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Tripkid am 26. April im Puschkin Dresden

Von roten Nasen und Narrenkappen

Die bunt geschmückte Meute tobt. Polonäse. Aus einzelnen gelangweilten Tänzern wird eine hopsende und kichernde Kette. Der Moderator legt noch einen drauf: „Und jetzt greifen wir unserem Vordermann an die Nase“, ruft er in die Runde und alle machen mit. „Na los, macht doch auch mal mit, was seid ihr für ein lahmer Haufen.“ Derart vom Geschehen abgelenkt wende ich mich dem Ursprung des kritischen Ausrufes zu und staune. Der Riese neben mir schmettert seine Hände ineinander. Klatsch. Klatsch.

„Na, was ist los, kein Mumm, oder was?“ Hätte ich bloß nicht zu ihm geguckt. Jetzt stammele ich einige Entschuldigungen, irgend etwas in der Art von „noch nicht genug getrunken“ oder „die Musik ist nicht mein Fall“. Schnell greife ich zu meinem Bier und proste dem Riesen zu. Hobser heißt er und wohnt schon immer in der Neustadt und sein T-Shirt ist türkis mit Brusttasche, doch das stört mich nun schon nicht mehr. Wir versinken in einer Diskussion über die gute alte Zeit, als es noch so tolle Kneipen gab. Goldquelle, Konzertklause, Goldenes Hufeisen, da kennt sich Hobser aus.

Inzwischen ist die Stimmung im Saale weiter gestiegen. Mein lahmer Haufen, wie Hobser so richtig erkannt hat, sitzt zwar immer noch rum, doch der Rest der Kneipe ist voll dabei, laut werden die Hits von Roland Kaiser und Roy Black mitgesungen. Wir sind als Gruppe hier eingefallen, denn wo bekommt man an einem Sonnabend mit zehn Leuten schon noch Platz. Hier, im Trio, auf der Königsbrücker Straße ist das kein Problem. Die beiden DJ´s sehen aus wie Zwillinge, beide mit gelocktem Haar vorne kurz und hinten lang, einer legt die Scheiben, der andere klopft die Sprüche. „In einer Viertelstunde ist es soweit, dann wird das schönste Kostüm gewählt.“

Ich bin gespannt: Zur Auswahl stehen zwei Nonnen, Star-Wars-Krieger, ein Mönch und etliche undefinierbare Kostüme. Nach einer kleinen Weile mit viel Oh und Ah, sind die Plätze vergeben, der Krieger hat gewonnen. Gerechte Belohnung für einen Abend schwitzen unter der Gummi-Maske. Pippi Langstrumpf, die eigentlich Katrin heißt und hier bedient, schlängelt sich durch die Massen und verteilt grünen Schnaps. Ich stoße noch schnell mit Hobser an und muss dann schnell verschwinden.

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Anmerkung 2006

Das Trio gibt es schon lange nicht mehr. Zwischenzeitlich war hier eine Kneipe mit dem Namen “Großer Elefant” eingezogen, derzeit befindet sich an dieser Adresse das “Spiderwwweb”.

Anmerkung 2013

Auch das “Spiderwwweb” ist nun schon lange weg, jetzt ist an der Adresse ein Laden zum “Wohlergehen” beheimatet.

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