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Königsbrücker im Kulturrathaus

Gestern Abend hatte der erste Bürgermeister, Dirk Hilbert (FDP), zur Bürgerversammlung geladen. Vorgestellt wurde die „Variante 6“. Nach einer kurzen Einführung übergab Hilbert dem Straßenbauamtschef Reinhard Koettnitz das Wort. Der erläuterte noch einmal die letzten Varianten. Die 2006 beschlossene Stadtratsvariante (Variante 4), die durchgängig vierspurige Variante 5 und die neue leicht modifizierte Stadtratsvariante. Für Variante 6 und 4 könnte schon 2014 Baubeginn sein, die Variante 5 würde noch mindestens anderthalb Jahre länger dauern, erläuterte Köttnitz.

Danach wurde die Fragerunde eingeleitet. Der für mich wichtigste Teil war die Frage der Genehmigungs- und Förderfähigkeit. Zu diesem Zweck stellt Hilbert den Rechtsanwalt Robert Matthes vor, der sich mit dieser Frage beschäftigt hat. Im Wesentlichen fasste er die Rechtslage so zusammen. Um Fördermittel zu bekommen, muss es für alle Verkehrsteilnehmer schneller auf der Königsbrücker gehen und die Straße dürfte nicht zurück gebaut werden. Eben auf jenen Rückbau zielt die FDP ab (Neustadt-Geflüster vom 7. Juli 2011). Allerdings könne derzeit beim besten Willen nicht von einer vierspurigen Straße gesprochen werden, so Anwalt Matthes. Er geht jedenfalls davon aus, dass sowohl Variante 4 als auch Variante 6 genehmigungs- und förderfähig seien. Bürgermeister Hilbert ergänzte, dass es dennoch auf den Ermessenspielraum des Zuwendungsgebers, sprich den Freistataat Sachsen mit Wirtschafstminister Sven Morlock (FDP), ankomme.

Auf den Vorschlag einer Sanierung im Bestand reagierte Bauamtschef Köttnitz unwirsch. Der Gleisabstand müsse angepasst werden, Fahrbahnen müssten eine Mindestbreite haben und ohne Radwege gehe es auch nicht – und dann sei man schon fast bei der Variante 4. Außerdem könne man nicht einfach auf das Pflaster Asphalt kippen, die Straße müsst richtig gemacht werden. Alles andere sei gar nicht förderfähig.

Im Publikum befand sich auch DVB-Chef Reiner Zieschank, der erklärte, dass in diesem Jahr schon wieder zwei notdürftige Reparaturen durchgeführt werden müssten. Außerdem sprach er sich gegen eine Linksabbiege-Möglichkeit von der Königsbrücker Richtung Pieschen aus. Das würde die Bahn blockieren und die ohnehin schwer befahrene Kreuzung überlasten.

Für Heiterkeit sorget CDU-Stadtrat Georg Böhme-Korn, der sich für eine vierspurige Straße aussprach, weil sonst die Lieferwagen die Radwege zuparken würden.

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Am Rande der Veranstaltung erfuhr ich von der verkehrspolitischen Sprecherin der Grünen, Margit Haase, dass in ihrer Fraktion noch keine Entscheidung für die Variante 6 gefallen sei. Die kommende Woche könnte also noch spannend werden.

7 Kommentare

  1. Also ich bin ja für 2 Spurig und Fahradwege, schöne Fußwege und das alles und auch bald. Aber auch ich fahre gelegentlich Auto und fände es ganz schlimm, wenn es keine Möglichkeiten des Linksabbiegens gäbe. An der Schauburg muss bleiben und ab besten noch an der Louise oder eine vorher oder nachher. Das Argument vom DVB-Chef zieht nicht, denn die Bahn macht je jetzt auch so lange grün, bis alle Linksabbieger weg sind (an der Schauburg und oben an der Stauffi auch).

    Wozu dieses nicht Abbiegen dürfen führt, sieht man ja wenn man vom Neustädter kommend in die Neustadt will. Die erste legale Möglichkeit ist Martin Luther Strasse (aber sinnlos weil man eh um die Kirche muss) oder Pulsnitzer und ein umständlicher Trick ist bei der Kronenapotheke links einbiegen, dann wieder für 10m auf die Bautzner und dann in die Alaun. Es kann nicht im Sinne des Erfinders sein, zusätzlichen Schleichverkehr zu erzwingen.

