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Macht er die Scheune zur Dorfdisco?

Marco Stahn im Scheune-Aufgang vor der Legende-Galerie
Marco Stahn im Scheune-Aufgang vor der Legende-Galerie
Heute Vormittag hat der Scheune e.V. seinen neuen künstlerischen Leiter vorgestellt: Marco Stahn. Der 32-Jährige stammt aus dem Brandenburgischen, aus dem winzigen Ort Ossak in der Nähe von Finsterwalde. In seiner Jugend hat er dort den Dorf-DJ gegeben und, wie er bei der Vorstellung heute berichtete, „auch Helene Fischer aufgelegt“. In den vergangenen Jahren hat er sich vom Ländlichen aber losgesagt und in Chemnitz studiert und damit begonnen, neben seiner DJ-Tätigkeit Band-Auftritte zu organisieren.

Das konnte er bei einem kurzen Gastspiel in Berlin weiter vertiefen, bis ihn dann die Ausschreibung der Stelle nach Dresden lockte. Nun ist er neben der kaufmännischen Geschäftsführerin Romy Jaehnig der künstlerische Teil der Doppelspitze. Am 1. Januar begann sein Vertrag und der soll nach Auskunft des Vereinsvorsitzenden, Leif Greinus, erst mal über die nächsten drei Jahre andauern.

Scheune-Doppelspitze Marco Stahn und Romy Jaehnig
Scheune-Doppelspitze Marco Stahn und Romy Jaehnig
Stahn kennt die Scheune schon seit ein paar Jahren, als DJ hat er beispielsweise zum BRN-Geburtstag schon die Leute zum Tanzen gebracht. Das Haus begeistert ihn wegen der Genre-Vielfalt, an der er auch unbedingt festhalten will. Auch dass das Publikum so heterogen sei, gefällt ihm. Man müsse auf die veränderte Umgebung reagieren. So könne er sich ein paar mehr Familienveranstaltungen vorstellen. „Schön wäre es, wenn die Musik nicht nur dem Sohn, sondern auch der Mutter gefällt“, sagt er und lässt durchblicken, dass er schon eine Menge für Subkultur und Indipendent-Musik übrig hat, also für Musik, die sich nicht unbedingt top verkaufen muss. Auf das künftige Programm antwortet er ausweichend, er will sich erst einmal langsam herantasten.

An die Neustadt hat er sich schon ganz gut herangetastet. In seinem Blog schreibt er nicht nur, dass Dresden schön ist, auch beim Eisen-Feustel war er schon. Gut so, Herr Stahn, das mögen die Neustädter. Mit der Dorfdisco war übrigens schon 1997 Schluss, als er bei seinem ersten Konzert in Berlin „The Prodigy“ erlebte.

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29 Kommentare

  1. ein Dörfler in der Neustadt? ist doch eigentlich wie jedes WE, nur der bleibt die Woche über auch da…

  2. Dörfler hin- oder her. Sein Blog ist ziemlich primitiv. Wenn er schon glaubt, seine weltbewegenden Gedanken im Internet preisgeben zu müssen, sollte Stahn seinen Lesern den Gefallen tun, das ganze auf Tipp- und Rechtschreibfehler gegenzulesen!

  3. endlich mal etwas helene fischer in die neustadt.muddi will doch auch mal sehn wo die hipster so hingehn. vielleicht mal ne rolandkaiserelbuferapresskiparty…

  4. Da war aber jemand beim Fotografieren aufgeregt, da is der Fokus gleich bei beiden Fotos verrutscht.

    PS: „Indipendent-Musik“ :)

  5. Ich kenn ihn noch aus der alten Heimat, da hat die Scheune ’nen guten Fang gemacht.

    @salliemcbride er muss „seinen Lesern“ gar nichts, es gibt doch gar keinen Grund seinen Blog zu lesen, wenn dir das zu primitiv ist, lass es doch einfach

