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Zähmung der Widerspenstigen

Katharina (Yvonne Dominik) hält wenig von ihrem Verehrer Petruchio (Frank Weiland).
Katharina (Yvonne Dominik) hält wenig von Verehrer Petruchio (Frank Weiland).

Männer und Frauen – kein einfaches Thema, das wusste schon Shakespeare. Die Theaterruine St. Pauli zeigt in dieser Spielzeit den Shakespeare-Klassiker „Der Widerspenstigen Zähmung“ in einer musikalischen Überarbeitung.

Der Bus mit den Schauspielern des Stückes steht 30 Kilometer vor Dresden und bewegt sich nicht. Der Grund dafür: Die Busfahrerin fühlt sich von einem Schauspieler belästigt. Sie verlangt eine Entschuldigung, bevor sie weiterfährt. So beginnt der Theaterabend in der St. Pauli Ruine. Diese Geschichte gehört natürlich zum Stück und wird im Laufe des Geschehens immer wieder aufgegriffen. Bereits hier werden die häufigen Probleme zwischen Männern und Frauen deutlich. Diese spielen auch im übrigen Stück eine wichtige Rolle.

Die Grundhandlung ist schnell erzählt. Baptista, ein reicher italienischer Kaufmann hat zwei Töchter. Die jüngere Bianca ist schön und sittsam und wird deswegen gleich von mehreren Männern umworben. Die ältere Katharina hingegen ist streitlustig und schlagfertig, was bei den Männern nicht so gut ankommt. Das Problem: Der Vater entscheidet, dass Bianca erst heiraten darf, wenn auch Katharina sich vermählt. So beginnt die Suche nach einem passenden Kandidaten, der sich bald in dem geldgierigen Petruchio findet. Doch Katharina hat so gar keine Lust, diesen dahergelaufenen Freier zu heiraten.

Baptista (Michael Hochmuth) und Petruchio (Frank Weiland) singen im Duett. Begleitet werden sie am Klavier von Matthias Krüger.
Baptista (Michael Hochmuth) und Petruchio (Frank Weiland) singen im Duett. Begleitet werden sie am Klavier von Matthias Krüger.

Überholtes Frauenbild

Diese Geschichte wird in der Fassung der St. Pauli Ruine mit reduzierter Personenzahl und musikalischen Einlagen inszeniert. Es ist erstaunlich, wie schnell die drei Schauspieler in unterschiedliche Rollen schlüpfen und zwischen Text- und Gesangseinlagen wechseln. Beibehalten wurde das Komödienhafte des Originals, was auch manchmal ins Slapstickhafte wechselt. Diese komischen Übertreibungen kommen beim Publikum gut an, genauso wie die Interaktionen mit den Zuschauern. Deutlich wird außerdem, dass Shakespeares Frauenbild heute sehr machomäßig wirkt. Das zeigen die Schauspieler durch ironische Auslegungen des Textes.

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Neben der eigentlichen Aufführung bleibt nach einem Theaterabend in der St. Pauli Ruine immer auch das besondere Ambiente in Erinnerung. Die ehemalige Kirche, die seit 2012 ein verglastes Dach hat, wirkt gemütlich und imposant zugleich. Und wenn dann die Sterne durchs Dach funkeln, beschließt man, bald wiederzukommen.

Der Widerspenstigen Zähmung – Freikarten

  • Spieldauer: ca. 2 Stunden (mit Pause), Kartenpreis: 14 (ermäßigt 9) Euro, Abendkasse: 15 (ermäßigt 10) Euro.
  • Mehr Infos und alle weiteren Stücke unter pauliruine.de
  • Das Neustadt-Geflüster verlost für die nächste Aufführung am 9. Juni zweimal zwei Freikarten. Bitte eindeutiges Interesse in der Kommentarspalte bekunden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

3 Kommentare

  1. Ich würde mich sehr darüber freuen mal wieder Theater in der schönen St. Pauli-Ruine erleben zu dürfen! Habe also Interesse :-)

Kommentare sind geschlossen.