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Sivert Høyem am 11. April im Alten Schlachthof

Von langer Weile und wildem Tanz

Irgendwie ist es öde heute. Eine meiner Lieblingsbands, die Tequila-Monsters, spielt mal wieder in der Groovestation. Eigentlich ein Garant für gute Laune und ausgelassene Stimmung, aber gerade heute, wo ich mit der Band vor meiner weiblichen Begleitung angeben will. An den Herren und Damen auf der Bühne liegt es sicher nicht. Sie schrammeln große Hits und schicken ihr Nummernhuhn als Gogo-Girl über die Tanzfläche. Außerdem sehen sie mit ihren riesigen Sombreros, den klassischen mexikanischen Strohhüten, wie immer sehr gut aus. Sogar der Saxophonist, El Gringo, geht heute ein bisschen aus sich heraus. Doch der Funke will nicht überspringen. Vielleicht liegt es am Altersunterschied, während auf der Bühne der Schnitt schon jenseits von Gut und Böse ist, ist das Publikum oft noch nicht mal zwanzig Jahre alt.

Die Vortänzerin, das Nummernhuhn, auch Tequila-Huhn genannt, springt in seinem gefiederten Kostüm vor der Bühne herum, als gelte es einen Preis zu gewinnen. Und plötzlich passiert es: Aus der Gruppe der Jugendlichen löst sich ein Bursche und strebt zur Bühne hin, fasst das Huhn bei den Händen, wirbelt es herum und zeigt mehr oder weniger elegante Tanzschritte. Nach dieser Tanzeinlage ist der Bann gebrochen, die jungen Mädchen tanzen zu altertümlichen Melodien von Musikern wie Jimi Hendrix, der J. Geils Band oder Steppenwolf.

Letztere wurden bekannt durch den Titel „Born to be wild“. Und bei diesem Song kocht die Stimmung in der Groovestation fast über, selbst coole Langhaarige hält es nicht mehr auf ihren Hockern. Doch dann, das Drama: Nach dem heißen Song folgt ne Pause, weil wohl einer der Musiker seine Noten nicht findet. Schwupps ist die Tanzfläche leer, die Langhaarigen haben sich wieder in die dunklen Ecken zurückgezogen, das Tequila-Huhn tröstet sich mit einem Plüschweihnachtsmann und die jungen Mädchen müssen ganz dringend auf Toilette.

Doch die Truppe schafft es noch einmal mit mehreren heißen Nummern, die Stimmung wieder anzuheizen. Am Ende müssen sie wieder zig Zugaben spielen und alle freuen sich schon auf den nächsten Termin am 19. Dezember.

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