  2. @Jonk: die erste legale Möglichkeit, in die Neustadt einzubiegen, ist am Albertplatz – einmal rum und schon bist Du auf der Königsbrücker ;-)

    Vielleicht würde sogar eine zusätzliche Linksabbiegespur auf der Louisen-/Lößnitzstraße helfen, dann würden sich nämlich die Linksabbieger in beide Kreuzungen teilen, so dass am Ende alle fix um die Ecke sind und es kaum Auswirkungen auf den Geradeausverkehr hat.
    Andererseits finde ich es momentan auch ziemlich schwierig, vom Industriegelände kommend in die Neustadt einzubiegen.
    Irgendwie geht es aber auch. Bisher haben die Autofahrer immer einen Weg gefunden ;-)

  3. @Anton: Das mit der 13 wäre vielleicht ein Problem, aber wäre es das nicht jetzt auch schon? Das kommt sicher auch auf intelligente Schaltungen an. Ich beobachte immer wieder in Dresden, dass der Vorrang der Bahn dazu führt, dass solange Leute ein und aussteigen gar nichts auf der Kreuzung passiert, und das ist natürlich vertane Zeit und gar nicht intelligent.

    Ich meinte das eher so, dass wenn sich die Bahn der Schauburg nähert, sie dafür sogrt, dass alle Linksabbieger verschwinden. Und wenn sie dann steht, Leute ein und aussteigen soll natürlich die Querrichtung grün haben.

    Das Linksabbiegen an der Louise ist ja schon mal richtig. Ich glaube nämlich, dass viele immer bis zur Schauburg hochfahren, weil sie vorher einfach keine Möglichkeit haben z.B. ins Bogenvirtel abzubiegen. Und sich am Albertplatz links anzustellen ist ja auch übel. Wenn man mehr Abbiegemöglichkeiten schafft, können die Leute da abbiegen wo es passt und die ganze strasse wird dann vielleicht insgesamt weniger befahren. Nur so ne Idee…

  4. @ Anton: Ich habe Herrn Köttnitz am Freitag so verstanden, dass die Sanierung im Bestand sowieso (!) nicht förderfähig wäre. D.h. die Kosten müsste die Stadt komplett tragen, aber die wären immerhin noch so hoch wie der städtische Eigenanteil an einer der anderen Varianten (eben weil es mit Asphalt-Drüberkippen nicht getan ist). Gespart hätte also v.a. der Freistaat (bzw. Herr Morlok, wenn man so will).

  5. @ Achim:

    Genau das ist ja der Punkt – der Bestand der Königsbrücker ist alles andere als Optimal, selbst wenn man vom Fahrbahnbelag absieht. Die Fahrbahnen neben den Gleisen sind zu schmal und es gibt keine Radverkehrsanlagen. Dann wollen die DVB bei jeder anstehenden Sanierung von Straßen die Gleise auseinander rücken, damit sie irgendwann breitere Bahnen einsetzen können (gut zu sehen auf der Fritz-Reuter-Straße kurz vor der Hansastraße). Damit würden die eh schon zu schmalen Fahrbahnen noch schmaler.

    Eine Bestandssanierung kann also garnicht gefördert werden, weil für keinen einzigen Verkehrsteilnehmer eine Verbesserung erreicht wird…

  6. Nun, die dann noch schmaleren Fahrbahnen reichen vermutlich für Radfahrstreifen. Damit ist Sanieren im Bestand die preiswerteste und radfahrfreundlichste Variante, wenn auf den Gehwegen angeliefert werden darf. Auch wenn der Freistaat das Geld spart und nicht Dresden, da diese nicht förderfähig ist, es ist alles unser Steuergeld. Aber allein die Ohrfeige für unsern Minister of Unfähigkeit ist das schon wert.

    Achso, den Stau auf den Gleisen müssen die Pförtnerampeln verlagern, die wegen der Feinstaubbelastung eh’ notwendig werden. Das ist damit auch für die Anwohner die beste Variante.

    Aber das Teuerste sind vermutlich die kaputten Kanäle unter der Straße, leider gab es hier kein Hochwasser, dass sie zum Einstürzen und Dresden Fluthilfe brachte.

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