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Bosch: Milliarden-Investition in Dresden

Am 25. Juni war die Grundsteinlegung. Foto: Bosch
Am 25. Juni war die Grundsteinlegung. Foto: Bosch
Die Robert Bosch GmbH hat sich entschlossen, eine große Summe in eine neue Chip-Fabrik in Dresden zu investieren. Der Schritt ist ein bedeutender: es wird die größte Investition sein, die Bosch je getätigt hat. Am vergangenen Montag wurde der Grundstein im Technologiezentrum im Dresdner Norden gelegt.

Durch die Investition, die rund eine Milliarde Euro kosten wird, sollen bis zu 700 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Es wird das modernste Werk werden, das die Robert Bosch GmbH je besessen hat und auf einer Fläche von circa 14 Fußballfeldern errichtet werden, schreibt die Website Automobilwoche über die Pläne. Zwar wird der Bau voraussichtlich schon im Jahr 2019 beendet, die Produktion beginnt aber erst Ende des Jahres 2021, heißt es.

Bosch investiert durch den Bau in die Herstellung von Chips. Darauf ist das Unternehmen schon seit mehr als 45 Jahren spezialisiert. Zum ersten Mal wird Bosch aber mit der 300-Millimeter-Fertigungstechnologie arbeiten.

Dirk Hoheisel, der seit Juli 2012 Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH ist, nennt Halbleiter die “Schlüsseltechnologie für das Internet der Dinge und die Mobilität der Zukunft”. Werden die Chips in Steuergeräten von Autos verwendet, ermöglichen sie unter anderem “automatisiertes, ressourcenschonendes Fahren sowie bestmöglichen Insassenschutz“ sagte er.

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Bosch hat durch den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Volkmar Denner, der seit Juli 2012 in dieser Rolle aktiv ist, eine Reihe von Erfolgen erzielt, auch wenn verschiedene Skandale über die Jahre ein negatives Licht auf das Unternehmen warfen.

Im Jahr 2013 gewann Bosch den Superior Value Improvement Award für die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte. Im Jahr 2017 lag der Umsatz des Unternehmens bei 78 Milliarden Euro.

Als Unternehmen kann sich Bosch von anderen abheben. Insgesamt vier Mal wurde die Firma mit dem renommierten Global Contribution Award von Toyota ausgezeichnet. Die Robert Bosch Stiftung GmbH engagiert sich unter anderem in den Bereichen Gesundheit, Wissenschaft, Bildung, Gesellschaft und führt u. a. das Robert-Bosch-Krankenhaus und das Institut für Geschichte der Medizin.

So soll das Werk künftig aussehen. Foto: Bosch
So soll das Werk künftig aussehen. Foto: Bosch

Geht es dem Ingenieurwesen in Deutschland gut?

Obwohl die Robert Bosch Stiftung GmbH viel in die Bildung junger Ingenieure investiert, brechen überdurchschnittlich viele Studierende das Studium ab und die Anzahl der Absolventen geht, anders als in anderen Fächern, zurück, schreibt der Tagesspiegel über die Schwierigkeiten der Ingenieurausbildung.

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Der Studie “15 Jahre Bologna-Reform – Quo vadis Ingenieurausbildung” zufolge hat sich die Betreuungssituation an Universitäten deutlich verschlechtert. Im Jahr 2013 waren 95 Studierende einer Professur zugeteilt. Im Jahr 2005 betrug die Zahl noch 58.

Dennoch ist der Studiengang bei den angehenden Studierenden in Deutschland gefragt: 22 Prozent der Studienanfänger interessieren sich dafür. Studentinnen vollenden das Studium eher als Studenten.

Langsameres Wachstum sowohl bei Studierenden als auch bei der Geschäftsleitung

Natürlich ist das Ingenieurswesen kein leichtes Berufsfeld und die harte Arbeit, die in das Studium gesteckt werden muss, kann einschüchternd sein oder überwältigend wirken.

Auch bei den Bestverdienern der Branche schneidet das Ingenieurwesen schlechter als andere Berufe ab. Laut einer Infografik der Firma Betway ist der Zeitraum, indem die Topverdiener den Sprung vom Millionär zum Milliardär schaffen, deutlich länger als bei vielen anderen Branchen. Beispielsweise brauchen Millionäre im Bereich Technologie durchschnittlich nur 7,3 Jahre, um zum Milliardär zu werden. Im Bauwesen und Ingenieurwesen benötigen die Spitzenverdiener dafür fast 30 Jahre. Andere Branchen wie Produktion, Mode und Einzelhandel, Immobilien und Energie schneiden, laut der Studie, deutlich besser ab.

Es entsteht eine neue Halbleiterfabrik im Dresdner Norden. Foto: Bosch
Es entsteht eine neue Halbleiterfabrik im Dresdner Norden. Foto: Bosch

Was bedeutet das neue Bosch-Werk für Dresden?

Zum einen sind die Arbeitsplätze eine große Bereicherung für die Stadt. Laut der Agentur für Arbeit lag die Zahl der Arbeitslosen im Juni 2018 in Dresden bei insgesamt 17.534. Das ist ein Rückgang zum Vorjahresmonat um 1.170. 700 neue Arbeitsplätze schaffen nicht nur Beschäftigung für die Arbeitnehmer, sondern führen auch dazu, dass Familienangehörige bessere Chancen auf eine stabile Zukunft haben. Auch für das Ingenieurwesen von Dresden ist das neue Werk eine Bereicherung. Ebenso wird die Technologiebranche durch den Neuzugang gestärkt.

Zukunftstechnologie in Dresden

Die Chips, die Bosch hier entwickeln will, werden unter anderem in der Elektrifizierung und Automatisierung eingesetzt. Nicht nur wird die Technologie in der Mobilität eingesetzt, schreibt der Spiegel, sondern auch in privaten Wohnumgebungen, dem sogenannten Smart Home.

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) begrüßte die “Investitionsentscheidung von Bosch in Sachsen”. “Die Stärkung der Halbleiterkompetenz in Deutschland und damit auch in Europa ist eine Investition in eine zentrale Zukunftstechnologie und damit ein wichtiger Schritt für den Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit unseres Industriestandortes”, sagte sie.

Silicon Saxony

Der Hightech-Branchenverband Silicon Saxony sieht den Schritt von Bosch, nach Dresden zu kommen, als Chance für die Stadt an. Die Investition mache Bosch zu einem potenziellen Kunden für die mittelständischen Anlagenbauer und Automatisierungsexperten des Verbands, sagte der Vorstand Heinz Martin Esser, wie die Website Automobilwoche berichtet.

Es stärke die komplette Zulieferer- und Dienstleisterbasis am Standort, sagte er weiter. Außerdem sehe er einen größeren Anreiz für Unternehmen, sich in Sachsen niederzulassen, um ihrem Kunden – Bosch – näher zu sein.

Die Pläne von Bosch sind also ein wichtiger Schritt für die Stadt Dresden. Sie bedeuten die Schaffung neuer Arbeitsplätze, eine Verbesserung der Lebensqualität und die Förderung der Ingenieur- und Technologiebranche.

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