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DIY Inneneinrichtung – der Trend in der Wohnung zum persönlichen Touch

Upcycling ist angesagt bei Wohnungseinrichtungen - Foto: Photographee.eu, Fotolia.com
Upcycling ist angesagt bei Wohnungseinrichtungen – Foto: Photographee.eu, Fotolia.com

LogoHeimwerken, Basteln und „Marke Eigenbau“ ist ein Hobby, das sich durchgehender Beliebtheit erfreut. Was vor einiger Zeit noch Bastel-Bücher erledigen mussten, ist dank des Internets nun in Sekundenschnelle und großer Vielfalt in Form von Anleitungen oder Videos abrufbar.

Das hat einen wahren Boom in jeder Hinsicht des “DIY” (do it yourself) ausgelöst. Dabei ist den Möglichkeiten des Heimwerkers kaum mehr eine Grenze gesetzt, was die Verwirklichung verschiedener Projekte angeht. Die Vielfalt der auffindbaren Tipps und Tricks ist riesig.

Mehr Eigenleistung

Auch in Dresden lassen sich vielerorts selbstgebaute Möbel und Einrichtungsstücke finden. Mit gutem Grund: Laut einer Studie hat die Stadt mit die kleinste durchschnittliche Wohnungsgröße in Deutschland. Auch in anderen Großstädten geht der Trend immer mehr in Richtung kleinere Wohnungen – was natürlich zur Folge hat, dass bei der Einrichtung weniger Spielraum besteht.

Gleichzeitig geben Menschen in Deutschland einen immer größeren Teil ihres Einkommens für die Wohnung aus – aus den gerne empfohlenen 30 Prozent des Nettoeinkommens werden häufig mehr. Alleinlebende zahlen durchschnittlich sogar bis zu knapp 40 Prozent – man kann sich vorstellen, dass dieser Anteil bei jüngeren Menschen in Großstädten, wo ohnehin Wohnungsknappheit herrscht, noch höher ausfällt.

Eine Lösung für beide Probleme, sowohl mangelnder Platz als auch Finanzen? Mehr Eigenleistung! Damit kann man sowohl trotz räumlicher Einschränkungen genau passende Möbel nach den eigenen Vorstellungen herstellen, als auch sehr viel Geld sparen, wenn man zu günstigen Werkstoffen greift.

Vielerorts ist daher der Gang zum Discount-Möbelhaus nicht mehr so beliebt wie er einmal war – sondern es wird lieber selbst Hand angelegt.

Der günstige Klassiker: Palettenmöbel und Obstkisten

Da man bei Möbeln von Discountern ohnehin häufig mit unpräzisen Anleitungen selbst Hand anlegen muss, ist der Schritt zum vollständigen Selbstbau nicht mehr allzu groß. Aus Studenten-WGs sind sie daher absolut nicht mehr wegzudenken: Möbel und Sitzgelegenheiten aus Europaletten. Im Sinne des so genannten „Upcyclings“, also der Aufwertung von vorhandenen Materialien, haben sich vor Palettenmöbel schon längst etabliert.

Sie sind sehr günstig (meist sind sie für um die 10 bis 15 Euro erhältlich), kinderleicht zu verarbeiten, sehr flexibel und strahlen einen rustikalen Shabby Chic Charme aus. Wer jetzt denkt, das wäre doch nichts neues mag grundsätzlich Recht haben – aber die Analyse der Suchmaschinen-Anfragen nach dem Stichwort „Palettenmöbel“ bei Google zeigt deutlich, dass im Frühjahr 2018 ein nie dagewesenes Interesse bestand.

Zusammen mit zweckentfremdeten Obstkisten aus Holz, die schicke Pflanzkästen abgeben, lassen sich beispielsweise Terrassen oder Balkons wunderbar für die Sommertage einrichten. Derartige Upcycling-Ideen gibt es in einer unglaublichen Vielzahl – Regale, Kisten, Hocker, alles Mögliche kann aus zweckentfremdeten Gegenständen zu Mobiliar umfunktioniert werden.

Upcycling – Aus Alt mach Neu

Mit etwas frischer Farbe wird der Stil aufgehübscht. Foto: highwaystarz, Fotolia.com
Mit etwas frischer Farbe wird der Stil aufgehübscht. Foto: highwaystarz, Fotolia.com
Das Stichwort ist bereits gefallen. Upcycling ist ein großer Trend, der überall auf der Welt mehr und mehr Anhänger findet. Auch bei anderen Bereichen wie etwa Kleidung aus alten Stoffen oder Second-Hand-Läden wollen Unterstützer des Trends dem Klischee der Wegwerfgesellschaft entgegenwirken.

Mit diesem Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist es nah am Zahn der Zeit. Heimwerker-Foren im Internet sind mehr als voll mit verschiedensten Ideen, um aus Rohstoffen, die eigentlich in den Müll wandern würden, nützliche Gegenstände zu erschaffen.

Viele der Anregungen sind vielleicht nicht jedermanns Sache – darüber, ob Hocker aus alten Autoreifen zu jeder Inneneinrichtung passen, lässt sich streiten. Aber wer sich darauf einlässt, hat viele Vorteile. Zum einen bekommt die eigene Wohnung einen wirklich individuellen Touch und ist mit einzigartigen Möbeln und Accessoires ausgestattet.

Auf der anderen Seite profitiert man spürbar auf der finanziellen Seite, da beim richtigen Upcycling nur bereits vorhandene Materialien verarbeitet werden. Da sich auch dank der Eigenleistung daher der Kostenfaktor meist nah an der Null bewegt, werden Ressourcen in zweierlei Hinsicht geschont.

