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Benita Horst – FDP

Benita Horst am Neustädter Markt mit "Goldenem Reiter"
Benita Horst am Neustädter Markt mit “Goldenem Reiter”
Sie ist inzwischen wahrscheinlich die bekannteste Kandidatin der Neustadt. Mit ihrem Plakat auf dem nur schlicht „Horst“ steht, hat sie es in die überregionale Berichterstattung geschafft. Ich treffe Benita Horst vor dem Schwarzmarktcafé auf der Hauptstraße, hier ist ihr Lebensmittelpunkt, sie wohnt um die Ecke und trifft sich gern in dem Café. Benita Horst ist eine Kämpferin. Im Ortsbeirat Neustadt, dem sie seit 2008 angehört, ist sie oft die Einzige, die der dortigen rot-rot-grünen Mehrheit ihre Stimme entgegenhält.

Die Wirtschaftsingenieurin arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im sächsischen Landtag. Als Mutter zweier Kinder engagiert sie sich vor allem für Bildungspolitik. Eine neue Grundschule für die Neustadt wäre wichtig, sagt die 35-Jährige. Den Stadtteil liebt sie, weil er so vielfältig ist, die Neustädter so aufgeschlossen sind, weil es so grün ist und der Fluss gleich in der Nähe. Hier lässt es sich wunderbar gut leben.

In den vergangenen Wochen und Monaten gab es in der Neustadt immer wieder Raubüberfälle, was könnte man Ihrer Meinung nach tun?
Grundsätzlich gibt es da nur eine Variante, dass ist die Präsenz der Polizei zu erhöhen. Was anderes sehe ich da nicht. Dafür muss die Stadt mit den Polizeirevieren hier vor Ort die Sache angehen. Eine Bürgerwehr wäre keine Lösung, die Verantwortung liegt bei der Polizei, sich darum zu kümmern.

Ordnung und Sauberkeit auf dem Alaunplatz, was ist Ihr Konzept?
Die zusätzlichen Mülltonnen sind ein guter Schritt, die werden gut genutzt. Ich finde den unkomplizierten Weg mit diesen großen Tonnen gut. Dieses Modell sollte auch auf die Elbwiesen ausgedehnt werden. Alle kümmern sich um den Alaunpark, der sieht wirklich in den Sommermonaten alles andere als toll aus, aber die Elbwiesen sehen leider auch nicht besser aus. Die Leute bringen den Müll zu den wenigen Tonnen. Dann türmt sich der Müll, wenn ein Windstoß kommt, verteilt sich das wieder. Ich glaube, dass bei vielen die Bereitschaft da ist, ihren Müll zur Mülltonne zu tragen, wenn denn auch dort ausreichend Kapazität ist. Vielleicht muss man an manchen Stellen auch weiter gehen, als nur täglich zu leeren.

Die Hauptstraße und Umgebung ist ihr Lebensmittelpunkt.
Die Hauptstraße und Umgebung ist ihr Lebensmittelpunkt.
Wie sollte Ihrer Meinung nach die Königsbrücker Straße ausgebaut werden?
Ich bin mit der beschlossenen Variante zufrieden und begrüße das auch ausdrücklich, dass es jetzt eine Einigung geben hat. Als Neustädterin kann ich damit gut leben, es gab vorher Varianten, die definitiv eine größere einschneidende Wirkung hatten. Ich sehe die Kritik, dass diese Variante den Stadtteil trennt, gar nicht. Es sind neue Querungen geplant. Zum Beispiel auf Höhe der Sparkasse soll noch eine zusätzliche Fußgängerampel installiert werden. Der aktuelle Zustand ist ja so nicht mehr hinnehmbar. Alle werden von der aktuellen Variante profitieren. Fußwege werden gemacht, Radfahrer bekommen einen extra Streifen, bis jetzt haben die ja gar nichts. Der ÖPNV wird schneller und dass auch der Autofahrer davon profitiert, dass sollte beim Ausbau einer Straße eben auch so sein.

