denn gerne auf diesem Grundstück so machen? Bzw. was sollte nach Ihrer Meinung die Stadt, auf diesem Grundstück so machen? Ich denke das Grudnstück ist genau in den richtigen Händen. Ein urbaner, Biergarten am Bischofsplatz, Räumlichkeiten für die Kreativwirtschaft und der Erhalt von Grünflächen. Für mein Verständniss, bekommt das lange brach liegende Grundstück nun endlich eine Verwendun, die vielen Anwohnern zu Gute kommen wird.

  8. Was kommt wovon?
    Und wer döst denn, liebe Eierschrecke?
    Die beiden nicht.

    Und was wär denn wenn die Stadt das gekauft hätte?
    Und was hätte man denn machen können?

  9. @Eierschrecke
    Was hat der ausgeübte Beruf mit finanziellen Mitteln zu tun?
    Vielleicht haben sie geerbt und investieren?
    Vielleicht haben sie aus 10000€ mit Tesla Aktien in 6 Jahren 2 Millionen gemacht?
    Selber das Leben in die Hand nehmen und MACHEN, anstatt dumme Fragen in den Raum stellen.

  10. @BJ
    was soll der Hinweis auf „Spekulanten aus dem Westen“?
    Nach 30 Jahren Wiedervereinigung gibt es auch hier genug Leute die zu Geld gekommen sind und investieren.
    Das Wort spekulieren überlasse ich gerne gefrusteten Mitbürgern die es aus mangelnden finanziellen Mitteln bis heute zu nichts gebracht haben.

  11. Hier ist die Eierschecke recht allein auf dem Posten… zum Trost kann ich aber sagen, dass alle Gastronomen aus Ihrem sozialistischen Grundtrieb handeln. Eine Gewinnerzielungsabsicht wird dem Finanzamt nur vorgetäuscht. Auch handeln sie immer nur im Interesse derer, die nix tun außer meckern, indem sie ihnen die Arbeit abnehmen z.B. ein solches Areal zu entwickeln. Dafür sind manche sogar bereit eigenes Geld (igitt) in die Hand zu nehmen, oder sogar Geld von Banken zu leihen…. ;-)

    @eierschecke:
    Konnte ich das Weltbild wieder gerade rücken?

    …ist in jedem Fall besser, als (min.) 140.000 € Fördergeld für eine Pseudowoche zu verbrennen, ohne überhaupt vorher ordentlich die Nachbarn zu fragen, ob diese es wollen… aber sowas kommt eben dabei raus, wenn die Stadt…

  12. Musste gerade auf den Kalender schauen, ob nicht doch schon der 1. April ist.
    Kaum zu glauben – aber das klingt nach einer sehr begrüßenswerten Entwicklung auf dem prominenten Grundstück!
    Vielleicht haben die Auflagen aus dem B-Plan Aufstellungsbeschluss auch ihren Beitrag geleistet und eine zu große Nachverdichtung an dieser Stelle verhindert.
    Ich würde mir wünschen, dass die mehrgeschossigen Bahnbögen in Zukunft auch eine Nutzung erfahren. Als Proberäume, Kneipe, Mini-Club oder Vereinsbüros. Leider ist die Bahn als Eigentümerin bisher kein Fan dieser Idee.

  13. Den Mut zu haben, in dieser Krise ein weiteres Grundstück zu erwerben, darin zu investieren (wird ja sicherlich ne Menge Kohle fressen, das Vorhaben) finde ich super! Ebenso, dass es neustädter sind, denn die Neustadt hat ihren eigenen Flair und dieser sollte nicht durch Luxus Immobilien verloren gehen!

    In der Neustadt kann man sich wohlfühlen und einfach Mensch sein, auf der Prager Straße wirste von oben bis unten angeguckt… Neustadt love for life ♥️

  14. Saucool!
    Vom Kava Kaffee gleich rüber zum Bier. Meine tiefsten Wünsche wurden erhört. Viel Erfolg und Prost!

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