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Senfei in der Kirche

Leckeres Senfeierragout mit Joghurt
Leckeres Senfeierragout mit Joghurt
In der Dreikönigskirche an der Hauptstraße versteckt sich im Zwischengeschoss eine scchnuckelige, aber gar nicht so kleine Kantine. Also schnappe ich mir einen Bekannten, schwinge mich aufs Radel und dringe in die Innere Neustadt ein.

Wir lassen den prachtvollen und geschichtsträchtigen Kirchenraum links liegen, erklimmen die Treppe und schnuppern im Obergeschoss erstklassigen Kantinengeruch. Vor unseren Augen macht sich ein mittelgroßer Saal breit. An den Tischen sollen bis zu 100 Besucher Platz finden. Ein Schlenker um die Ecke und wir stehen vor der Ausgabestelle. Heute steht auf der Karte: Senfeierragout mit Kartoffeln oder Grießbrei mit Pflaumenragout. Ganz schön viel Ragout, na, wenn es Appetit macht. Wir entscheiden uns beide für die Eier. Derlei habe ich schon in der Klara und im Soulfoodsisters verzehrt, ob die Kirchenkantine da mithalten kann?

Blick in die Küche
Blick in die Küche
Unsere Teller sind gut gefüllt, als Dreingabe nehmen wir einen Joghurt und ein Wässerchen. Platz finden wir auch, wir sind schon zeitig da, minütlich wird es voller. Bei Eiern in Senfsoße packt mich immer die Erinnerung an Schulspeisungszeiten in den 80ern. Damals habe ich die Kartoffeln immer dreimal umgedreht und erstmal alle schwarzen Stellen und Mehlecken abgeschnitten. Ganz kurz ertappe ich mich heute auch dabei, wie ich mit den Kartoffeln herumspiele, aber da ist nix, die sind prima. Und schmecken auch ordentlich: gut gekocht. Das Senfeierragout überzeugt auch – vor allem wegen des eingestreuten Salates und der Petersilie. Dank Nachtischjoghurt bin ich prima satt und fühle mich gut verköstigt. Und mit fünf Euro ist der Mittagstisch auch gut kalkuliert, zumal es an anderem Tagen zum gleichen Preis auch schon mal Rinderbraten oder Lachsfilet gibt.

    Infos und Öffnungszeiten

  • Fazit: Leckere, preiswerte Küche, gehobenes Kantinen-Feeling (fast so schön wie einst in der Post). Mittagstisch für 5,- Euro.
  • Kantine in der Dreikönigskirche, Hauptstraße 23, 01097 Dresden, Montag bis Freitag von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr

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22 Kommentare

  1. wer will das wissen? Mich würde z.B. interessieren: Stammen die Eier von glücklichen Freilandhühnern, welche schon einmal einen Fuchs gesehen haben? Stammen die Kartoffeln aus der Region, oder haben die schon aus dem LKW die halbe Republik gesehen? Kann ich dort auch als Atheist Mittagessen, oder vergeht mir dort eher der Appetit. Bitte um tiefgründigere Recherche. Oder ist das hier eine “Werbeplattform”? Ich esse Eier aber gerne. Mache Eier…

  2. ach. was vergessen. Bekommen die Angestellten den Mindestlohn? oder hat deren Arbeitgeber eine “kreative Lösung” gefunden, daß zu vermeiden?

  3. Mein lieber Nachbar, was ist das denn? Kirchenbashing mitten in der Nacht?

    Ob Ihnen dort der Appetit vergeht, wird an Ihnen liegen – das Essen ist jedenfalls sehr, sehr gut (wie ich auch schon zu verschiedenen Anlässen feststellen konnte, als das HdK das Catering gemacht hat).

    “So gehe hin und iß dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut” (Pred. 9,7.); daher: Mahlzeit!

    Aber man beachte: “Was zum Munde eingeht, das verunreinigt den Menschen nicht; sondern was zum Munde ausgeht, das verunreingt den Menschen.” (Mt 15,11)

  4. Gut. Eine Frage beantwortet. Wenn mir der Herr Martin Luther oder ähnliche Konsorten dort begegnen können siehts eher schlecht aus mit dem Appetit. Aber dafür stellt sich ein neue Frage: Was bitte ist “Kirchenbashing” und wie macht man das?