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An der Leipziger Straße soll ein Kaufhaus gebaut werden, wie ist Ihre Meinung dazu?
Ich unterstütze die Globus-Ansiedlung auf dem Gelände des alten Leipziger Bahnhofs. Das Gutachten hat ergeben, der Kleinhändler wird nur marginal davon betroffen sein. Gerade die Kleinhändler profitieren ja von ihrer Kundschaft im Ortsteil, die auch die Wege zu Fuß erledigen. Der Globus-Markt wird ein Markt sein, den man mit dem Auto anfährt. Wir müssen darauf achten, dass der Investor die Straßenbahnhaltestelle ausbaut, dass er die Eisenbahnstraße ausbaut und den Kreuzungsbereich vergrößert, um die Verkehrsflüsse zu realisieren. Der Investor will die denkmalgeschützte Substanz erhalten und die Bahnbögen öffnen.

Mietentwicklung in der Dresdner Neustadt, sollte man die bremsen oder dem freien Markt überlassen?
Das ist eine grundsätzliche Entwicklung, die nicht nur auf die Neustadt bezogen ist, die gilt für ganz Dresden. Das ist zum Teil der normalen Wohnentwicklung geschuldet. Dresden ist eine begehrte Stadt und die Nachfrage recht hoch. Die Stadt wächst immer weiter. Man sollte vielleicht der Gentrifizierung entgegenwirken, in dem man Räume für Kultur schafft. So zum Beispiel bei der Alten Feuerwache, dort hat sich die FDP im Hintergrund immer stark gemacht. Mit Mirko Sennewald haben wir dort einen der wesentlichen Akteure. Ich sehe nicht die dringende Notwendigkeit, dass die Stadt was beim Thema Mietpreisentwicklung tun müsste. Was die Stadt tun könnte, wäre Wohnungsgenossenschaften beim Grundstücksverkauf besonders zu berücksichtigen. Allerdings sind wir klar gegen ein neues kommunales Wohnungsbauprogramm und eine städtische Wohnungsbaugesellschaft.

    Frau Horst, vielen Dank für das Gespräch.
Das Gespräch fand vorm Schwarzmarktcafé statt.
Das Gespräch fand vorm Schwarzmarktcafé statt.

23 Kommentare

  1. Anton, auch wenn heute Sonntag ist: Schmeiß mal die Rechtschreibfehler raus. Bitte. Danke.

  2. der ÖVNV wird so nicht schneller- wenn weiter die Autos auf dem Gleis stehen können und Linksabbieger das Gleis blockieren können. :-(

  3. die Fußwege sind doch recht in Ordnung- wegen der Fußwege muss sicher nicht saniert werden!!!

  4. Frau Horst verdient sicher genügend Geld- so dass ihr die Miethöhen anscheinend egal sind.

    Sie will mehr Raum für Kultur schaffen: soll doch auch ganz viel Kultur auf dem Globusareal entstehen und gegenüber der Freiraum am Hafen für Kultur erhalten bleiben.

    Nur auf Mirko Sennewald kann sich da die FDP nicht verlassen und ausruhen!!! Außer ihm gibts bestimmt noch mehr Akteure in den anderen Partein. ;-)

  5. wie sieht die FDP die Umgestaltung des Scheunevorplatzes? Schon wieder nach 4-5 Jahren umzubauen und was soll der Asphalt auf dem Fußgängerbereich- Platz?
    :-`

  6. Horst nervt! Was soll das eigentlich für ein schlechter Witz sein, mit diesem Plakat “Horst”?
    Hoffen die auf lauter orientierungslose, die dann vor dem Stimmzettel stehen und Horst ankreuzen, weil die das so lustig finden? Wenn die FDP das als Trumpf versteht Stimmen zu fangen, sagt das viel über Ihre Ideale aus… Keine