  6. Komische Fotos, reservierte Pose… Schaut die Romy da zu ihm auf und denkt sich „Na das kann ja was werden…“.

  7. In einem Blog muss die Rechtschreibung nicht perfekt sein. Bevor man meckert, sollte man sich auch an die eigene Nase greifen können (siehe „das ganze“). Herr Launer nimmt’s mit der Rechtschreibung auch nicht so genau (siehe „Indipendent-Musik“). Da fragt man sich doch, ob ein knalliger Blog hier überhaupt etwas ändern würde. Wer die Person jedoch sorgfältig recherchiert, sollte schnell erkennen, dass bei dieser Wahl die Qualität stimmt und das Dorfgleichnis für diesen Artikel durchaus ein netter Aufhänger sein kann, aber zugleich als ein journalistischer Fehlgriff zu werten ist. (Was genau lernen wir über Stahns Erfahrungen und Kompetenzen für die Scheune? Wenn es nach dem Artikel geht, kann jeder, der mal ein Konzert organisiert hat und DJ ist, diese Funktion ausfüllen. Wie schaut es denn mit Drittmittelbeantragung, Förderprojekten, Vereinsarbeit etc. aus?) Aber google ist bekanntlich ein guter Freund. Da lässt sich schnell erkennen, dass jemand wie Stahn ganz gewiss in der Lage ist, das Niveau der Scheune zu sichern, wenn nicht gar zu heben.

  8. @ e.value: Ist mir im Nachhinein auch aufgefallen. Ich sollte künftig lieber wieder meine Knipse nehmen, mit dem Profi-Equipment komme ich nicht zurecht.
    @fraufee: Es heißt zumindest independent … ich sollte die Finger von Anglizismen lassen.

  9. Bei aller Neigung zum reißerischen Aufmacher fehlt hier einfach die Substanz. Was Marco Stahn beispielsweise in Chemnitz mit seiner BetaBar gegen viele Wieder- und Umstände der Stadt aus dem Nichts gehoben hat, sollte auch der Scheune gut zu Gesicht stehen.

  10. @Michael: Den Zusammenhang musst Du mal näher erklären. Warum muss denn die Scheune aus dem Nichts gehoben werden? Meines Wissens nach ist die gut besucht und hat auch bundesweit einen ganz guten Namen. Hier geht es meiner Meinung nach nicht ums Etablieren, sondern darum den Ruf zu halten und gegebenenfalls das Angebot zu verfeinern.
    @Benno: Von Vorschuss-Lorbeeren halte ich nichts, selbst nach gründlicher Recherche stelle ich fest, dass Marco Stahn hier vor einer Herausforderung steht, die größer ist als seine bisherigen Tätigkeiten. Ich wünsche ihm vom Herzen Erfolg, schon weil ich die Scheune sehr mag. Aber ob er der Richtige ist, wird man erst nach ein paar Monaten sagen können.

  11. @Michael: ich denke der Artikel hat genug Substanz, vielleicht fehlt Deiner Kritikerseele einfach die nötige Feinheit, dazu gehört auch, den Unterschied zwischen Wiederstand und Widerstand zu kennen.. Im Übrigen glaube ich nicht, das man die Scheune aus dem Nichts heben muss, es sei denn natürlich, man will das Zielgruppenalter erhöhen.
    Und nicht zuletzt, Michael, ist das hier ein Blog und wie Mario weiter oben schon treffend (wenn auch für jemand anderen) bemerkte: „er muss “seinen Lesern” gar nichts, es gibt doch gar keinen Grund seinen Blog zu lesen, wenn dir das zu primitiv ist, lass es doch einfach“ :D

  12. Herr Launer,

    ich gestehe jetzt mal, ich bin zu faul zum recherchieren. Wahrscheinlich kommen Sie aus der Groß-Stadt (!!!) Dresden. Ich komme leider auch nur vom Dorf, was Sie mir selbstverständlich überlegen macht. Weil vom Dorf kommen ja eh nur Deppen, die mit Gummistiefeln ins Bett gehen und Auf der Wiese Kühe vergewaltigen. Ein Hoch auf die bescheuerten Klischees.

