Seit Mittwoch, 4. Juni 2025, ist die Elbe im Bereich der Carolabrücke für die Schifffahrt vollständig gesperrt. Grund sind vorbereitende Maßnahmen für den Abriss der verbliebenen Brückenzüge A und B. Die Sperrung wurde mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe (WSA Elbe) und der Baufirma Hentschke Bau GmbH abgestimmt. Auch die Sächsische Dampfschifffahrt ist informiert.
Die Sperrung durch das WSA Elbe soll voraussichtlich bis Ende August andauern. Im gesperrten Bereich besteht ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Schifffahrten oberhalb und unterhalb der Carolabrücke bleiben weiterhin möglich.
Gelbe Tonnen markieren Sperrung
Am Mittwoch hat das WSA Elbe oberstromseitig gelbe Tonnen ausgelegt. Diese markieren für die gewerbliche und sportliche Schifffahrt das Durchfahrtsverbot unter der Brücke. Die Tonnen gehören zu den vorbereitenden Maßnahmen für die kommende Abrissphase und dienen der Erweiterung der Baustraße.
Weiße Flotte: „Wir fahren!“
Trotz der Sperrung bleibt der Fahrplan der Weißen Flotte Sachsen GmbH bestehen. Unterhalb und oberhalb der Brücke liegen derzeit jeweils mehrere Schiffe und bedienen die im Fahrplan angegebenen Strecken – zum Beispiel zur Sächsischen Weinstraße oder in die Sächsische Schweiz. Auch die Dresdner Fahrten, die Stadtfahrt zum Blauen Wunder und die Schlösserfahrt nach Pillnitz, können uneingeschränkt stattfinden.
Geschäftsführerin Astrid Rockel erklärt: „Wir verlassen uns auf die Terminankündigung des WSA und gehen davon aus, dass unsere Schiffe nach diesen rund zehn Wochen wieder uneingeschränkt fahren
können.“ Die jetzt nötigen Einschränkungen müsse die Flotte akzeptieren. „Wir wünschen uns Planungssicherheit und planen jetzt den uneingeschränkten Sommerbetrieb auf der Elbe ab Anfang September“, sagt Rockel. Dann könnten die Fahrgäste wieder an den Stamm-Anlegestellen am Terrassenufer zusteigen und die Fahrt in alle Richtungen direkt aus dem Zentrum der Stadt genießen.
Elbsperrung angekündigt
Das WSA hat bereits vor knapp zwei Wochen angekündigt, dass die Elbe in Dresden vom 4. Juni an komplett gesperrt werden muss. Hintergrund sind die Abrissarbeiten an der Carolabrücke. Anfang
September sollen demnach alle Arbeiten soweit erledigt sein, dass alle Schiffe wieder ungehindert fahren können. Am Freitag will der Baubürgermeister erläutern, wie die beiden Brückenzüge abgerissen werden sollen. Bislang war immer die Rede davon, dass die großen Mittelteile mittels Pontons ausgeschifft werden sollen. Solche Pontons sind allerdings zurzeit gar nicht zu sehen, dafür wurde die Baustraße in die Elbe ertüchtigt. Vermutlich wird es aufgrund des immer noch relativ niedrigen Elbpegels nun einen Abriss ohne Ausschwimmen geben.
Die Variante mit den Pontons hat man m.W. vor ca. zwei Monaten beerdigt und die schon herangeschafften Pontons wieder zurückgeschickt. Und wenn man jetzt, was nicht überraschend wäre, eine Variante ohne Ausschwimmen realisiert, dann hat man erfolgreich etliche Monate den Abriss verlängert (Filmnächte, Elbradweg, Schifffahrt inkl. Dampfschifffahrt, Terrassenufer sind die Leidtragenden), weil genau die Variante hätte man schon direkt nach der Bekanntgabe Mitte Dezember, dass A und B nicht mehr zu retten sind, realisieren können. Und bis zu der Entscheidung hat man ja auch drei Monate benötigt. Wenn man jetzt drei Monate die Elbe komplett sperrt, sollte ja ein ganz normaler Abriss machbar sein. Wäre interessant zu wissen, wie viele Millionen da jetzt mehr oder weniger umsonst ausgegeben wurden. Und speziell das Thema Wasserstand war schon lange absehbar, glaube für das Ausheben hätte man stabil 1,50 m über zwei Wochen benötigt. Den können auch unsere Nachbarn mit den Staustufen solange nicht bereitstellen.
@Stefan, das waren nicht die Ausschwimm-Pontons, sondern mit denen sollte die Brücke stabilisiert werden.