  5. Mein lieber Martin Luther, (bereits bei dem gewählten Pseudonym komme ich ganz arg ins grübeln … um es mal ganz vorsichtig auszudrücken)
    Bibelzitate kurz nach dem Frühstück (zum Glück bleibt selbiges wo es hin gehört ;-) )?
    Schade dass keine Antworten auf die Fragen gegeben wurden (hätte mich auch interessiert) … kommt da noch etwas an Information?

  6. Liebe Lucy,

    wenn Sie und der Nachbar gewillt sind, wie Erwachsene zu kommunizieren, bekommen Sie vielleicht eine Antwort.

    Aber danke für die postings.

  7. Es gibt keine Einlasskontrolle, bei der man seinen Taufschein vorweisen muss. Wer es allerdings nicht erträgt, auch nur einen Fuß in ein Kirchengebäude zu setzen, und mit christlicher Kunst und Symbolik konfrontiert zu werden (auch wenn es sehr dezent ist), wird sich hier wahrscheinlich nicht wohl fühlen.

    Komisch nur, dass bei den anderen Restauranttests die Herkunft der Zutaten offenbar weniger von Bedeutung war… Diese Fragen muss man dann schon selber an diejenigen richten, die sie beantworten können.

  8. Danke für den Tipp, zumal ich, trotz als Atheistin, sehr gern in dem schlichten und mit dem Naturstein-Altar wunderbar ausgestatteten Kirchenraum nicht nur zu Konzerten verweile. Eines meiner Patenmädchen spielte sogar den Sankt Martin und auch wenn mir die Christen wegen der Gott-Gläubigkeit zuweilen wie Aliens vorkommen, bemerke ich bei den mir bekannten Gläubigen generell einen offeneren, gebildeten lebens-und geisteswitzigeren Charme, als bei den Durchschnitts-Sachsen-Atheisten. Leider scheint ja sogar bei diesem ganz profanen Bericht wieder einmal “Niveau-Limbo” unverzichtbar.
    “So speiset und labet euch und schont die Galle vor Unmut” Quelle: freigeistiger Hausslogan

  9. Hallo Nachbar, ich wurde nicht nach meiner Religion gefragt, allerdings ist die Kirche als Haus Gottes durchaus zu erkennen. Bezüglich der Investigativ-Recherche zu Mindestlohn und Herkunft der Speisen muss ich leider darauf verweisen, dass die Redaktion dieses kostenlosen Online-Magazins nicht über die zeitlichen Mittel verfügt, das zu stemmen.

  10. Haben wir in Dresden derzeit nicht genügend Probleme mit Ausgrenzung und Vorurteilen?

    Lieber Herr Nachbar, Sie dürfen um Gottes Willen gern Atheist sein. Das hält ER aus.
    Aber Ihre Menschenfeindlichkeit finde ich erschreckend. Die macht mir Angst!

    @Lucy: Sind diese Sprüche – die nicht mal irgendeinen religiösen Hintergund aufweisen – schlecht, nur weil sie in der Bibel stehen? Ziemlich ideologisch…

  11. @Ecki: Ausgrenzung? Selbst wenn ich die Beiträge des Nachbarn und von Lucy auf mich beziehen würde, fühlte ich mich nicht ausgegrenzt, warum auch? Ich bin mir auch nicht sicher, ob man hinter jedem unüberlegten Satz – gerade in diesen Tagen – gleich Menschenfeindlichkeit vermuten bzw. aus diesen heraus lesen sollte.

    Aus diesen Sätzen könnte man genauso gut Unzufriedenheit, Frust und Suche heraus lesen: Suche nach echter Orientierung, wahren Werten und etwas, woran man sich festhalten kann, wenn das Leben aus den Fugen gerät (wie es uns allen immer mal wieder passiert). Dass es Menschen gibt, die so etwas haben (sei es Christentum, Islam, Buddhismus oder sonstwas), kann Angst machen.

    Und im Grunde werden wir doch nur von den Menschen angefeindet, die das nicht haben (aber uns immer erzählen wollen, sie hätten das, weil…)

    Und wenn der werte Nachbar “schlechten Appetit” hat, umso besser. Dann bleibt mehr für andere :-)

    Und für die inhaltlichen Fragen zu Freilandhühnern, -eiern und -haltung bekommt man beim Haus der Kirche und seinem Direktor sicher Auskunft.

