Spätestens seitdem die Dresden Monarchs am 9. Oktober 2021 die Schwäbisch Hall Unicorns im German Bowl XLII mit 28:19 schlagen konnten und so Deutscher Meister wurden, ist Dresden im American-Football-Fieber. Die Sportart aus den USA ist auch in Deutschland im Trend und wächst stetig. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf American Football in Deutschland.
American Football ist die größte Sportart in den USA
Als Star-Quarterback und MVP Tom Brady die Tampa Bay Buccaneers im Super Bowl LV zum Sieg führt, saßen über 90 Millionen Amerikaner vor ihrem Fernseher und verfolgen das Spektakel. Für den Super Bowl war das die niedrigste Zuschauerzahl in den USA seit 2006. In Deutschland allerdings stellte der Super Bowl einen neuen eigenen Rekord auf. Betway Online Wetten berichtet in einem Blogartikel, dass über zwei Millionen Zuschauer den Super Bowl LV in Deutschland geschaut haben. Unter der Marke „ran“ war der Super Bowl auf Pro7 im Fernsehen und im Livestream auf ran.de zu sehen. Der Super Bowl ist das einzige Sportevent aus den USA, das in Deutschland eine so hohe Zuschauerzahl erreicht.
Die Zuschauerzahlen des German Bowls sind allerdings nicht wirklich bekannt, da dieser deutlich kleiner ist. Dass der German Bowl in Deutschland irgendwann mehr Zuschauer vor die Fernseher zieht als der Super Bowl, ist unwahrscheinlich. Viele deutsche Zuschauer schauen den Super Bowl nicht nur wegen dem Spiel, sondern eher wegen Stars wie Tom Brady sowie der unglaublichen Halbzeitshow, bei der immer Stars wie Shakira, Jennifer Lopez, Lady Gaga, Beyonce, Bruno Mars, Maroon 5, Coldplay usw. live auftreten. Das sind meist Namen, die man aus dem Alltag bereits kennt. Wenn der German Bowl eine ähnliche Show bieten würde und auf großen Sendern laufen würde, würden sicherlich mehr Zuschauer einschalten, denn eigentlich wächst Football in Deutschland.
American Football Ligen in Deutschland
In Deutschland wächst der American Football hauptsächlich im professionellen und im Amateurbereich, wenn auch die Zuschauerzahlen noch nicht annähernd an die des Profifußballs herankommen. In vielen Kleinstädten in Deutschland entwickeln sich Football-Vereine, die dann entweder bestehenden Ligen beitreten oder sogar eigene kleine Ligen bilden. Interessant ist auch, dass die erfolgreichen Football-Teams nicht aus den richtig großen Großstädten München, Berlin, Hamburg, Frankfurt oder Köln kommen, sondern aus mittelgroßen Städten wie Kiel oder Braunschweig. Viele der größten Städte Deutschlands haben sogar gar kein Team in der höchsten deutschen Spielklasse, der German Football League (GFL), darunter Düsseldorf, Hamburg und Leipzig.
Ein Problem stellt in den Augen der GFL allerdings die European League of Football (ELF) dar. An dieser „europäischen“ Football-Liga nehmen Teams aus 7 der 8 größten deutschen Städte teil, nur München hat kein Team in der ELF. Durch die Gründung der European League of Football gingen der GFL natürlich einige vielversprechende Teams verloren. Aktuell ist die EFL noch nicht wirklich europaweit bekannt, da nur Teams aus Deutschland, Österreich, Spanien, Polen und der Türkei in der ELF spielen. Allerdings könnte die Liga weiter wachsen und auch das Wachstum des American Football in Europa voranbringen, für die Zukunft ist eine Erweiterung der Liga auf 20 Teams geplant, die dann auch aus Italien, Frankreich, England und weiteren europäischen Ländern kommen sollen.
Wenn die beiden Ligen (GFL und ELF) und die euroäischen Football-Verbände ihre Unstimmigkeiten geklärt bekommen und es schaffen, ein ähnliches System wie beim europäischen Fußball auf die Beine zu stellen, dann sieht die Zukunft für den American Football in Europa gut aus. Das Wachstum ist enorm und das Interesse groß. Jetzt muss es nur noch richtig eingesetzt werden.