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Druckreife Story – WDS Pertermann

Thomas Pertermann mit vor ihm ausgebreiteter Firmenhistorie
Thomas Pertermann mit vor ihm ausgebreiteter Firmenhistorie
Die meisten Ideen entstehen im Kopf. Einige werden spruchreif – und manche druckreif. Wenn sie Glück haben, durchlaufen sie dann die Walzen einer Neustädter Druckerei, deren 23-jährige Geschichte sich auf einen Macintosh SE/30 für 20.000 DM gründet.

Thomas Pertermann ist gelernter Werkzeugmacher. Nach seiner Ausbildung ging er an die TU Dresden, um Maschinenbau zu studieren. Bis zu seinem Berufsstart in Niedersedlitz verlief diese Karriere reibungslos. Wenn da nicht der Computer gewesen wäre. Einen gab es nämlich in seiner Firma, für dessen Benutzung sich jeder der 40 Mitarbeiter in einem Heftchen anmelden konnte. Eine Stunde pro Woche wurde jedem zugesprochen. Doch Thomas Pertermann, im Studium mit PC’s verwöhnt, war dieser Zeitraum nicht genug, um das Potential der computergestützten Konstruktion auszuschöpfen. Er fragte seinen Chef, ob es möglich sei, das visionäre Gerät auch in Nachtstunden außerhalb der regulären Arbeitszeiten zu nutzen. Sein Chef lehnte ab – da lehnte Pertermann es ab, fürderhin zur Arbeit zu erscheinen.

Während seines Abendstudiums an der HfbK in Sachen Grafik und Design war Pertermann seiner zweiten Leidenschaft nachgegangen und konnte sich vorerst mit grafischen Auftragswerken – handgemalt – über Wasser halten. In diesem Zuge lernte er Holger Friebel und Axel Voigt kennen. Gemeinsam gründeten sie am 3. Oktober 1990 ihr eigenes Unternehmen. Sie tauschten alle verfügbaren „Rubel“ in Westgeld um und investierten in den o.g. Macintosh SE/30 aus Schweinfurt. Der wurde zuerst einmal in Axel Voigts Copyshop auf der Bautzner Straße abgestellt und im Drei-Schichtsystem in Anspruch genommen.

Glitzerkram für Printophile
Glitzerkram für Printophile
Nach einem reichlichen Jahr zerfiel das Dreiergespann. Pertermann war mittlerweile auf der Kamenzer Straße ansässig und entwarf mit der Unterstützung von sechs Mitarbeitern Visitenkarten, Broschüren und Prospekte für Dresdner Kunden. Bremsklotz im emsigen Treiben des durchaus auch nachtaktiven Grafikers waren die Druckereien, die Pertermann gern etwas flexibler gesehen hätte. Da das Unternehmen sich bis dato gut gemacht hatte, nickte die Bank ab und WDS Pertermann konnte gegründet werden. Der ersten Druckmaschine entsprang der Künstler-Kalender „Kartoffeldruck“, der von Oktober 1997 bis Oktober 1998 jeden Monat ein themenbezogenes Werk Dresdner Künstler zeigte. Was als interner Spaß begann, wurde ab 2009 verkauft. In den Fluren von Pertermanns Büro lässt sich die kreative Chronologie des „ersten Babys“ bewundern.

Mit Stolz präsentiert mir Thomas Pertermann die Spezialität des Hauses: Metalldruck. Kinderbücherumschläge, Verpackungen und Highlights in Kalendern glänzen im glamourösen Metallic-Look. Eine Investition, die WDS bis heute Spezialaufträge aus ganz Deutschland einbringt. Unten im heißen Klima der Druckwerkstatt rattert gerade wieder ein Kalender übers Laufband.  Vom eigenen Metier begeistert führt Thomas Pertermann mich herum, demonstriert iPhone-kompatible Postkarten und solche, die weihnachtlich nach Zimt schnüffeln. Über dem Werktisch hängt ein Siebdruckposter der Black Keys, Marke Douze. Ein Geschenk von Lars P. Krause, der hier regelmäßig seine Werke zuschneiden kommt.

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Erstaunlich, wie viele Fäden hier zusammen laufen.

Pertermanns heilige Hallen
Pertermanns heilige Hallen

Informationen und Öffnungszeiten

  • WDS Pertermann, Seifhennersdorfer Straße 4-8
  • Kontakt über www.wds-pertermann.de, wds@wds-pertermann.de oder 0351 808040