Die Abrissarbeiten an der teils eingestürzten Carolabrücke in Dresden stehen vor neuen Herausforderungen. Nach dem Einsturz des Brückenzugs C im September vergangenen Jahres wurden zwei tonnenschwere Brückengelenke in die Elbe gerissen. Während eines der Gelenke am 10. Januar geborgen werden konnte, bleibt das zweite bislang unauffindbar.

Am 14. Januar führte die Stadt eine Peilung durch, um die genaue Lage des fehlenden Brückenteils festzustellen. Trotz dieser Bemühungen blieb der Verbleib des Gelenks unklar. Die Suche wird durch schwierige Bedingungen erschwert. Die Elbe ist in diesem Bereich durch Ausspülungen teilweise mehrere Meter tief, die Sicht unter Wasser ist stark eingeschränkt.
In Rücksprache mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Elbe wird die Baustraße nun seit dem Donnerstag, 16. Januar 2025, komplett zurückgebaut. Zu Beginn der kommenden Woche soll das Wasser- und Schifffahrtsamt Elbe eine umfassende Peilung des Elbbereiches veranlassen. Aus diesen Ergebnissen wird dann die Verfüllung des Kolke1, also der tiefen Löcher im Bereich der Elbsohle, organisiert. Dabei wird dann festgelegt, welche Arbeiten noch nötig sind, um die temporäre Fahrrinne für Durchfahrten von Schiffen sicher herstellen zu können.

Vorbereitungen für Abrissarbeiten von der Neustädter Seite
Das Straßen- und Tiefbauamt geht derzeit davon aus, dass das fehlende Gelenk geortet und im Zuge der Abbrucharbeiten von der Neustädter Seite geborgen werden kann, wenn das Wasser der Elbe wieder etwas ruhiger im Bereich der Carolabrücke fließt. Diese Arbeiten werden weiterhin vorbereitet.
Während auf der Altstädter Seite die Baustraße aktuell zurückgebaut wird, sind die Vorbereitungen auf der Neustädter Seite angelaufen. Der Abrisszeitplan für den Zug C war schon vor dem Bombenfund im Verzug und hat sich nun deutlich verzögert. Aktuell soll der Zug C bis März abgerissen sein. Das hängt aber auch stark von der Entwicklung des Elbpegels ab.
Das Video lässt sich mit Firefox unter Linux nicht abspielen. Bitte statt proprietärem HEVC lieber freie Codecs wie AV1 verwenden.
Hallo Anton,
gibt es eigentlich Aussagen dazu, warum die Brücke nicht kontrolliert gesprengt wird. Scheint einem als Laien doch ungleich schneller zu gehen.. dann „nur noch“ Schutt abtransportieren und fertig. Die anderen beiden Züge müssen ja schließlich auch noch weg.. dann sind wir doch ratzfatz bei 1,5 bis 2 Jahren nur Abbruchzeit.
@Nerd: Danke für den Hinweis. Jetzt müsste es funktionieren.
Hallo FräuleinB, es wurde ja schon gesprengt. Unmittelbar am 12. September. Siehe hier.
Das kann aber immer nur Stück für Stück passieren. Eine Komplettsprengung wird wohl nicht möglich sein, weil dann zu viel Brücke im Wasser liegt und es zu Überschwemmungen kommen würde.
Und ja, wenn es so weitergeht, wie bisher, dauert es sicher bis zu 2 Jahre. Allerdings ist der bisherige Abbruch ja aus einer Notsituation geboren, für die beiden anderen Brückenzüge soll es eine richtige Planung geben.
Wer es noch nicht kennt, es gibt einen Livestream vom MDR und mindestens noch einen zweiten Livestream, der dann auch mit mehr oder weniger sinnvollen Chatbeiträgen.
Was eine Sprengung betrifft, die wäre ja dann eher nicht so, dass die Brücke „in tausend kleine Teile“ zerfällt (insbesondere die Bewehrung nicht). Soll heißen, man würde dann auch große Teile haben, die dann wie gehabt zerlegt werden müssen. Der zeitliche Vorteil dürfte überschaubar sein. Ansonsten bin ich gespannt, wie man bei A & B verfahren wird, insbesondere bei den über Wasser liegenden Abschnitten. Als Laie wäre ja meine Idee, dass man _unter_ den Brückenzugen eine Baustraße in die Elbe aufschüttet. Und dann das eingehängte Mittelteil „lösen“, so dass man es auf der Baustraße zerkleinern kann (ggf. breitere Baustraße oder vom Schiff aus). Letztlich wird man, so vermute ich, auf jeden Fall vermeiden, dass Brückenteile im/unter Wasser liegen, weil deren Entfernung ist sehr viel langwieriger als über Wasser. Wenn man in etwa diesen Zustand erreicht, dürfte der restliche Aufwand zeitlich überschaubar sein.
Wenn die in dem Tempo weitermachen, dauert es zwanzig Jahre, bis die neue Brücke steht.
Warum lässt man den Stahlträger nicht einfach in dem „mehrere Meter“ tiefen Loch? Die Ausspülungen im Flussbett werden doch wie bereits an anderer Stelle zugeschüttet für ein gleichmäßiges Strömungsbild … klar machen wir ne 2. Peilung und suchen weiter. Typisch deutsch. Wenn es nicht da ist wo man sucht, ist es auch dem Schiffsverkehr nicht im Weg … nur so ein Gedanke