Upcycling und do it yourself sind in diesem Sinne also eng miteinander verbunden. Aber im Rahmen der Bewegung um die Aufwertung alter Gegenstände haben sich auch professionelle Werkstätten gebildet, die sich darauf spezialisiert haben.

Doch Eigenbau muss nicht immer zwingend bedeuten, dass lediglich alter Plunder mit etwas Fantasie und Farbe umgebastelt wird, um ein zweites Leben als Blumenkasten zu fristen.

Aufwendigere Designs sind im Kommen

Flexible Werkstoffe sind so verfügbar wie noch nie. Also muss nicht immer nur die Holzpalette herhalten, um ein Möbelstück für den Übergang zur ersten richtigen eigenen Wohnung zusammen zu zimmern. Auch aufwendigere Designermöbel sind als DIY-Einrichtungsgegenstand gerne gesehen – besser kann man den eigenen Geschmack nicht treffen, etwas handwerkliches Geschick vorausgesetzt.
Insbesondere durch die immer noch aktuelle Shabby-Ästhetik kann man so recht einfach individuelle Einzelstücke anfertigen, die der Wohnung einen persönlichen Touch geben. Ein weiterer Vorteil: Handgemachte Einzelstücke sind damit wesentlich günstiger zu haben, als irgendwo anders.

Auch was die Werkstoffe angeht kann man wunderbar einzigartige Akzente setzen, die sofort auffallen. Sehr beliebt ist natürlich Altholz, da es schon von Natur aus einen alternativen Charme versprüht und auch wunderbar im Freien anwendbar ist, beispielsweise für Gartenbänke.

Selbstgemacht hat was Eigenes - Foto: Comeback Images, Fotolia.com
Selbstgemacht hat was Eigenes – Foto: Comeback Images, Fotolia.com
Beton und Naturstein sind aufgrund der Stabilität, Vielseitigkeit und dem immer einzigartigen Look besonders beliebt geworden. Es gibt einfach zu verarbeitende Sorten Beton, die dennoch den modernen, edlen Look ausstrahlen. Nur mit Wasser anrühren und als dünne Oberflächenschicht beispielsweise für einen Tisch auftragen, fertig ist das topmoderne Beton-Möbelstück.

Da sich das Material auch für den Bau selbst verwenden lässt – beispielsweise als Bodenbelag – passen sich Möbel aus Beton optisch perfekt an. Geschickte Gestalter können dann unter jeglichen Voraussetzungen eine insgesamt stimmige Atmosphäre schaffen.

Tische aus Naturholz, dessen Unebenheiten mit Epoxidharz aufgefüllt werden haben unter dem Namen „River Table“ einen ganz eigene Erfolgsstory angetreten. Der Name steht dabei für die optische Wirkung eines Fließgewässers, die Möbelstücke mit durchsichtigen Einschlüssen entwickeln.

Der Fantasie freien Lauf lassen

Mit genügend Vorstellungskraft und der geschickten Verwendung ungewöhnlicher Materialien lässt sich ganz einfach ein Erscheinungsbild kreieren, das den Entwürfen italienischer Möbeldesigner in nichts nachsteht.

Gerade bei Lampen oder kleineren Deko-Artikeln ist die Überwindung festgefahrener Prinzipien vielleicht noch die größte Schwierigkeit – sobald man etwas fantasievoller an die Sache heran geht, entwerfen sich coole Eigenheim-Accessoires wie von selbst. Natürlich muss man etwas aufpassen, damit das Ganze nicht zu kitschig wirkt, aber glücklicherweise ist Geschmack ohnehin eine ganz individuelle Sache.

Bevor man mit großen Möbelstücken beginnt ist es natürlich empfehlenswert, mit kleinen Deko-Artikeln oder einfachen Aufarbeitungen kleiner Einrichtungsgegenstände zu experimentieren. Insbesondere dafür gibt es glücklicherweise Tonnenweise Ideen und Anleitungen im Internet oder auch Wohnzeitschriften zu finden.

Nachteil: Für vollständige Flexibilität beim Möbelbau ist einiges an Werkzeug nötig. Ohne Säge, Akkuschrauber, Wasserwage und ein paar Schrauben, Nägel und Dübel sind die Möglichkeiten stark eingeschränkt.

Design-Look nachträglich hinzufügen

Auch bei bereits bestehenden Möbeln ist nicht ausgeschlossen, dass noch nach eigenem Gusto mit Werkzeugen angesetzt wird, um sie entsprechend spezieller Vorstellungen anzupassen. Schleifen, Streichen, Modifizieren von alten Kommoden, um sie mit einem modernen, individuellen Look zu versehen, ist eine ebenso beliebte Methode als der Eigenbau von Grund auf.

Hier geht es dann natürlich noch direkter um Aussehen und Design, als bei neu erschaffenen Gegenständen. Häufig werden dazu alte Möbel genommen, für die sonst keine Verwendung mehr bestehen würde. Diese Art der Anpassung hat sich ebenfalls durch das Internet verbreitet –Portale wie Etsy oder Pinterest haben einen richtigen Boom in der Vintage- und DIY-Community ausgelöst. Dort teilen Nutzer ihre Ideen oder bieten ihre individuellen Eigenkreationen an.

Diese internationale Vernetzung hat sicherlich dazu beigetragen, dass der Stellenwert von Kreativität bei der Raumeinrichtung gestiegen ist und sich vermehrt fernab vorgegebener Stilrichtungen mit eigenen Ideen ausgetobt wird.

Die Gemeinschaft in diesen Bereichen wächst und wächst – auch in ihrer näheren Umgebung lassen sich sicherlich Gleichgesinnte finden. Ein paar Anregungen dazu gibt es auf der Online-Präsenz des Freistaates Sachsen, dort ist eine Seite der Wiederverwendung von Wertstoffen gewidmet.

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