  7. schuster…äh… horst, bleib bei deinen leisten! ich verstehe partout nicht, wozu jetzt stadtrat – es hat ja nicht mal im ortsbeirat gereicht, hinten und vorne nicht. hoffentlich verwechselt es niemand mit Die Partei. ach, ich hab ja schon gewählt, und da erfuhr ich vom längst abgelaufenen perso – ich war quasi als ungültiger EU-bürger am start, ging aber trotzdem. das gutsituierte ältere pärchen vor mir wollte die REPs wählen, fanden die nicht auf der liste und wählten dann afdp – eins von beiden. na geil, dachte ich. vielleicht sollte man das mit der demokratie nochmal überdenken. da bietet sich doch als weiterentwicklung der den pöbel überfordernden demokratie zB die monarchie der vernunft an. dieses allgemeine wahlrecht für jedermann/-frau ist doch echt ne krasse beleidigung für alle auch nur halbwegs informierten bzw. politisierten bürger. keen wunder, dass nüscht vorangeht.

  8. @ Oli: Für ihren Nachnamen kann die gute Frau ja nix… Das Ding mit den Plakaten ist darauf zurückzuführen, dass die FDP eben mit dem Nachnamen ALL ihrer Kandidaten werben wollte – und eben ein das Horst-Ding bei rauskam…

    Zum Thema: Witzig, wenn eine CDU-Frau mehr Polizei fordert. Ihre Partei hat in den letzten Jahren ja erst für die heutige Personal-Situation gesorgt…

  9. Mist: Revidire – das mit dem CDU-Ding gehört natürlich zum CDU-Mann. Aber die FDP war ja mit in der Regierung, also ist es sooo falsch nicht ;)

  10. @nepumuk: gut das du nichts zu entscheiden hast. Leuten das Wahlrecht absprechen ist schon unterste Schublade …. Frei nach dem Motto Meinung sagen ja, aber nur wenn es meiner entspricht.

  11. @dom: haste wohl alles falsch verstanden – aber das ist egal.
    ich entscheide derweil fröhlich weiter.

  12. “Das Gutachten hat ergeben, der Kleinhändler wird nur marginal davon betroffen sein.”
    Geiles Gutachten!
    Gibt’s dazu Zahlen? Umsatzeinbruch von 5% beim Optiker, 7,6% beim Fleischer oder so?
    Oder is marginal hierzu ausreichend?

    Meine Güte Frau Ingenieurin, ich kotz’ gleich ob soviel Klientelpolitik.

    Wie groß war denn die Wahlkampfspende des INVESTORS?

    “Beschlossene Variante” is auch geil!

    Besser Horst macht auf Vollzeitmammi, ich glaub’ das macht mehr Sinn.

    “Zum Teil, vielleicht, wahrscheinlich”…Scheußlich!

    “Radfahrer bekommen einen extra Streifen, bis jetzt haben DIE ja gar nichts.”
    -> @Horst: Die und Der stehen im Stall und machen Muh!
    Wir haben: Dynamik, Freiheit, Kommunikation (Lächeln und so)…
    Ihr (Autospacken) seid: im abgeschotteten Blechkäfig, unflexibel und kanalisiert, kommuniziert höchstens über Hupen und Schimpfen, habt miese Radiobeschallung und verpestet UNSERE Luft.
    IRRE. Echt!

  13. Unglaubliches “ich will so bleiben, wie ich bin” Geplapper! Zitat … Gentrifizierung entgegenwirken, in dem man Räume für Kultur schafft.” Die Frage lautet, ist das noch Satire oder schon Zynismus? So funktioniert doch Gentrifizierung!? Es kommt halt darauf an, das kulturelle Angebot entsprechend der gewünschten Klientel anzupassen, der Rest kommt von allein.