    “…trink deinen Wein mit gutem Mut” – das mache ich jetzt.

  12. @Martin Luther: “…oder ähnliche Konsorten…” halte ich schon für ziemlich despektierlich. Ich finde diesen derzeitigen Umgang und Geist einfach ungut – aus Frust usw. andere herabzuwürdigen. Oder sind wir bereits alle so abgebrüht, dass uns das nicht mehr stört und wir Derartiges für normal, also innerhalb einer “Norm”, halten?
    Lieber Martin Luther, schön, dass Du Dich nicht persönlich ausgegrenzt fühlst. Dieser Stil geht m.E. trotzdem nicht.

  13. Anton, vielen Dank für den Beitrag. Es ist doch erstaunlich, dass die Dresdner an allem etwas herumzumeckern haben, sogar an einem Artikel über Senfeier, ich glaubs nicht.

    Übrigens gab es neulich n der Firmenkantine Senfeier, zwei Stück.
    Eine Kollegin hatte nicht so großen Hunger und fragte den Kollegen neben ihr: “Darf ich Ihnen ein Ei abtreten?”

    Auweia, das ist jetzt bestimmt wieder sexistisch, oder?

  14. @Ecki: Da ist insgesamt was dran.

    Ich überlege jetzt gerade, wie oft es mir passiert (ist), dass ich einen solchen Umgangston an den Tag lege bzw. gelegt habe. Wenn auch in anderen Zusammenhängen und nicht mit der Intention, den anderen herabzuwürdigen, sondern aus der Emotion heraus – unüberlegt eben.

    Was die Konsorten betrifft: lat. consors = Teilhaber, Gefährte (auch Bruder bzw. Schwester) – ist also gar nicht so falsch.

    Ja, ich weiß: man kann sich die Dinge auch schön reden und wir müssen uns selbst fragen, ob solche Umgangsweisen die Norm werden bzw. sein sollen. Den Gedanken nehme ich jetzt mal mit und versuche an der Stelle erstmal selbst erwachsen zu werden…

  15. Hallo Nachbar, ich bin einer der Konsorten ( Koch in der Dreikönigskirche) für die Sie sich neben den glücklichen Hühnern so herzergreifend interessieren. Erstens kommen die Eier aus Grossenhain, ob die Hühner dort glücklich sind kann ich nicht beurteilen da ich noch nicht vor Ort war. Zweitens gilt der Mindestlohn Republikweit und wie Sie wissen sollten gilt dieser sogar für Durchreisende LKW Fahrer. Unsere Kartoffeln kommen aus der Region wenn Sie es über sich bringen Thüringen mit einzubeziehen. Leider hat die Neustadt noch keinen geeigneten Kartoffelacker, bitte informieren Sie uns doch wenn es soweit ist. Leider können wir bei einem Pauschalpreis von 5 Euro nicht regelmäßig feinste Bioware anbieten, aber dafür gibt es ja auch noch den heimischen Herd. Übrigens : Sie machen selbst Eier? Wie geht das denn? Viele Grüße von einem Atheisten der sich auch unter freundlichen Christen oder wem auch sonst recht wohl fühlt!

  16. Ein geeigneter Neustädter Kartoffelacker liegt westlich vom Alaunplatz!
    Und Hühner kriegen wir da auch noch glücklich…

  17. Na siehste Ecki, der Herr Luther is doch ganz vernünftig, der Koch is cool und den Nachbar möchte ich ni als Nachbar haben…

  18. Als recht regelmäßiger Besucher möchte ich noch ergänzen, dass das Angebot – anders als es die kantinentypischen Senfeier nahelegen – äußerst originell und abwechslungsreich ist.

    Nachbar und Lucy tuen mir ja leid. Wenn ihnen schon bei einem Hauch Luther der Appetit vergeht. Und dann müssen sie 20% Christen in Sachsen ertragen. Wo bei anderen, ebenso untoleranten Mitbürgern schon bei 0,2% das Ende der Tolerierbarkeit erreicht ist. Da haben die “Patriotischen Sachsen gegen die Christianisierung des Abendlandes” PDFDCDA vor knapp 1000 Jahren ganz schön versagt. Lag vielleicht am doofen Akronym.

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