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Brauchwasser für Infineon

Das alte Wasserwerk an der Saloppe ist zwar schon lange nicht mehr in Betrieb. Aber die Bewohner der Luxuswohnungen können demnächst auf 15 Brunnen schauen, die in der direkten Nachbarschaft entstehen.

Brunnenbohrung am Wasserwerk Saloppe
Brunnenbohrung am Wasserwerk Saloppe

Hier saugt die Drewag Grundwasser ab und pumpt es hoch in Richtung Klotzsche zum Chiphersteller Infineon. Denn der braucht für seine Produktion eine Menge Wasser – bis zu 18 Millionen Liter am Tag.

Aktuell wird dafür hochwertiges Trinkwasser verwendet, künftig versorgt die Drewag das Unternehmen mit sogenanntem Betriebswasser, dass aus dem Grundwasser entlang der Elbe abgepumpt wird.

„Eine zusätzliche Betriebswasserversorgung für den Dresdner Nordraum entlastet erstens die in Dürrezeiten angespannte Trinkwasserversorgung und ist zweitens ein wichtiger Baustein, um industrielle Neuansiedlungen und -erweiterungen im Raum Dresden zu ermöglichen“, sagt SachsenEnergie-Chef Frank Brinkmann.

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Aufbereitung von Uferfiltrat

Das gesamte Betriebswassersystem Wasserfassung Saloppe soll bis Ende 2021 fertiggestellt sein. Derzeit finden die Brunnenbohrarbeiten statt. Anschließend werden die Brunnenstuben errichtet und die Rohrleitungen verlegt. Jeder Brunnen hat eine Kapazität von je 50 bis 60 Kubikmeter Wasser je Stunde. Mittels Unterwassermotorpumpen wird ein Mischwasser aus naturnah aufbereitetem Uferfiltrat der Elbe sowie einem geringen landseitigen Grundwasseranteil aus den Brunnen gewonnen.

„Der Rohbau der Brunnen soll bis Ende März abgeschlossen werden und im Juni sind dann voraussichtlich die Rohrleitungen und Brunnenstuben fertig“, sagt Rico Bartak, Projektingenieur der Drewag. Dafür wird bis zu 20 Meter tief in die Elbwiesen gebohrt. Über separate Rohrleitungen wird das Wasser dann bis zu dem Industriestandort an der Königsbrücker Straße gepumpt. Die Leitung ist noch vorhanden, denn bis 2008 wurde sie schon genutzt, als das Wasserwerk Saloppe noch in Betrieb war.

Projektingenieur Rico Bartak mit Bohrproben
Projektingenieur Rico Bartak mit Bohrproben

Das ehemalige Wasserwerk Saloppe war das erste Dresdner Trinkwasserwerk und markierte 1875 den Beginn der modernen Wasserversorgung. 1993 ging das Trinkwasserwerk unter anderem wegen der schlechten Wasserqualität der Elbe vom Netz. 1995 wurde es zu einem Nutzwasserwerk umfunktioniert.

Während der baulichen Aktivitäten ist eine veränderte Verkehrsführung für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen erforderlich. Somit wird der Elberadweg östlich der Brockhausstraße streckenweise auf den Körnerweg umgeleitet und anschließend auf Höhe der Brockhausstraße wieder dem ursprünglichen Radweg zugeordnet. Der Körnerweg wird dabei aufgrund seines Sandsteinaufbaus mit einem besonderen Belag geschützt.

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6 Kommentare

  1. Der Wasserverbrauch ist heftig, da dürften ja 100.000 Menschen weniger verbrauchen als die Chipfabrik. Wofür brauchen die soviel Wasser und wo kommt es dann hin?

  2. Stimmt. Im Schnitt brauchen die Dresdner etwas mehr als 100 Millionen Liter am Tag. Das sagte der Ingenieur gestern. Also rund 180 Liter pro Nase.

    Bei Infineon wird vermutlich der größte Teil zur Kühlung gebraucht. Denke, das fließt dann ins Abwasser und dann gereinigt wieder in die Elbe.

    Der Vorteil jetzt ist, dass sie eben kein Trinkwasser mehr nutzen sondern Brauchwasser.

  3. Das Wasser wird zum Spühlen verwendet. Vom Aufbau ähnelt ein Chip einem „Kalte Hund“ Dh.: Keks, spühlen, Schoki, spühlen, Keks, spühlen, Schoki, spühlen… Ein winzig kleiner Chip kommt so auf ungefähr 100 Liter Wasserverbrauch.

  4. @ fineson:
    Interessant. Der Verbrauch von sogenanntem „virtuellen Wasser“ liegt pro „Chip“ bei ca. 32 Litern. Wafer (die Dinger mit den „Chips“ drauf) werden ausschliesslich mit Reinwasser gespült.
    Da ja wie oben angeführt Brauchwasser geliefert wird, geht das in die Kühlung, und in so einer Bude wie Infineon oben fällt unglaublich viel Hitze an.
    Nur so interessehalber: Der Hund ist schon kalt, warum quälst du ihn dann noch zusätzlich? Matschekeks nach dem Spülen, dann die Fettmasse drauf, wieder spülen, dann Keks und den wieder zermatschen durch spülen, …
    Nix für ungut, aber das irritiert mich arg ;)

  5. Brunnen bohren gut und schön. Aber was soll dieser ästhetische Wahnsinn, der ja von irgendjemanden geplant und genehmigt worden sein muss?!

    Die Elbwiesen neben den neu errichteten Brunnen, bekommen offensichtlich riesige Stellflächen für Nutzfahrzeuge, welche an Baumarktparkplätze erinnern und so gar nicht in ein Landschaftsschutzgebiet und den 3 Elbschlössern oberhalb jeglichen Schneid abkaufen.

    Es ist eine optische Vollkatastrophe … Vielleicht liest das ja jemand, der weiß, wo man die Baupläne und Genehmigungsverfahren einsehen kann. Und vor allem, was man dagegen jetzt noch tun kann.

Kommentare sind geschlossen.