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Ostergruss von Julia Hartl

Schnupperstunde im Kittchen

Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Dresden lädt am 3. September 2022 zum Tag der offenen Tür ein. Ziel der Veranstaltung, bei der die Gefängnistore für Besucher*innen geöffnet werden, ist es an diesem Tag einen Einblick in das Leben der Gefangenen und die Arbeit der Bediensteten zu geben.

Justizvollzugsanstalt (JVA) am Hammerweg
Justizvollzugsanstalt (JVA) am Hammerweg

Es werden vom Arbeitsbetrieb über die Sporthalle bis zu einem Haftraum mehrere unterschiedliche Bereiche gezeigt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, einen Gefangenentransportbus und weitere Fahrzeuge zu besichtigen.

Die Besichtigung ist in Form von geführten Rundgängen möglich. Eine Führung dauert ca. zwei Stunden. Die Führungen finden in halbstündlichen Abständen statt und werden von erfahrenen Bediensteten der JVA Dresden durchgeführt. Zur Teilnahme ist eine Voranmeldung notwendig. Die Rundgänge sind nicht barrierefrei und damit für gehbehinderte Personen nicht geeignet.

Interessierte können sich in der Zeit vom 22. bis 26. August 2022, jeweils von 8 Uhr bis 15 Uhr, unter folgender Rufnummer telefonisch anmelden: 0351 2103123

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Blitzumzug

Das Mindestalter für den Besuch beträgt 16 Jahre. Zur Anmeldung müssen Name und Vorname angegeben werden. Der Einlass erfolgt nur mit Vorlage des Bundespersonalausweises oder Reisepasses. Außerdem bittet die Gefängnisleitung, die geltenden Corona-Bestimmungen zu beachten. Während der Führung ist mindestens eine medizinische Maske zu tragen.

Ein Einlass mit Mobiltelefonen, Waffen oder Aufzeichnungsgeräten (Fotoapparat o.ä.) ist nicht möglich. Persönliche Gegenstände (Taschen usw.) können in Schließfächern vor der Anstalt deponiert werden. In diesem Jahr besteht leider keine Möglichkeit des Ausschankes von Speisen und Getränken in der JVA.

12 Kommentare

  1. LOL

    “Tag der offenen Tür”. Etwas unglücklich gewählt, das Motto. Erinnert uns irgendwie an Hamburg: “Santa Fu, raus bist Du”…… ;-)

  2. Was die Besucher an diesem Tag wohl eher nicht zu sehen bekommen sind die extrem durchgelegenen Matratzen, die massive Unterbeschäftigung der Gefangenen, die Scheinwerfer die Nachts in sämtliche Zellen leuchten (Vorhänge sind verboten) oder die Ärzte, die Gefangenen auch schonmal Ihre Jahrelange Medikation für chronische Erkrankungen verweigern, ohne auch nur Gespräche mit den darauf angewiesenen Gefangenen zu führen.

    Auch nicht zu sehen bekommen Sie die korrupten Gefängniswärter.

    Genauso ist der Hinweis auf die Sporthalle ist ein schlechter Witz. Die werden 95% der Insassen nie zu Gesicht bekommen.

    Ich saß in der JVA-Dresden. Und Ich kann euch sagen, dass die Haftbedingungen am ehesten mit „Vernichtungshaft“ zu beschreiben sind.

    Lasst euch nicht von irgendwelchen Vorzeigezellen beruhigen, die euch vielleicht am Tag der offenen Tür gezeigt werden.

  3. @Spatz: Die fünf Beamten wurden inzwischen am Amtsgericht verurteilt, vermutlich wird es aber eine Berufung und damit weitere Verhandlung am Landgericht geben.

  4. Naja Vorhänge hat man aber die sind orange und damit nicht dunkel genug.

    Aber am Tag der offen Tür ist schon sehr vieles beschönigt.

    War selbst auch schon zu Gast.

    Beste Grüße

  5. @Panzerknacker

    Klar sind keine Vorhänge erlaubt, und auch ohne diese finden die Gefangenen immer einen Weg illegale Aktivitäten durchzuführen. Wer Arbeiten will, der kann das meiner Erfahrung nach tun, wenn man sich nicht zu fein für einfache Arbeiten ist. Und mit der Arbeit kommen auch Aufschluss und Sport. Wer das eine nicht will, muss halt ohne das andere auskommen.
    Vernichtungshaft ist einfach nur Quatsch, wenn man mal ein Gefängnis im entfernteren Ausland von innen gesehen hat. Und bevor die Frage kommt, ich habe selber mehrere Jahre im Hammerweg verbracht.

  6. @Reso:
    Ja lustig, war bei uns nicht so. Aber vielleicht war das auch einfach Willkür.

    Dass die Scheinwerfer trotzdem direkt auf die Fenster ausgerichtet sind ist reine Drangsalierung.

    Zur Arbeit im Knast. Arbeiten würde wohl so ziemlich jeder Insasse gerne. Denn man guckt 22 Stunden am Tag auf die weiße Wand! (1 Std. Hofgang, 1 Std. Aufschluss – also die Möglichkeit den Flur und andere Zellen zu betreten)

    Die Stellen sind extrem rar und die Wartezeiten lang. Für hunderte Insassen gibt es auch nunmal einfach nicht genug Arbeit. Wer behauptet jeder könne dort arbeiten leidet an Realitätsverlust.

    In den JVAs wird übrigens unterhalb des Mindestlohns gearbeitet. So war es zumindest bei uns. Obwohl es den Mindestlohn schon gab.