    Hahaha, jetzt sehe ich sie immer deutlicher, da kreisen ja auch schon die dazugehörigen das Bild abrundenden Geier, und da bin mir beinahe sicher, die beziehen gerade ihr neues Heim.
    Es bleibt halt die Lobbyistenpartei der Besserverdienenden. ;D

  14. ….oooar neeee … ich hab mich schon so auf die Bürgerwehr gefreut… die wäre vll auch ein gutes Mittel gegen die Gentrifizierung gewesen.. so ein Mob mit Fackeln und Heugabeln hilft bestimmt auch gegen Yuppies

  15. “Das ist eine grundsätzliche Entwicklung, die nicht nur auf die Neustadt bezogen ist, die gilt für ganz Dresden. Das ist zum Teil der normalen Wohnentwicklung geschuldet. Dresden ist eine begehrte Stadt und die Nachfrage recht hoch.”

    Der Satz ist jedoch unverschämt! (Hätte ich beinahe vergessen)
    Sozialen Wohnungsbau will sie nicht, Unternehmen nach Dresden holen schon (die natürlich oft Leute mitbringen), auch mit Unis und Hochschulen wollen sie glänzen, wo die Studis wohnen sollen und wie das zulasten der “Eingeborenen” geht, eben weil dadurch eine gegebene Verdrängungswelle mittels Aufwertung durch Luxussanierung (was hier auch schon begonnen hat) zusätzlich noch verschärft wird, da man ja des Weiteren Hunderte erst in den 70iger Jahren gebaute Plattenbauwohnungen unter fadenscheiniger Begründung weggerissen hat.
    Für die FDP, alles ganz normal, das ist der nötige “Fortschritt” für immerwährendes geheiliges Wirtschaftswachstum, was zählen da schon soziale Strukturen, Werte und Gerechtigkeitsempfinden des gemeinen Pöbels, stimmt`s FDP?

  16. in Dresden hängen echt “tolle” Wahlplakate der FDP:

    “Ja zu Globus! Ja zur Hafencity!”

    und ganz großes Kino war

    “Die Autofahrerpartei”
    oder so ähnlich, der genaue Wortlaut ist mir entfallen (scheinbar habe ich zu stark mit dem Kopf geschüttelt)…

  17. @anni: unsere Meinung zum Scheunevorplatz kennst Du und die aufmerksamen Leser des Blogs auch: keine Verpostplatzung und eine authentische Gestaltung! Ob das gelingt, ist natürlich offen, das weißt Du ja auch. Es ist echt nicht so leicht, die Verwaltung von ihren Plänen abzubringen und vom Bedarf der Bevölkerung zu überzeugen. Mir ist das ehrlich merkwürdig: erst werden Bürgerwerkstätten durchgeführt, dann wird weitgehend alles vom Tisch gewischt und am Ende sieht’s aus wie’s aussieht… Entschieden wird’s letztlich vom Stadtrat, darum geht es (auch) bei der Wahl. Dennoch finde ich, dass die Verwaltung an diesem Punkt zu weit an den Menschen vorbeiarbeitet, Wahl hin oder her. Wir sollten vor allem NACH der Wahl die Planungen im Auge behalten und uns zusammen stark machen. Danke Dir auch für Dein Engagement, find ich sehr hilfreich und wichtig!

    Beim Globus sollen übrigens tatsächlich kreativwirtschaftliche Räume entstehen, gugg Dir die Pläne mal genauer an. Trotzdem hab ich bissel Bauchschmerzen mit dem Projekt und werde weiter vor Ort einkaufen. Heute wie damals gilt: wir können auch mit den Füßen abstimmen ;-)

  18. Zu den Raubüberfallen hat sie zwar mit der Lösung juristisch recht aber wer will an jeder Ecke ne Uniform in der Neustadt sehen, wer kann die denn bezahlen und wenn 2 an der einen Ecke stehen, gibt es die Probleme halt an der anderen Ecke. Meiner Meinung noch weder Ahnung vom Problem, noch von den Lösungen!

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