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Auf Fotojagd im Studio Lichtbild

"Künstlerisches Handwerk" nennt Kirsten Mann ihre fotografische Arbeit
“Künstlerisches Handwerk” nennt Kirsten Mann ihre fotografische Arbeit

Der Versuch, ein Foto von der Neustädter Fotografin Kirsten Mann zu schießen gleicht einer Schmetterlingsjagd. Von Ort zu Ort flattert das zierliche Persönchen. Kein Wunder, ihr Platz ist ja für gewöhnlich hinter der Linse. “Etwas mit Menschen machen”, war seit früher Kindheit Kirsten Manns Wunsch. Diesen erfüllte sie sich mit ihrem Fotoatelier “Lichtbild” auf der Görlitzer Straße.

Während ihrer Anstellung als Fotografin wurde Kirsten Mann gescholten. Sie knipste zu viele Bewerbungsfotos von den Kunden. Zu viel Materialverbrauch. Aber Frau Mann wollte eben keine normierten Ablichtungen.  “Zu dieser Zeit entschied der Fotograf über die ‘beste’ Aufnahme”, erzählt sie. “Manche Kunden sagten: ‘Das bin ich nicht!’ Die haben sich wirklich nicht erkannt.”

Das wollte sie anders machen. Ihre Kunden sollten sich selbst wiederfinden, sie sollten auswählen dürfen. Bei biometrischen Passbildern drückt Frau Mann schon mal häufiger auf den Auslöser und liefert ein unerwartetes Lach-Bild gleich mit. “Da entstehen spontan so schöne Aufnahmen, die die Kunden gleich dazu kaufen.” Bei der Bildkomposition von Portraits holt sich Kirsten Mann Inspirationenvon einer befreundeten Kunstwissenschaftlerin, Accessoires leiht sie sich im Antik- und Trödelladen in der Kunsthofpassage aus. Um die Ecke ist gleich das El Cubanito. “Ein Caipi bei der Abendsession hat manchmal schon geholfen”, sagt sie und zwinkert.

Ihre Selbständigkeit mit dem  Fotoatelier “Lichtbild” begann sie 1998 auf der Alaunstraße, im heutigen Lady Yule. Die zahlreichen Vernissagen, die dort stattfanden, sind noch auf ihrer Website verzeichnet. Vorher genoss Kirsten Mann, “eine Spitzenausbildung” beim Dienstleistungsbetrieb Dresden. “Wir mussten nicht wie andere Lehrlinge nebenbei schon im Geschäft mitarbeiten, sondern konnten uns voll auf das Handwerk konzentrieren”, erinnert sie sich. Anschließend arbeitete sie in unterschiedlichen Filialen (Leipziger und Sebnitzer Straße) und fand schließlich von 1991 bis 1994 ein Plätzchen bei Foto Schubert auf der Glacisstraße.

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“Ich besuchte dann meinen ersten Webdesign-Kurs”, sagt Kirsten Mann und die Augen leuchten. “Ich erkannte die Vorteile der digitalen und die neuen Möglichkeiten der analogen Fotografie. Eine Meister-Urkunde habe ich und verschiedene Zertifikate für Besuche von Workshops. Die könnte man hinhängen, aber ich bin da nicht so.”

Lieber sollen ihre Bilder für sie sprechen. An jedem hängt eine Geschichte. Zum Beispiel erinnert sich Frau Mann noch an den nomadischen Herrn Schmitz, der beim Zirkus arbeitete und regelmäßig mit seinem Hund vorbei kam. “Der war nicht nur Porträtfotokunde, sonder auch bisher mein bester Galeriekäufer”, erzählt Frau Mann. Er erwarb Landschaftsfotografien, Bäume, Sonnen­­­untergänge. Und es gab den viertelbekannten Postkartenverschenker oder Frau Thüre, die ihre Katzen fotografieren ließ und das erworbene Bild in eine Dankeskarte an Frau Mann klebte.

“Ich freue mich über viele Erfolgsmeldungen von Bewerbungsfoto-Kunden und die guten Rückmeldungen bei Familienbildern und Hochzeitsfotos. Und über die immer wieder anders schönen Schwangerschaftsfotos. Was mich auszeichnet? Besonderes Eingehen auf ganz individuelle Wünsche und mein Streben nach perfekter Qualität vielleicht?”

Bevor ich Frau Mann zum Foto bitten kann, hüpft sie davon und kehrt mit einer großen Glasdose zurück. “Ich brauche erst einmal ein Amarettini!” Ein braver Passbildkunde sitzt schon und wartet. Ich knusper mein Amarettini und überlasse Frau Mann, der menschenverliebten Zauberin, ihren Platz hinter der Linse.

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Lichtbild Fotoatelier Kirsten Mann

Nachtrag

  • Das Lichtbildatelier ist in das Zentralwerk nach Pieschen umgezogen. Riesaer Straße 32, 01172 Dresden

6 Kommentare

  1. Ich habe letztens hier auch sehr schöne Bewerbungsfotos machen lassen und nach 4 Bewerbungen bereits 2 Einladungen zu Vorstellungsgesprächen bekommen ;) Ich kann Frau Mann also nur empfehlen :D

  2. Frau Mann hat mich – ich mein es war letztes oder vorletztes Jahr – sehr gekonnt auf Passfotos eingefangen. Stellte jetzt mit Betrübnis fest, dass es das Lädelchen nicht mehr gibt. Hattet Ihr das berichtet? Seid wann ist sie schon nicht mehr da?

  3. Hallo Isolde, das Lichtbildstudio hatte im Juni 2018 geschlossen. Frau Mann findest Du jetzt im Zentralwerk an der Riesaer Straße. Ich hab das mal oben ergänzt.

  4. Vielen, vielen Dank für die Recherche! Werde sehen, wie man sie dort erreicht. Zu Deinem Nachtrag: Striesen war sicher ein Verschreiber. Herzliche Grüße!

Kommentare sind geschlossen.