    Wer Geld hat darf sich zu völlig überteuerten Preisen (Wucher ist eigentlich gesetzlich verboten liebe JVA) uralte Röhrenfernseher kaufen.

    Dass es im Ausland schlimmer ist, macht die Sache noch nicht besser.

    Und noch etwas zur Vernichtungshaft. Ich weiß ja nicht in welchem Luxustrakt zu saßt. Ich hab aber schon gehört, dass es einen deutlich besser ausgestatteten Trakt gibt. Vor allem der für die Jugendlichen. Aber in dem wo Ich war sah es düster aus.

    Von den zahlreichen Rechtsverstößen im Knast ganz zu schweigen. (Wie gesagt, u.a. die Ärzte haben sich de facto strafbar gemacht)

  7. Interessant war auch die Hauptbeschäftigung meiner Mitgefangenen: Schlafen!

    Ich hab im Aufschluss und den Zellen wo Ich war ständig Leute kennengelernt, die 12 bis 15 Stunden am Tag nur am schlafen waren, die sich regelrecht dazu gezwungen haben. Einfach weil es (anfangs keine, mit der Zeit immerhin) kaum Beschäftigung gab.

    Ich hab Leute getroffen, die haben sich aus nassen Klopapier, A4-Blättern und Stiften Brettspiele gebastelt – nur im irgendwie beschäftigt zu sein und nicht durchzudrehen.

    Menschen zu Untätigkeit zu zwingen, sie gezielt unterbeschäftigt zu halten, diese endlose Monotonie, das ist Folter!

    Vor allem wenn man zu zweit auf 15 qm eingesperrt ist.

    Weiße Wände, nur ein Tisch und ein/zwei Stühle, grelle Scheinwerfer in der Nacht, der Blick aus dem vergitterten Fenster geht auf graue Fassaden, Scheinwerfer und Mauern. Kein bisschen Grün weit und breit, kein Baum, keine Blume. Das ist Folter!

    Und TVs durften sich die Knackis für absolut unverschämte Preise kaufen. Da hat der Knast noch ordentlich dran verdient.

    Ein weiterer, mittlerweile ja auch von einigen Zeitungen aufgegriffener Wucher sind die unbegründet hohen Preise für die Telefonzellen. Das hat mit Marktpreisen nicht im entferntesten was zu tun.

    Strenges Verbot pornografischer Hefte, aber im Ärzteraum, direkt neben der Tür eine große Schüssel voller Kondome. Den Rest könnt Ihr euch denken.

    Dazu unangekündigten Verlegungen in Gefängnisbussen, in denen ein Gefangener einen/einen halben Quadratmeter Platz hat.

    Und die Geschichten aus Bautzen. Ich bin froh, dass Ich nie nach Bautzen verlegt wurde. Vor Bautzen haben mich nicht nur Mitinsassen gewarnt, sondern sogar Leute vom Gefängnispersonal.

    Ach ja, nochetwas ist mir aufgefallen:

    Seit wann dürfen Leute die eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen zusammen mit Schwerverbrechern in einen Trakt untergebracht werden? Gefühlt 1/3 der Leute saßen wegen Schwarzfahren und in Folge EFS – zusammen mit Schlägern und Mördern. Seid Ihr eigentlich noch ganz sauber?

    Was läuft schief in der sächsischen Justiz, dass Ihr sowas durchzieht?

    Last but not least hatten auch etwa 25 bis 35% der Insassen einen offensichtlichen Migrationshintergrund. Das war ebenfalls auffällig. Ich hatte wiederholt den Verdacht, dass da viele Anschiebehäftlinge dabei waren (die eigentlich auch nicht mit regulären Insassen zusammen unterbracht werden dürfen).

    Viele von denen waren nichtmal in der Lage Deutsch zu verstehen. Medizinische Untersuchungen (wie z.B. das verpflichtende Röntgen) wurde denen nicht auf Englisch oder Ihrer Muttersprache erklärt. Die wurden da einfach hingezerrt.

    Wenn wir nicht in einem Unrechtsstaat leben würden, in dem eh nicht viel zu erwarten ist, wenn es gegen Personen in Machtpositionen geht, hätte Ich die Gefängnisleitung damals angezeigt.

    Und don‘t worry liebes Justizsystem. Einige Dinge von dem was Ich schrieb kann Ich auch belegen. Mit Unterlagen die sowohl bei euch, als etwa auch extern (z.B. bei meiner damaligen Hausärztin) liegen.

    Und die Mitinsassen von damals lassen sich auch easy zusammensuchen.

  8. Achso, eigene Kleidung durften wir auch nicht behalten.

    Einschließlich Unterwäsche haben wir alles vom Gefängnis gestellt bekommen. Alles gebraucht und schon von Dutzenden Gefangenen getragen worden.

    Zwar chemisch gereinigt, aber schon die Vorstellung die Unterhose eines Vergewaltigers oder Mörders zu tragen hebt die Stimmung.

    Das Essen war auch rationiert. Ob groß oder klein, kräftig oder schmächtig, alle haben nach der genormten Mahlzeit satt zu sein.

    Immerhin lernt man dort viel über Betrug, Raub, Diebstahl, usw. Im Knast beginnen Kriminelle Karrieren erst wirklich.

  9. Wir haben mehrfach versucht jemand zu erreichen und das zu verschiedenen Zeiten. Wir hatten jedoch keinen Erfolg. Auch nicht, wenn eine Minute vorher die Leitung besetzt war. Verstehe nicht, wieso etwas medial angekündigt wird und dann keine Möglichkeit für Interessierte besteht, dieses vermeintliche Angebot wahrzunehmen. Einfach lächerlich!!!

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