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Ostergruss von Julia Hartl

Echt 50er

Ein bekannter Dresdner Musiker wies mich kürzlich auf eine Lücke in meiner Friseur-Liste hin. Die “Schnitte” würde noch fehlen. Was im ersten Moment nach der hochdeutschen Variante der Bemme klingen mag, ist ein kleiner und feiner Salon im Hechtviertel auf der Seitenstraße. Die erste Überraschung, statt ner Webseite findet man “Schnitte” bei Myspace, zum Glück auch mit Telefonnummer. Einfach so ein Termin für den nächsten Tag ist zwar nicht drin, nach kurzem gegenseitigen Kalenderabgleich finden wir jedoch eine geeignete Lösung.

Als ich ankomme, steht die Friseurin, Susann heißt sie, wie ich später erfahren soll, sie also steht mit Handschuhen und Haarfarbe an einer Dame und versucht gleichzeitig einem jugendlichen Pärchen, das hektisch mit einem I-Phone herumwedelt, zu erklären, dass sie jetzt keinen Termin aufschreiben kann, da die Hände ja voller Farbe seien. Die beiden verschwinden und deuten an, dass sie wegen eines Termines noch mal anrufen wollen.

Ich nehme Platz und versinke im Wartesessel, finde so Zeit den Raum zu studieren. Herrliche alte Barbier-Stühle stehen vor einem dezenten Spiegel, gegenüber ein altes Küchenbuffet und eine Spielecke für Kinder. Der ganze Salon ist charmant spartanisch eingerichtet. Obwohl wild zusammen gewürfelt, passt irgendwie alles zueinander. Nicht so stylisch wie im Barber-Shop, dafür sicher eine Nummer flippiger. Aus der kleinen Stereo-Anlage dudeln Rock’n’Roll-Klänge der 50er und 60er und die Friseurin könnte mit ihrer Frisur auch in die Zeit passen.

Salon "Schnitte im Hecht"
Salon “Schnitte im Hecht”
Dann bin ich dran. Haare waschen, schnippeln. Währenddessen erzählt sie, dass die Chefin gerade im Babyjahr ist und sie daher den Salon alleine schmeißt und so eben kaum spontane Haarschnitt-Termine zu haben seien. Die Rasiermaschine bleibt fast die ganze Zeit aus, dennoch werden die Haare ordentlich gestutzt.

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Batomae im Blauen Salon

Im Vergleich zu meinem letzten Besuch beim Cutman dauert es hier eine kleine Ewigkeit. “So schnell lass ich Dich hier nicht vom Stuhl”, lacht Susann, “Du willst gut aussehen und ich will Dich mit meinem Stempel in die Welt schicken.” Das klingt plausibel. Mit scharfer Klinge rasiert sie mir den Nacken aus und stutzt noch die Augenbrauen. Zum Schluss zeigt sie mir den Spiegel und stellt die obligatorische Frage nach dem Gel. Ich lehne ab, obwohl mich die klassischen Haarwachs-Dosen schon animieren. Bezahlen muss ich 16 Euro.

Schnitte im Hecht

  • Fazit: Liebevoll eingerichteter Salon, kompetente Haarschneiderin, auch zum Kindermitbringen geeignet. Besser rechtzeitig einen Termin vereinbaren.
  • Schnitte im Hecht, Seitenstraße 3, Telefon: 0351 8797938

13 Kommentare

  1. Pingback: Dresden Neustadt
  2. Gute Friseure erkennt man daran, das sie keinen Rasierapparat benutzen, die ganz guten daran, das sie das Haar mit einem Messer ausdünnen. du scheinst mir auf dem richtigen Weg zu sein ;)

  3. Pingback: Dresden Neustadt
  4. Hallo Salty,

    die Damen bezahlen bei uns zwischen 19,- und 29,- Euro für Waschen-Schneiden-Trocknen, je nach Haarlänge bzw. Zeitaufwand.

    Mit besten Grüßen, Schnitte+ Mitschnitte

  5. Das is echt annehmbar, und das bei so schönen Frisüren… da ruf ich doch demnächst mal an und möchte auch einen Termin. Übrigens noch viel dringender nötig als bei Herrn Launer.

    Danke,viele Grüße

  6. So, jetzt aber – werd mir mal einen Termin holen und schauen obs was wird mit einem vorher-nachher Bild. Ich hoffe aber das ich zumindest das gleiche bezaubernde Lächeln wie Sie Herr Launer hinbekomme. Obwohl – Ihnen steht auch der etwas strenge Blick nach dem Besuch beim Alina Friseur ganz gut.

    Viele Grüße

  7. Ein richtig guter Friseur/in versteht sein Handwerk mit allen Werkzeugen die uns gegeben sind also sehe ich es nicht so das man nur die Schere nehmen muss um gut zu sein .
    Die Kombination macht es aus und was unser Besucher lieber hat . Ich finde es ein wenig engstirnig zu denken wer eine Maschine benutzt kann nicht Haare schneiden somit noch einen schönen Tag

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