Anzeige

Sivert Høyem am 11. April im Alten Schlachthof

Schlemmen im Vecchia Napoli

Salvatore tischt auf
Salvatore tischt auf
Salvatore tischt auf. Beide Hände hat er voll. Salvatore ist der stellvertretende Chef im Vecchia Napoli und ich und die anderen Gäste an der Tafel dürfen heute Abend hier umsonst schlemmen. Hintergrund ist eine Werbeaktion eines Olivenöl-Herstellers. Denn der hat einen Wettbewerb gestartet und sucht die beste Trattoria Deutschlands. Zu diesem Zweck reist ein kleines Team durch die Lande und trifft sich mit Einheimischen beim Italiener. Und weil ich schon den einen oder anderen Imbiss-Test geschrieben habe, durfte ich mit dabei sein. Außer mir waren noch ein paar Journalisten und ein Facebook-Gewinner da.

Als Vorspeise serviert Salvatore Bruschetta, das Brot knackt, die Tomaten sind frisch. Gut. Danach wird eine Überraschung serviert. Selbst gemachte Pasta mit Pfifferlingen. Schmeckt sehr gut und frisch.

Pfifferlingsnudeln
Pfifferlingsnudeln
Da ich immer noch nicht genug von den Teigwaren habe, bestelle ich mir Bandnudeln mit Steinpilzen und Kalbfleisch. Das dauert. In der Zwischenzeit nehme ich das Lokal unter die Lupe. Mir ist schleierhaft, weshalb ich hier noch nie war. Draußen vor der Tür, die Tische sind voll besetzt, sogar drinnen ist es gut gefüllt. Aber, das fällt auf den ersten Blick gar nicht auf, der Raum hat eine schier unendliche Tiefe. Dort gibt es noch etliche Tische. “Vecchia Napoli” – das heißt so viel wie altes Neapel, die Einrichtung soll an das frühe 20. Jahrhundert erinnern. Nunja, typisch italienisch ist auf jeden Fall die Enge der Tische. Wenn man hier mit der Gabel mal ausholt, hat der Nachbar ein neues Loch im Ohr. Das will ich dann lieber doch nicht probieren. Nach einer kleinen Ewigkeit, am Nachbartisch hat das Publikum schon zweimal gewechselt, werden die Hauptspeisen serviert. Ich hatte vorsichtshalber eine halbe Portion geordert. Und auch diese war immer noch riesig. Perfekt gewürzt, die Nudeln bissfest, die Steinpilze gut durch – so lässt es sich leben. Nun, die ganze Portion hätte auch 15,- Euro gekostet. Billig ist anders. Aber das ist wohl auch nicht der Anspruch des “Vecchia Napoli”.

  • Fazit: Schmackhafte, traditionelle italienische Küche zum stolzen Preis. Geöffnet von Montag bis Sonnabend ab 11.30 Uhr 14 Uhr und von 17:30 Uhr bis 23 Uhr.
    Infos zur Olivenölhersteller-Trattoria-Tour
    Die Homepage des Vecchia Napoli scheint auch aus dem vergangenen Jahrhundert zu stammen.

10 Kommentare

  1. mein absoluter lieblingsitaliener in der neustadt! bin die ersten male auf der suche nach pizza auf grund der äußeren erscheinung oder auch nicht-erscheinung vorbei gegangen und irgendwann durch einen zufall doch dort gelandet. ich bestelle immer pizza, die ist immer lecker, immer italienisch, mit frischen zutaten. bedient werde ich auch immer sehr freundlich, als ich mal länger auf meine pizza warten musste, wurde ich vorher vorgewarnt, dass es etwa 20 minuten dauern kann. ich habe schon viel länger auf viel schlechtere pizza gewartet!
    mein kritikpunkt am vecchia napoli: es kam leider schon mehr als ein mal vor, dass ich voller vorfreude vor verschlossener tür stand, oder auch drin, wo mich eine rassige italienerin mit schrubber darauf hinwies, dass geschlossen sei. auch von der bedienung hab ich schonmal erfahren müssen, dass sie leider schon geschlossen haben, weil ‘nichts los gewesen sei’ – trotz eigentlicher öffnungszeit! das sollte dringend verbessert werden.

  2. Bertolli ist weniger ein Olivenölhersteller sondern mehr die clevere Masche des Unileverkonzerns, billig hergestellte Produkte mit dreisten Werbelügen teuer zu verkaufen – siehe diverse Nominierungen zum “Windbeutel des Jahres” unter http://www.abgespeist.de
    … aber das spricht nicht gegen das Vecchia Napoli, weil dort mit Sicherheit nicht damit gekocht wird

  3. Na – ob das aussagekräftig ist, wenn die Restaurantleute wissen, das da eine Gruppe Testpersonen kommen? Kann man sowas nicht incognito machen? Wäre meiner Meinung nach aufschlußreicher.
    Und Bertolli is wirklich überteuert, da geb ich KDS recht!

  4. @KDS: Diese von foodwatch kritisierten Soßenprodukte würde ich aber auch von keinem anderen Hersteller kaufen. Sowas würde ich immer selber anrühren. Oder gibt es am Olivenöl von Bertolli auch was zu kritisieren, dass habe ich immer ganz gerne genommen.

  5. Was mich hier ein wenig stört ist die Schlussfolgerung dass das Vecchia teuer wäre.
    Ich sehe das nicht so. Sehr gute, große und reichlich mit lecker Zutaten belegte Pizzen für ca. 7-9 Euro sind vielleicht nicht billig, bestimmt kein Discount (siehe Eva) aber doch durchaus gerechtfertigte Preise.

    Das Herr Launer dieses Urgestein der Neustädter Gastrolandschaft erst heuer wahrnimmt lässt ihn auch nicht gerade im hellsten Licht leuchten.

    Tut mir Leid, aber ich halte dieses Lokal seit Jahren für den besten Italiener des Viertels, aber vielleicht sollte man sowas besser für sich behalten, schließlich erzeugt man sonst auch schnell nen Hype und dann heißt’s Schlange stehen.

  6. Hallo g.kickt,
    Urgestein der Neustädter Gastrolandschaft? Das “Vecchia Napoli” gibt es doch erst seit etwa 15 Jahren. Aber immerhin: 15 Jahre, das hat mich dann auch überrascht. Für mich war es immer der neue Italiener auf der Alaunstraße, den ich mir unbedingt mal ansehen wollte. Nun hat es ja geklappt. Und ja, die Speisen sind leckerer als man es auf den ersten Blick vermuten würde. Aber besser als im “La Casino Rosa” ist es aber keinesfalls. Als teuer würde ich das “Vecchia Napoli” auch nicht bezeichnen.

  7. @Anton: De gustibus non est ddisputandum:-) Stiftung Warentest sagte 2005:”„Sensorisch unausgewogenes Öl. Ohne jegliche Herkunftsangabe.“ Und der letzte Punkt ist auch der Grund, wieso ich es nie probiert habe – ich steh nicht so auf undefinert zusammengeschüttete Produkte…

  8. @Anton: Dann hab ich da irgendwie was falsch verstanden: “Fazit: Schmackhafte, traditionelle italienische Küche zum stolzen Preis.”

    Besser als das “La Casino Rosa” ist’s nicht, dafür aber deutlich günstiger.
    Auf diesen Laden würde dein Fazit besser treffen.

    Übrigens gibt’s im Vecchia auch leckeres “Haus-Olivenöl”, aus der Familienmanufaktur im bella italia. Falls Du Dir mal was gönnen möchtest.

    :-)

Kommentare sind geschlossen.