Gehackt oder geschnitten?

Fleischer Thorsten stopft Knacker
Fleischer Thorsten stopft Knacker.
Sanft schnurrt die Maschine vor sich hin. Fleischer Thorsten schnappt sich einen Schweinedarm, stülpt ihn über die Öffnung und ab geht die Wurstproduktion. Mit geschickten Griffen schnürt er einen Knacker nach dem anderen ab, nach einem Dutzend kommt ein Knoten in den Darm. Dann werden sie aufgehängt. Chef Sven Creutz schaut ihm über die Schulter. Die Wurstproduktion läuft. Hier im Schlachthaus der Louisenstraße 25 werden seit knapp 50 Jahren Würste gestopft und Fleisch geschnitten. Eine Fleischerei mit Tradition.

Sven Creutz hat das Geschäft 2007 von seinem Vater übernommen, der hatte sich den Ort hier auf der Louisenstraße 1966 ausgesucht. Inzwischen gibt es neben dem Stammgeschäft noch drei Filialen, zwei davon im fernen Ottendorf-Okrilla. Eine logistische Herausforderung. Etwa 200 Kilo Wurst wird hier jeden Tag hergestellt. Die von Fleischer Thorsten gestopften Knacker sind inzwischen aufgehangen und werden nun für 18 Stunden in die Räucherkammer geschoben.

Fleischer Sepp zerlegt Lamm fachgerecht.
Fleischer Sepp zerlegt Lamm fachgerecht.
Währenddessen wird nebenan das Lamm bearbeitet. „Das beziehen wir von Schlachtereien aus der Region“, berichtet Sven Creutz. Hier macht sich Fleischer Sepp nun dran. Er trennt die Stücke von Überflüssigem und schneidet saubere Portionen zu. Creutz erklärt: „Unser Leitspruch – Qualität muss man schmecken können.“ Und damit sich die Tradition auch fortsetzt, investiert der Fleischermeister in die Ausbildung. Zum sechsköpfigen Team gehören auch zwei Lehrlinge.

Fleischfachverkäuferin Lisa
Fleischfachverkäuferin Lisa
Die Waren, die in den Filialen und im Ladengeschäft verkauft werden, sind nur ein Teil der Produktion. Die Fleischerei bietet auch ein umfangreiches Catering an, das reicht von kalten Platten bis zu warmen Speisen. Und wenn man bei den Filmnächten am Elbufer in ein Würstchen beißt, ist die Chance hoch, dass es eins aus der Creutzschen Herstellung ist.

Und der Fleischer geht mit der Zeit, seit diesem Jahr hat er vegetarische Wurst im Angebot. Die Nachfrage, gerade bei Caterings, sei erheblich gestiegen, erzählt er. Und die Lyoner schmeckt bei Creutz auch ohne Fleisch-Anteil.

Fleischerei Creutz

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