Trotz des knapp verpassten Aufstiegs in die 2. Bundesliga kann man mit der vergangenen Saison in Dresden durchaus zufrieden sein. Dies gilt insbesondere für die Rückrunde, in der man zusammen mit dem VfL Osnabrück die meisten Punkte hat (42). Doch aufgrund der schwachen Leistung in der Hinrunde reichte es am Ende nur für den 6. Tabellenplatz. Was waren die Highlights der Saison von Dynamo Dresden? In den nächsten Zeilen gibt es unsere umfangreiche Analyse!
Ereignisreiche Transferperiode und unerwartet schwache Hinrunde
Die Transferperiode vor der Saison 2022/2023 war aus der Sicht von Dynamo Dresden äußerst ereignisreich, da der Kader nahezu komplett umgebaut wurde. In Bezug auf die Abgänge geht es in erster Linie die Verkäufe von Ransford-Yeboah Königsdörffer (Hamburger SV) und Christoph Daferner (Nürnberg) zu erwähnen, an denen Dynamo über 2 Mio. Euro verdiente. Die Dresdner trennten sich darüber hinaus von einigen bewährten Kräften, wie Sebastian Mai, Yannick Stark, Chris Löwe und Michael Sollbauer. Gleichzeitig wurde auch für Verstärkungen gesorgt. Es kamen unter anderem Jonathan Meier (FSV Mainz), Manuel Schäffler (Nürnberg) und Ahmet Arslan (Leihe aus Holstein Kiel), der mit 25 Treffern und 9 Assists der mit Abstand torgefährlichste Dresdner in der vergangenen Saison war. Der neue Chefcoach Markus Anfang brauchte allerdings etwas länger, um das stark veränderte Team einzuspielen. Das Ganze begann mit einem vorzeitigen Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals (0:1 gegen den VfB Stuttgart). In den ersten 19. Ligaspielen feierte Dynamo Dresden nur 7 Siege und stand mit insgesamt 27 Punkten auf dem 9. Tabellenplatz. Besonders enttäuschend wirkten die Dresdner in den letzten Spielen vor der Winterpause, da man auf 6 Spieltagen sieglos war.
Fantastische Form nach der Winterpause
Schon im Laufe der Vorbereitungsphase an der Winterpause war klar, dass Dynamo im zweiten Saisonabschnitt viel besser aussehen wird. In vier Testspielen gab es nämlich 3 Siege sowie ein 2:2-Unentschieden gegen den italienischen Erstligisten Sampdoria Genua. Nach dem Start der Rückrunde entschieden sich viele Wettfreunde ihren Wettbonus Schweiz oder andere ähnliche Extras auf den Aufstieg Dynamos zu setzen. In Anbetracht der erzielten Ergebnisse war das jedoch auf ganzer Linie nachvollziehbar. Die Truppe von Markus Anfang wirkte nämlich fantastisch, sodass man bis Ende März ungeschlagen war (8 Siege und 3 Unentschieden). Demzufolge galt Dynamo vor dem letzten Saisonabschnitt als ein ernstzunehmender Aufstiegskandidat. Der entscheidende Kampf um die 2. Bundesliga begann mit einer überraschenden 1:2-Niederlage gegen den Abstiegskandidaten SpVgg Bayreuth. Dynamo brauchte nicht lange, um sich davon zu erholen, sodass die zwei nächsten Ligaduelle gewonnen wurden. Einer der wichtigsten Zeitpunkte in der Rückrunde war die 0:2-Niederlage gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten Saarbrücken. Es folgten vier weitere Spiele ohne Niederlage, sodass Dresden an den beiden letzten Spieltagen aus eigener Kraft einen Aufstiegsplatz erreichen konnte. Diese Traum platzte jedoch mit einer enttäuschenden 1:4-Niederlage gegen den Absteiger Meppen. Der 2:1-Heimsieg gegen Oldenburg am letzten Spieltag war demnach nichts anderes als ein schönes Abschiedsgeschenk für die Fans.
Überragende Saison von Ahmet Arslan
Der Leihtransfer von Ahmet Arslan im letzten Sommer stellte sich als ein echter Volltreffer heraus. Der offensive Mittelfeldspieler erbrachte das ganze Jahr hindurch ausgezeichnete Leistungen, sodass er mit 25 Toren und 9 Vorlagen mit Sicherheit einer der besten Spieler der 3. Liga war. Bezüglich der Torgefährlichkeit gilt es außerdem den Stürmer Stefan Kutschke zu erwähnen, der die Saison mit 9 Toren und 6 Assists beendete. Ein Lob für die Saisonform verdienen zudem der Mittelfeldspieler Niklas Hauptmann sowie der Torwart Stefan Drljaca. Grundsätzlich pflegte Dresden im vergangenen Jahr eine attraktive und offensive Spielweise, was sich am besten am Durchschnitt von 2,86 Toren je Spiel erkennen lässt. Da der Trainer Anfang höchstwahrscheinlich auf der Bank bleiben wird, darf man in der kommenden Saison mit Recht auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga hoffen.