  13. @fraufee: Ich kämpfe ab sofort dafür, dass die eingedeutschte Variante Indipendent-Musik heißt. ;-)
    @randOM: Die Klischees bedienst jetzt aber Du, oder?

  14. Ich bin auch vom Dorf und kenne solche Klischees, jeder hat sie, alle brauchen sie, und es ist so herrlich sie zu widerlegen. Vorrausgesetzt natürlich man kann es und das kann Stahn doch beweisen, wenn er kann :D

  15. Warum werden die künstlerischen Leiter immer von außen geholt?

    Und warum sind die immer so kurz da? Läßt sich denn durch einen längerfristigen Vertrag nicht mehr Kontinuität ins Programm bringen?

  16. @randOM
    Auch wenn du schonmals von den Tal-Menschen in deinem stets interessanten Blog „schrubest“, habe ich mich davon weder beleidigt gefühlt, noch dich jemals als Dorf-Deppen vermutet.
    Das ist doch auch bloß eine erweitertes Stadt-Flucht-Zone.
    ;-)
    #
    Der neue Scheune-Mann hat mindestens ein gut gemischtes und vorgelegtes Potpourie zu erhalten, bzw. die Rezeptur zu verfeinern.
    Meine Tochter würde gern weiterhin bspw. zum Montags-Jazz gehen (ich war einmal und amüsiert-entsetzt über das jung-andächtig-sitzende Publikum) und ich mich zu anderen Veranstaltungen (Schaubudensommer)+++ verlustieren.
    Ich wünsche ihm dafür guten Elan und das richtige Gespür!
    TOI!TOI!TOI!

  17. Wie? Nennst dich dd-jazz und machst dich (ein bisschen) lustig über „The Real Monday Night Long Island Ice Tea Jazzfanatics Orchestra“? Nein, stimmt ja nicht: Nur über das (spät-)pubertäre Publikum.

    randOM: Bist wohl heute morgen mit dem falschen Gummistiefel aufgestanden?
    Ich glaube übrigens, die Kühe aufm Dorf werden eher von den Städtern missbraucht. Am Wochenende fahren sie heimlich raus…

  18. @sebnitzer
    …und das Schöne am Klischee ist, dass ich nichteinmal Jazz spiele,
    aber die Veranstaltung wird wohl eher als Erholungs-Gag von den Wochenend-Verfeierten genossen, bevor sie zum Marathon in die „Rosi“ hotten.
    @randOM:
    Dresden besteht ausschließlich aus Dörfern: bspw. dem katzengold-mittigen, dem bunten, dem braunen, beliebige Reihenfolge fortzusetzen….
    Nur die bornierten Abstufungen sind etwas groß-oder kleinkarierter… :-)

  19. Passend zum akademischen bio-kleinfamilien-hype ala prenzlauer berg und gentrifizierung der dresdner neustadt in ihrem endstadium sollen jetzt in der scheune familienveranstaltungen stattfinden, in einer location, die mal fuer PUnk! and underground stand. erschreckend diese entwicklung. wie waere es mit einem kuenstlerischen leiter, der etwas mehr musik-spektrum aufzuweisen hat wie helene fischer und prodigy. gruselig. subkultur ade! es wird empfohlen neue raeume zu erschliessen, um underground kreativ leben zu koennen.

  20. punk ist tot. bis auf die zombis vor der Scheune.
    ok, helene und the prodige muffeln auch, aber lasst den jungen mann doch erstmal machen. nun wurde in der Scheune ja kein diktator auf seinen posten geschoben! hier haben ja auch noch mehr leute gute Ideen – und der mix aus oldipunk und allem was die Subkultur noch im rohr hat bleibt doch spannend!
    tja, und kinder werden geboren, Studenten denen es gefaellt bleiben gern da wo sie ihre heisse zeit hatten – und gruenden Familien. logo dass sich auchg das im kulturangebot wiederspiegelt. das spricht doch alles viel mehr für dresden und seine Kulturhäuser – als dagegen…
    ach ja, und ob der ausm dorf kommt is mir rille.

Kommentare sind geschlossen.